22.00

Abgeordneter Mag. Dr. Rudolf Taschner (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Hohes Haus! Sehr geehrter Herr Bundesminister! Ich kann mich noch erinnern, es war im Mai 2022, als wir in Salzburg waren, Abgeordnete des Unterrichtsausschusses vonseiten der ÖVP zusammen mit Landesräten – an Landesrätin Gutschi kann ich mich erinnern, an Frau Landesrätin Schöbi-Fink. Wir hatten damals mit Ihnen, sehr geehrter Herr Bundesminister, besprochen: Die Lehramtsausbildung muss verbessert werden. (Abg. Einwallner: Ein ÖVP-Treffen mehr oder weniger! ... Parteitreffen ...!)

Die Lehramtsausbildung ist wirklich zu verbessern, und es ist tatsächlich eine Initiative von Abgeordnetenseite gewesen, dass da etwas geschieht. Der Herr Bundesminister hat diese Initiative aufgegriffen und wir haben nun hier – was lange währt, wird endlich gut – einen Meilenstein der Lehramtsausbildung, den wir beschließen.

Es ist wirklich ein gutes Gesetz, Frau Kollegin Tanzler! Es kann natürlich immer besser werden, wir wissen das, aber wir haben da etwas wirklich Gutes geleistet: Nicht nur, dass die Ausbildungszeit verkürzt wird – das ist auch richtig und in Ordnung, denn es war zu lang, einen vierjährigen Bachelor gibt es sonst nirgends, das war zu lang; dann kam ein einjähriger Master, da kann man nachher nicht einmal ein Doktoratsstudium anschließen; das war alles unausgegoren –, wir bringen das jetzt in eine Reform. Reform heißt ja, dass wir es in die Form zurückbringen, in eine richtige Form zurückbringen: Drei Jahre Bachelor, zwei Jahre Master, das ist sehr vernünftig, aber vor allem die Inhalte stimmen!

Wir werden dafür sorgen, dass die fachliche Ausbildung gut fundiert sein wird, wir werden dafür sorgen, dass die pädagogische Bildung gut und fundiert sein wird, und wir werden schauen, dass die Praxis gut fundiert sein wird. Diese drei Säulen bilden die Lehramtsausbildung, diese drei Säulen haben den gleichen Umfang und sollen mit den gleich guten Inhalten befüllt werden.

Wir werden außerdem dafür sorgen, dass diese Ausbildung schon gleich jetzt beginnen kann. Die Übergangsbestimmungen sind so geschaffen, dass diejenigen, die jetzt anfangen werden, dann gleitend in diesen neuen Ausbildungsweg hinübergehen können, der ja der bessere ist. Es ist wirklich ein sehr guter Weg, den wir mit diesem Gesetz hier beschließen.

Wir erwarten von unseren Lehrern eigentlich ja nur zwei Sachen: dass sie auf der einen Seite fachlich firm ausgebildet sind, sodass sie ihr Fach mit Begeisterung unterrichten können, und dass sie auf der anderen Seite pädagogisch so gut gebildet sind, dass sie die Persönlichkeit jedes der ihnen anvertrauten Kinder, jedes der ihnen anvertrauten Jugendlichen ernst nehmen. Das ist eigentlich das gesamte Geheimnis des guten Lehrers, der guten Lehrerin, darauf kommt es an. Dies wird in dieser kurzen Ausbildung, die knapp gefasst, aber inhaltlich und qualitativ hochstehend sein wird, auch geleistet.

Sehr geehrter Herr Bundesminister, das Ziel ist natürlich, dass wir für die Zukunft sorgen, dass die Lehrerinnen und Lehrer wissen, dass sie ein Angelpunkt für die Zukunft sind, denn die Kinder sind ja unsere Zukunft. Das macht den Lehrerberuf ja so unglaublich attraktiv: dass man etwas macht, das in die Zukunft hineinreicht, über einen Quartalsbericht hinaus, wie es bei einem Unternehmer normalerweise der Fall ist. Wenn der Quartalsbericht gekommen ist, muss weitergearbeitet werden, und der letzte Quartalsbericht fällt weg. Im Lehramt ist das ganz anders, beim Unterrichten ist es ganz anders: Da setzt man Fußstapfen für eine lange Zeit, und das ist auch das Attraktive des Lehrerdaseins. Darum werden wir auch viele neue und interessierte junge Studierende finden können, die diesen Lehrberuf ergreifen wollen. Das ist mit diesem Gesetz auch gelungen, weil dieses Studium jetzt attraktiv geworden ist.

Es muss natürlich von den Universitäten, von den pädagogischen Akademien, mit den richtigen Inhalten befüllt werden. Ich bin überzeugt, dass die besten – die besten! – Professorinnen und Professoren, die besten Lehrerinnen und Lehrer für die Lehrer an den pädagogischen Akademien engagiert werden müssen – das ist ganz entscheidend.

Wenn zum Beispiel Nobelpreisträger Zeilinger die Physik-Grundvorlesungen an der Universität Wien gehalten hat, ist das für eine zukünftige Lehrperson, die ihn gehört hat, so prägend, dass dann dieser Physikunterricht für alle Kinder, die sie später anvertraut bekommt, einfach ein Erlebnis sein wird. Und genau das muss Schule sein. Schule muss zu einer guten Zukunft hinführen, und das werden wir mit diesem Gesetz jedenfalls in die Wege leiten. Verbesserungen sind immer noch angedacht und diese werden sicherlich auch bald kommen. – Vielen herzlichen Dank. (Beifall bei der ÖVP.)

22.05

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Abgeordneter Brückl. – Bitte sehr.