14.05

Abgeordnete Mag. Dr. Juliane Bogner-Strauß (ÖVP): Herr Präsident! Herr Minister! Werte Kolleginnen und Kollegen! Werte Zuseherinnen und Zuseher hier im Plenarsaal und zu Hause! Impfungen – ich glaube, da sind wir uns einig – gehören zu den größten Errungenschaften der Menschheit (Abg. Michael Hammer – in Richtung FPÖ –: Stellen aber die jetzt schon infrage!), zu den größten Errungenschaften der Medizin und zu den größten Errungenschaften der Gesundheitsprävention. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der SPÖ.)

Impfungen retten Leben. Ich wiederhole mich, ich habe das hier an dieser Stelle bereits gesagt, und ich würde das x-mal wiederholen. Weltweit werden Millionen von Menschenleben durch Impfungen gerettet. (Beifall bei Abgeordneten von ÖVP, SPÖ und Grünen.) Allein in der Pandemie wurden in Österreich um die 25 000 Menschenleben durch die Coronaimpfung gerettet. (Zwischenruf der Abg. Belakowitsch.) Die HPV-Impfung schützt nachweislich bei Frauen und Männern vor Krebs, deshalb haben wir auch das Alter für die Gratisimpfung für Jugendliche angehoben.

Eine hohe Durchimpfungsrate schützt jene, die sich selbst noch nicht oder gar nicht impfen lassen können. Das sind meistens die Babys, die Kleinkinder (Abg. Belakowitsch: Die kriegen HPV? Wie kriegen die HPV?) oder die Älteren und die Schwachen. (Abg. Belakowitsch: Was haben Sie eigentlich für eine Fantasie?) Und trotzdem sterben leider nach wie vor Menschen in Österreich, weil es keinen Impfschutz für sie gibt oder die Umgebung nicht ausreichend geimpft ist. (Abg. Belakowitsch: Wie viele Babys sind an HPV gestorben? Können Sie da bitte eine Statistik herzeigen?) Weltweit sterben viel zu viele, wie ich es schon gesagt habe, vor allem Babys und Kleinkinder. Genau deshalb braucht es dieses Internationale Impfstoffinstitut.

Wofür steht dieses Internationale Impfstoffinstitut? (Abg. Belakowitsch: Viel Geld!) – Ich zitiere: Es „ist eine gemeinnützige internationale Organisation, die sich die Erforschung, Entwicklung und Bereitstellung sicherer, wirksamer und erschwinglicher Impfstoffe zur Verbesserung“ (Abg. Wurm: Frau Kollegin! Ist die Bill-Gates-Stiftung dabei?) – Sie können gerne später rauskommen und dazu sprechen (Abg. Wurm: Ich frag’ Sie aber, Frau Kollegin!) – „der öffentlichen Gesundheit weltweit zum Ziel gesetzt hat.“ – Weltweit!

Ich denke, wir können stolz sein, dass wir ein Büro hier in Wien bekommen. (Abg. Belakowitsch: Sie vielleicht, aber das nutzt den Steuerzahlern gar nichts!) Das stärkt den Amtssitz, das ist aus politischer und wissenschaftlicher Sicht ein großer Gewinn für Österreich. Warum? – Da gibt es mehrere Punkte zur Erklärung: Erstens gibt es Kooperationsmöglichkeiten. Die Kollegin von der FPÖ hat gesagt, es kostet 800 000 Euro im Jahr. – Ja, aber mit welchem Gewinn für Österreich? (Abg. Belakowitsch: Na gar keinen, das ist es ja!) – Zusammenarbeit mit Universitäten; Zusammenarbeit mit Forschungseinrichtungen (neuerlicher Zwischenruf der Abg. Belakowitsch); Studierende, die Stipendien bekommen und ins Ausland gehen können; natürlich auch Zusammenarbeit mit Biotech- und Pharmaunternehmen.

Ich komme aus der Grundlagenforschung, ich habe als Universitätsprofessorin lange in der Grundlagenforschung gearbeitet, aber unser Herz muss dafür brennen, die Grundlagenforschung in die Anwendung zu bringen. Das kann man nur gemeinsam mit tollen Unternehmen tun. (Beifall bei der ÖVP sowie der Abgeordneten Ernst-Dziedzic und Schallmeiner.)

Wir sind in die vorklinische Erprobung und in die klinische Erprobung eingebunden und vermutlich, sehr wahrscheinlich bekommen wir in Österreich Fördermittel, um Impfstoffe zu entwickeln, um Menschenleben zu retten. (Abg. Belakowitsch: Vielleicht, wahrscheinlich, eventuell! Aber zahlen müssen wir sicher!) Aber was sind 800 000 Euro im Vergleich zu den großen, riesengroßen Vorteilen, riesengroßen Chancen (Abg. Belakowitsch: Na nichts! 800 000 Euro sind ja nichts!), die sich Österreich bieten, wenn wir in der globalen Gesundheitsversorgung vorne mit dabei sein können? Wir können stolz darauf sein – wissenschaftlich und politisch. Und der Amtssitz Wien wird gestärkt. Impfungen retten Leben. – Danke schön. (Beifall bei ÖVP und Grünen sowie des Abg. Lindner.)

14.10

Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt Abgeordneter Gerald Hauser. – Bitte, Herr Abgeordneter. (Abg. Wurm: Jetzt kommt die Wahrheit! – Zwischenruf und Heiterkeit der Abg. Götze. – Abg. Wurm – erheitert –: Gerald, erzähl die Wahrheit!)