14.09

Abgeordneter Peter Haubner (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Bundesminister! Frau Staatssekretärin! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Danke, dass wir diesen Bericht heute hier im Hohen Haus behandeln. Ich finde das hervorragend, weil wir über eine Gruppe von engagierten Persönlichkeiten sprechen können, nämlich über unsere Unternehmerinnen und Unternehmer, die nicht nur das Rückgrat der Wirtschaft sind, sondern die mit ihrem Unternehmergeist und ihrem Mut Österreich am Laufen halten und uns auch in der Krise durch schwere Zeiten durchgeführt haben, meine Damen und Herren. (Beifall bei der ÖVP sowie der Abgeordneten Schallmeiner und Voglauer.)

Wenn man sich diesen Bericht genau anschaut: Herr Kollege Kassegger, betreffend Bürokratie, da bin ich bei Ihnen, da ist einiges zu tun. (Abg. Kassegger: Wir sind leider nicht in der Regierung!)

Wenn man sich das anschaut, sieht man, dass auch Herr Prof. Bonin gesagt hat, das Lieferkettengesetz bringt Wettbewerbsnachteile. Das haben auch wir immer gesagt, aber es gibt viele Fraktionen hier im Hohen Haus, die das anders sehen, und die haben auch auf EU-Ebene dahin gehend angeschoben, dass dieses Lieferkettengesetz umgesetzt wurde. Es war nicht unser Wunsch, dass es in dieser Form kommt – das sage ich auch einmal ganz deutlich. Das wird uns auch bei der nationalen Umsetzung noch entsprechend fordern.

Ich möchte aber noch einmal auf unsere kleinen und mittelständischen Unternehmen zu sprechen kommen, denn wir haben in Österreich 340 000 EPUs, und wir haben ungefähr 260 000 Arbeitgeberbetriebe. Diese Arbeitgeberbetriebe beschäftigen über zwei Millionen Menschen, sie sind also der größte Arbeitgeber in unserer Republik. Sie sind auch der beste Ausbildner: Im Rahmen von Karriere mit Lehre bilden sie über 50 000 junge Menschen aus. Diese jungen Menschen sind die Fachkräfte der Zukunft. In den Betrieben passiert eben diese Zukunft – das sollte man auch erwähnen, denn das ist einerseits die Innovationskraft unserer Unternehmerinnen und Unternehmer, und andererseits ist das die Chance für die Jugend. Die nehmen wir tagtäglich wahr, meine Damen und Herren. (Beifall bei der ÖVP.)

Weil Sie davon sprechen, dass die Produktivität – et cetera – in den letzten Jahren abgenommen hat: Ich kann Ihnen aber auch positive Beispiele aus diesem Bericht bringen. Zum Beispiel hat die Eigenkapitalquote in den letzten zehn Jahren gewaltig zugelegt, unsere Betriebe haben nämlich heute eine Eigenkapitalquote von 36 Prozent, wohingegen sie vor zehn Jahren noch bei unter 30 Prozent waren.

Wir haben es geschafft, dass die Exporte und die Internationalisierung in den letzten Jahren stark zugenommen haben. Unsere Wirtschaft lebt stark von diesem Export: 6 von 10 Euro verdienen wir im Ausland.

Im Bericht liest man auch über den Finanzierungszugang der KMUs: „78 % der KMU in Österreich sind überzeugt, bei Bedarf eine Bankfinanzierung zu bekommen, verglichen mit 60 % der KMU in den gesamten EU‑27“ – eine deutliche Zahl, steht im Bericht.

„Nachhaltigkeit: 53 % der österreichischen KMU verfolgen eine Strategie zur Verringerung des CO2-Fußabdrucks“, in der EU im Durchschnitt 24 Prozent. Ich denke, meine Damen und Herren: Seien wir doch stolz auf unsere KMUs! Was sie täglich leisten, verdient unsere Hochachtung. (Beifall bei der ÖVP sowie der Abg. Götze.)

Das ist ein ganz wichtiger Sektor, das, glaube ich, muss man wirklich einmal genau anschauen. Wir haben tolle, innovative Unternehmertypen.

Start-ups: In den letzten zwölf Jahren wurden in Österreich 3 300 Start-ups gegründet, inzwischen gibt es 25 000 Beschäftigte.

Wachstumsunternehmen: Das sind die Unternehmen, die über eine überdurchschnittliche F&E-Quote verfügen, über eine hohe Exportquote, viele neue Arbeitsplätze. Es sind 3 265 Wachstumsunternehmen mit fast 200 000 Beschäftigten.

Die Kreativunternehmen haben eine hohe Innovationsquote, es sind 48 000 Unternehmen und 170 000 Beschäftigte.

Allein diese Zahlen im innovativen Bereich zeigen: Innovation made in Austria, Ideen, Mut und Unternehmergeist – das zeichnet unsere Unternehmerinnen und Unternehmer aus. Das bildet sich in diesem Bericht sehr, sehr gut ab.

Deshalb: Danke an das Bundesministerium, an Herrn Minister Kocher, an die Frau Staatssekretärin, und danke an die Verfasser dieses Berichtes! Er zeigt eindrucksvoll die Leistungen unserer Unternehmerinnen und Unternehmer. (Beifall bei der ÖVP.)

14.13

Präsident Ing. Norbert Hofer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Maximilian Linder. – Bitte schön, Herr Abgeordneter.