20.18

Abgeordnete Fiona Fiedler, BEd (NEOS): Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Minister! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Liebe Zuseherinnen und Zuseher! (Die Begrüßung auch in Gebärdensprache ausführend:) Liebe gehörlose Menschen! Junge Menschen sind nach wie vor durch die Pandemie und durch die Teuerung in Bedrängnis. Wer dann auch noch ein schwaches Sozialnetz hat, spürt das ganz besonders. Beispielsweise sind Jugendliche in der Obsorge des Staates, die sich nicht auf diesen Rückhalt verlassen können. Da sind wir als Gemeinschaft besonders in der Pflicht.

Sehr oft ist der 18. Geburtstag so eine magische Grenze, nach der man auf einmal keine Unterstützung mehr bekommt. Die Ausbildungssysteme verändern sich, das Sozialsystem verändert sich, und all das, ohne dass sich die jugendlichen Betroffenen eigentlich großartig verändern. Jetzt wird analysiert, wie diese Wechsel sich auf die Einzelnen auswirken und wie groß die Unterschiede zwischen den Bundesländern sind.

Eigentlich ist es ein Witz, dass genau in diesem Bereich auch wieder Unterschiede zwischen den Bundesländern herrschen, denn wie soll jemand verstehen, warum Jugendliche in Wien anders sein sollen als beispielsweise in der Steiermark?

Der Antrag ist ein schönes Zeichen, geht aber nicht weit genug. Das eine ist die Chancengleichheit für Jugendliche, die in staatlicher Obsorge waren; die braucht es definitiv. Was aber fehlt, ist die Chancengleichheit für alle Jugendlichen, unabhängig von ihrem Elternhaus. In öffentlicher Obsorge ist das Problemfeld sicher ein größeres, schwierigeres, aber wer sagt, dass Jugendliche in einem schwierigen Elternhaus, in nicht staatlicher Obsorge, nicht auch besondere Probleme haben? – Genau da greift dieser Antrag eben nicht.

Die Evaluierung bringt einen kleinen Schritt und vielleicht ein Änderungspotenzial für die nächste Regierung. – Vielleicht! Genau da möchte ich ansetzen: Wir müssen auf Basis dieser Evaluierung hier im Parlament im Herbst ganz viel Druck erzeugen – wer auch immer von uns dann noch da ist –, damit diese Beschlüsse nicht vergessen werden, weil es dabei um unsere Jugendlichen geht.

Darum bitte ich Sie: Dieses Versprechen soll kein Mediengag sein. – Danke vielmals. (Beifall bei den NEOS. – Rufe bei der FPÖ: Bravo, Fiona!)

20.21

Präsident Ing. Norbert Hofer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Christian Oxonitsch. – Bitte schön, Herr Abgeordneter.