12.49

Abgeordneter Maximilian Linder (FPÖ): Frau Präsident! (Abg. Lindner: -in!) Geschätzte Kolleginnen, geschätzte Kollegen! Liebe Zuhörerinnen, liebe Zuhörer! Das Volksbegehren Beibehaltung Sommerzeit hat 168 700 Unterstützer. Hut ab davor! Danke all jenen, die sich die Arbeit angetan haben, das zu unterstützen und für ihre Meinung einzutreten.

Wir alle kennen die Probleme rund um die Zeitumstellung: die Belastung des Biorhythmus, die Probleme, die Kinder an die neue Zeit zu gewöhnen, sie zur Schule zu bringen, sie in der Schule zu motivieren, dass sie bei der Sache bleiben, dass sie mitarbeiten, die großen Probleme der Landwirte in der Milchwirtschaft, die Kühe umzustellen (Heiterkeit der Abgeordneten Obernosterer und Pfurtscheller) – wir alle kennen all diese Probleme und Schwierigkeiten.

Die permanente Sommerzeit hat im Sommer große Vorteile. Wir wissen es selbst, wie schön es ist, wenn wir nach der Arbeitszeit noch Stunden im Freien genießen können, in den Gastgärten sitzen können. Wir Touristiker freuen uns darüber, dass die Gastgärten länger benützt werden, dass wir länger offenhalten können und die Gäste länger in den Gärten sitzen können.

Die Landwirtschaft hat große Vorteile: Man kann länger bei der Heuernte sein, man kann vielleicht hinterher auch noch gemütlich zusammensitzen und etwas trinken.

Aber, meine Damen und Herren, was bedeutet die permanente Sommerzeit im Winter? Auch das sollten wir bedenken. Da wäre es heute in der Früh bis halb neun finster gewesen. Wir haben jetzt im Winter schon oft Probleme, die Kinder wachzukriegen und zum Schulgehen zu motivieren. Was ist erst dann, wenn es bis halb neun finster ist? Da sollen die Kinder aber schon eine Stunde in der Schule sein.

Ich bin überzeugt davon, dass wir, wenn wir die permanente Sommerzeit haben, sehr schnell mit der Frage nach einem späteren Schulbeginn konfrontiert sein werden. Diese Forderung wird ganz, ganz schnell kommen. Werden wir dann die Arbeitszeit auch nach hinten verlegen? Werden wir später anfangen? – Dann haben wir gar nichts gewonnen, dann haben wir dasselbe wieder.

Wenn die Arbeitszeit aber gleich bleibt, meine Damen und Herren – das wissen wir aus den Gemeinden –, was wird dann kommen? Jetzt müssen wir von 6.30 Uhr bis 7.30 Uhr, 8 Uhr, bis Schulbeginn ist, Morgenbetreuung anbieten. Dann werden wir von 6.30 Uhr bis 8.30 Uhr oder 9 Uhr zusätzliche Morgenbetreuung anbieten müssen. Die Kinder sind dann eine Stunde länger in der Betreuung, können nicht zu Hause bei der Familie sein, weil die Eltern in die Arbeit gehen müssen. Und die Kosten werden irgendwann wieder bei der öffentlichen Hand, bei den Gemeinden picken bleiben.

Ich glaube, dass eine einheitliche Zeit ohne Umstellung nur mit der Normalzeit, also mit der Winterzeit einhergehen kann. Wir wissen dann aber auch, dass wir auf die Vorteile der Sommerzeit verzichten müssen.

Ein schwieriges Thema, und wir werden uns noch ganz intensiv damit auseinandersetzen müssen. Wir können da nicht einfach drüberfahren und sagen: Hurra, das oder das ist das Richtige! (Beifall bei der FPÖ. – Abg. Obernosterer: Bravo!)

12.52

Präsidentin Doris Bures: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Martin Litschauer. – Bitte.