17.46

Abgeordnete Mag. Elisabeth Scheucher-Pichler (ÖVP): Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Hohes Haus! „Mental Health Now – stärkt unsere Jugend!“, eine Petition, die bereits im Mai 2022, wenn ich es richtig in Erinnerung habe, eingebracht wurde: Für uns ist das sehr wohl ein zentrales Anliegen, aber ich bin der Meinung des Vorredners, dass die Inhalte dieser Petition nur den Bildungsbereich umfassen, und ich bin auch der Meinung, dass wir das breiter denken müssen. Das ändert aber nichts daran, dass das zentrale Anliegen sind. (Abg. Shetty: Na dann denkt es breiter!) – Lassen Sie mich bitte ausreden, Herr Kollege! (Heiterkeit des Abg. Shetty.)

Deswegen sind auch viele der Initiativen, die in den letzten zwei Jahren gesetzt wurden, gerade auch in die vorschulische Bildung gegangen, in die Jugend­zentren, in die Vereine, in denen wir ganz besonders gut an die jungen Menschen herankommen. Es hat sehr viele Informationen mit verschiedensten Formaten für Jugendliche gegeben, und natürlich sind da auch die Familie und die Gesellschaft insgesamt gefordert. Wir brauchen niederschwellige Angebote, wir brauchen mehr Präventionsarbeit – darüber wurde heute ja auch schon gesprochen –, das steht ja außer Frage.

Wir haben 2023 hier im Hohen Haus auch eine einstimmige Entschließung gefasst, in der wir uns dafür ausgesprochen haben, Jugendsozialarbeit auszubauen und zahlreiche weitere Schritte in der psychosozialen Versorgung zu setzen, und das hat diese Regierung bitte auch getan! Wir haben eine Vielzahl an Initiativen gesetzt! (Beifall der Abg. Bogner-Strauß. – Abg. Shetty: Da klatscht ja nicht einmal wer bei euch!)

Auch die Österreichische Gesundheitskasse – das darf ich auch ausführen – hat eine enorme Aufstockung kostenfreier Psychotherapieangebote und auch psychosozialer Angebote vorgenommen. Auch das ist ganz, ganz wichtig. Das ist für die Jugendhilfe wichtig, die ja auch mit den Schulen zusammenarbeitet – ja, natürlich! –, und das sind viele zusätzliche kostenfreie Angebote.

Ich möchte noch einmal das Projekt Gesund aus der Krise erwähnen, das unsere Staatssekretärin gemeinsam mit den Ministerien initiiert hat – auch ein Erfolgsprojekt, das jetzt in die dritte Tranche geht. Es hat viele Förderprojekte gegeben, gerade über die Bundesjugendförderung, über das Netzwerk außerschulischer Jugendarbeit, zu den Themen Hass im Netz, Medienkom­pe­tenz, Gewaltprävention und vieles mehr. Das spielt ja alles in die Schulen hinein.

Auch in den Schulen gibt es viele tolle Initiativen, viele Pilotprojekte, wobei ich meine, wir sollten jetzt darauf schauen, dass diese auch weiterlaufen. Sie wurden unterschiedlich initiiert und sind unterschiedlich finanziert. Ich erwähne etwa School in Balance – soziale Workshops für Lehrer und Schüler – ja, wir müssen auch die Lehrer immer mitnehmen, das steht außer Frage – und weiters Lern- und Sozialgruppen, Coaching, Onlinecoaching für Lehrer und für Schüler und vieles mehr.

Ich glaube, wir sollten die Erfahrungen aus dieser Zeit mitnehmen, auch in die weitere Arbeit – die natürlich weitergehen muss, das steht ja außer Frage.

Die Jugend reagiert auf Belastungen, und es sind ja auch jetzt wieder neue Belastungen da. Da gibt es Unsicherheiten in Bezug auf die Zukunftsper­spek­tiven, das bringt Ängste und auch Ohnmachtsgefühle, und das spielt natürlich auch in die Schule hinein.

Ich möchte aber schon auch betonen, dass wir bereits vor der Pandemie ein enormes Ansteigen psychischer Erkrankungen bei jungen Menschen verzeichnet haben – aber nicht nur bei jungen Menschen, sondern insgesamt; auch bei älteren Menschen, aber vor allem auch bei jungen Menschen –: ein Ansteigen bei Essstörungen, bei Depressionen. Auch da hat es bereits Hilferufe aus diesem Bereich gegeben.

Daher ist es richtig und wichtig, dass wir als Regierung da initiativ sind und sehr, sehr viel gemacht haben und dass wir unter anderem auch demnächst, so denke ich, das neue Psychotherapiegesetz werden beschließen können, das viele neue Ausbildungsplätze bringt, das zusätzliche Kapazitäten in Richtung Spezi­fizierung bringt, das sich letztlich den modernen Standards in Europa anpasst und das vor allem auch den Zugang zur Psychotherapieausbildung für viel mehr Menschen möglich machen wird. Auch das ist ganz, ganz wichtig.

Ich freue mich vor allem auch darüber – es werden ab 2026 immerhin 500 Master­­studienplätze pro Jahr sein –, dass der Zugang zur Ausbildung erleichtert wird, dass zum Beispiel Diplomsozialarbeiter und Diplomsozialpädagogen – gerade für die Jugendarbeit sehr wichtig –, aber auch diplomiertes Pflegepersonal oder medizinisch-technisches Personal sofort in die Ausbildung gehen können.

Über das Psychotherapiegesetz Neu, über eine Neuordnung der psycho­therapeutischen Ausbildung und das Angebot kostenfreier Psychotherapie wurde Jahre, Jahre, Jahre hindurch geredet. Wir setzen es jetzt um. Ich möchte mich bei allen bedanken, die mit dazu beitragen (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen), denn auch das hilft unserer Jugend, meine sehr geehrten Damen und Herren. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)

17.50

Präsidentin Doris Bures: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Gerald Hauser. – Bitte.