17.19

Abgeordnete Mag. Andrea Kuntzl (SPÖ): Frau Präsidentin! Herr Bundesminister! Sehr geehrte Damen und Herren! In dieser Debatte ist von meinen Vorred­ner:innen schon sehr viel Richtiges gesagt worden. Es gibt in diesem Punkt erfreulicherweise eigentlich einen sehr breiten Konsens hier im Haus. Es ist ein unerträglicher Zustand – das sehen wir, glaube ich, alle so –, dass ungefähr eine Million Menschen in unserem Land nicht über die allernotwen­digsten Grundkompetenzen verfügen, und daher ist es unsere größte Verpflichtung, etwas dagegen zu tun und Angebote auf die Beine zu stellen, um diesen Menschen unter die Arme zu greifen und damit zu einer Selbster­mächtigung beizutragen.

Wir verlieren viel zu viele junge Menschen auf dem Weg zum Pflicht­schulabschluss, aber es ist offensichtlich auch so, dass viel zu viele junge Men­schen die Schule verlassen, ohne über die Grundkompetenzen in aus­reichendem Ausmaß zu verfügen. Es ist daher sehr wichtig, dass da eben die entsprechenden Angebote kommen, dass wir das heute beschließen und diese Möglichkeiten zur Verfügung gestellt werden.

Der Grundsatz, der für uns in der Bildungspolitik seit vielen, vielen Jahren gilt, nämlich kein Kind zurückzulassen, muss nämlich erweitert werden: keinen Menschen zurücklassen! Auch die ein bisschen älter gewordenen Kinder, die Jugendlichen und Erwachsenen, die über diese notwendigen Fähig­keiten nicht verfügen und diese Qualifikation später erwerben wollen, verdienen eine Chance und unsere Unterstützung dabei. (Beifall bei der SPÖ sowie des Abg. Taschner.)

Aus diesem Grund sind wir sehr gerne dabei, unterstützen dieses Vorhaben und werden heute dafürstimmen.

Der zweite Punkt, den wir jetzt diskutieren, ist die Wiederverleihung des Österreichischen Staatspreises für Erwachsenenbildung. Da ist aus unserer Sicht gar nicht einsichtig, warum der in den letzten Jahren nicht vergeben wurde. Kollegin Holzleitner hat jetzt die Initiative ergriffen, dass dieser Preis wieder ver­liehen werden soll, um innovative, wichtige Projekte vor den Vorhang zu holen, eine entsprechende Wertschätzung auszusprechen und Motivation zu wecken. Wir sind sehr froh, dass es zu diesem Antrag Zustimmung geben wird. (Beifall bei der SPÖ sowie des Abg. Taschner.)

17.21

Präsidentin Doris Bures: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Agnes Totter. – Bitte.