15.33

Abgeordnete Mag. Elisabeth Scheucher-Pichler (ÖVP): Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Hohes Haus! Liebe Bürgerinnen und Bürger! Vor allem aber auch liebe Seniorinnen und Senioren! Frau Kollegin, ich muss das, was Sie gesagt haben, dass diese Bundesregierung Förderungen in Höhe von 4 Milliarden Euro jemandem vorenthält, ganz entschieden zurück­weisen. Ganz im Gegenteil, es zeigt – und das wurde ja heute schon zweimal gesagt –, wie viel diese Bundesregierung für die Menschen macht (die Abgeordneten Greiner und Heinisch-Hosek: Nicht für alle!): Förderungen – natürlich auch für die Seniorinnen und Senioren – in Höhe von 4 Milliarden Euro allein in dem Bereich, das spricht ja für sich, meine Damen und Herren. (Beifall bei der ÖVP.)

Sie verunsichern die ältere Generation und die Menschen, denn natürlich, Frau Kollegin, gibt es auch weiterhin analoge Möglichkeiten. Alle staatlichen, hoheitlichen Leistungen, alle Amtswege sind nach wie vor analog möglich. Ver­unsichern wir nicht ständig die ältere Generation und die Menschen, die sich in diesem Bereich noch nicht so gut zurechtfinden! (Beifall bei der ÖVP.)

Für uns, vonseiten unserer Fraktion, steht immer der Mensch im Mittel­punkt. Es ist immer der Mensch der Ausgangspunkt aller Überlegungen, und natürlich wollen und dürfen wir auch niemanden von digitalen Lösungen ausschließen. Das ist unser Ansatz, und wir haben in den letzten Jahren, in dieser schwierigen Zeit, gezeigt, dass wir gerade auf die Seniorinnen und Senioren schauen, meine sehr geehrten Damen und Herren! (Beifall bei der ÖVP.)

Ich möchte es aber einmal auch von einer anderen Seite her sehen: Ich möchte der älteren Generation ein Kompliment machen, denn gerade in Bezug auf die Digitalisierung hat sie in den letzten Jahren so viel geleistet, so viel wei­tergebracht, ist bereit, sich weiterzubilden. Die Frau Staatssekretärin hat es ja auch schon ausgeführt: Es gibt kostenlose Workshops – wir brauchen noch mehr, gar keine Frage –; es gibt Initiativen, bei denen junge und ältere Menschen sich unterstützen; die Wirtschaft macht sehr viel; auch alle Senioren­organisationen machen sehr viel. Da also wirklich ein großes Kompliment und ein Danke den Seniorinnen und Senioren, dass sie bereit sind, sich auf dieses Thema einzulassen, denn das ist wichtig. Wir brauchen die Digitalisierung in vielen Bereichen. (Beifall bei der ÖVP.)

Gerade die ältere Generation, meine sehr geehrten Damen und Herren, ist sehr wohl für den Fortschritt. Wir sind für neue Entwicklungen und wir sehen auch die vielen Chancen, die es gerade in dem Bereich gibt. – Frau Kollegin, über 80 Prozent der Menschen wollen keine Papierrechnungen mehr, auch aus Umweltschutzgründen, das ist also ein ganz schlechter Ansatz. – Wir sehen gera­de vonseiten der Seniorinnen und Senioren, wie viele Chancen die Digita­lisierung bringt, nämlich gerade zum Beispiel in Richtung Kommunikation: viele Möglichkeiten gegen die Einsamkeit. Im Pflegebereich, im Gesundheits­bereich kann Zeit gespart werden, damit wir mehr Zeit für den direkten Kontakt von Mensch zu Mensch haben.

Mich hat auch eine Zahl beeindruckt, die ich gefunden habe: 170 000 User von Finanzonline, meine Damen und Herren, sind über 80 Jahre alt! Auch das ist doch eine tolle Zahl, und viele Seniorinnen und Senioren sind digital topfit, meine Damen und Herren. (Beifall bei der ÖVP.)

Trotzdem ist es auch von unserer Seite her ganz klar: Wir lassen niemanden zu­rück! Eine Kämpferin gegen Altersdiskriminierung und auch für analoge Möglichkeiten ist die Vorsitzende des Österreichischen Seniorenrates Ingrid Korosec, die hier auf der Galerie sitzt. – Ich darf auch dich sehr herz­lich begrüßen und dir für diese Arbeit danken! (Beifall bei ÖVP und Grünen.)

Ich möchte auch noch im Auftrag meiner Kollegin, der Abgeordneten Agnes Totter, die ÖVP Tieschen mit Obmann Franz Rindler sehr herzlich be­grüßen und auch die Kolleginnen und Kollegen des Wirtschaftsbund-Mentorings aus Kärnten: Herzlich willkommen an dieser Stelle! (Beifall bei ÖVP, SPÖ und Grünen.)

In Bezug auf die Förderbeiträge von den Ministerien, die hier angesprochen wur­den: Ja, wir haben die Botschaft durchaus verstanden. In Bezug auf den Bundesschatz gibt es seitens des Servicecenters – bitte schauen Sie auf die Homepage, meine Damen und Herren! (Abg. Heinisch-Hosek: Ja, wir schon! – Abg. Greiner: Wir schon, aber es gibt Leute, die ...! – Heiterkeit bei der SPÖ) – sehr wohl die Möglichkeit telefonischer Beratung. Das steht eindeutig darauf, ich habe gerade vorhin nachgeschaut: telefonische Beratung und Hilfestellung.

Beim Handwerkerbonus haben wir Lösungen geschaffen (Abg. Heinisch-Hosek: Welche?): über die Wirtschaft, über die Unternehmen, über die Gemein­den – es wurde von unserer Staatssekretärin schon gesagt. Und da geht es nicht nur um die ID Austria, sondern es geht um die Möglichkeit, Menschen zu schulen oder auch Servicestellen einzurichten, die im digitalen Bereich den Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung stehen. Das sind immerhin 120 Millionen Euro für die Gemeinden. Das ist ein erster wichtiger Schritt, meine Damen und Herren! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)

Ja, Sie haben es schon gesagt: Es ist wichtig – und darauf müssen wir noch mehr achten, da müssen wir noch sensibler werden, das steht außer Fra­ge –, dass für all die Förderungen, die wir geschaffen haben – Bundes­schatz, Reparaturbonus, Handwerkerbonus, Sanierungsbonus und vieles mehr; ich habe es vorhin schon gesagt: 4 Milliarden Euro, bitte, das spricht ja für sich! (Abg. Linder: Das ist das Budgetdefizit von 20 Milliarden!) –, auch die ana­logen Möglichkeiten da sind beziehungsweise entsprechende Hilfestellung da ist. (Abg. Holzleitner: Das wäre halt einmal sofort beim Beschluss und nicht erst im Nachhinein immer!)

Meine sehr geehrten Damen und Herren, auch das wurde schon gesagt und ich betone es noch einmal: Wir haben einen Initiativantrag eingebracht (Abg. Holzleitner: Na schon wieder eine Reparatur im Nachhinein!) – er ist bereits eingebracht, zum E-Government-Gesetz –, der unter anderem die Wahlfreiheit zwischen den Kommunikationsarten für Bürgerinnen und Bürger sichert (Abg. Holzleitner: Reparaturbonus für hinige Gesetze!) – nur zur Klarstellung. Wir haben diesen Antrag bereits eingebracht und damit ist das auch für die Zukunft sichergestellt. Wir lassen niemanden allein. Auf uns ist Verlass, meine sehr geehrten Damen und Herren! (Beifall bei der ÖVP sowie der Abg. Fischer.)

15.39

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Abgeordneter Wurm. – Bitte.