18.00

Abgeordneter Maximilian Linder (FPÖ): Frau Präsident! Herr Minister! Geschätzte Kolleginnen! Geschätzte Kollegen! Sehr geehrte Damen und Herren! Grund­sätzlich darf ich sagen, dass wir dem Katastrophenfondsgesetz zustimmen werden, ich möchte aber die Möglichkeit nützen und noch ein paar Worte zur heutigen Aktuellen Stunde sagen, und zwar zur Häufigkeit von Unwettern.

Ich habe vom Landesarchiv eine Chronik über meinen Hof machen lassen, die bis ins Jahr 1450 zurückgeht. 1865 haben meine Vorfahren den Hof aufgelassen, weil er aufgrund der vielen, vielen Unwetter nicht mehr bewohnbar war. Das Erdgeschoss war eingeschüttet. Daneben waren der Pfarrhof und das Mesner­haus, das Erdgeschoss des Mesnerhauses ist im Laufe der Jahrhunderte eingeschüttet worden. Erst in den Dreißigerjahren ist es abgerissen und neu gebaut worden.

2016 haben wir in Afritz ein Unwetter mit 40 verschütteten Häusern gehabt. Die riesige mediale Aufmerksamkeit reichte bis in die USA; eine unserer Töchter hat das in Amerika mitgekriegt. 1946 hat es genau dasselbe Unwetter gegeben, an genau derselben Stelle, nur waren dort keine Häuser, sondern zwei Höfe, alles andere waren Freiflächen. (Abg. Lukas Hammer: Was wollen Sie uns damit sagen, Herr Kollege?) Das hat niemanden interessiert, es ist auch nichts aufgeschrieben worden.

Deswegen sage ich, wir sollten nicht bei jedem Unwetter nervös werden und sagen: Um Gottes willen, so etwas passiert nur in unserer Zeit! Das ist auch früher passiert, und es gibt so viele Beispiele, die uns das zeigen. Von meinem eigenen Hof weiß ich, dass das ganze Erdgeschoss damals eingeschüttet war, dass nur noch das Obergeschoss rausgeschaut hat.

Zu den Unwettern: Ohne die Feuerwehren, ohne die Freiwilligenorganisationen wäre das heute nicht mehr bewältigbar, sie leisten unzählige Einsatzstunden. Deshalb glauben wir auch, dass die Anhebung des jährlichen Garantiebetrages aus der Feuerschutzsteuer von 95 auf 140 Millionen Euro absolut gerechtfertigt und wichtig ist.

Ein zweiter Punkt ist die Entschädigung über den Katastrophenfonds im Falle von Bodensenkungen. Auch das ist wichtig, dass das aufgenommen wird. Wir vermissen aber eine Regelung betreffend das Wegräumen von Vermurungen, weil das bisher nicht entschädigungswürdig ist. Gerade das verursacht oft mehr Kosten als eine Mure selbst, die irgendwo von einem Berg abgeht, wo nicht viel passiert. Aber das Wegräumen dann unten im Tal ist mit viel Geld und mit viel Aufwand verbunden. Ich habe das auch im Ausschuss angeregt, und es wurde signalisiert: derzeit noch nicht, vielleicht kann man irgendwann einmal darüber nachdenken. Ich freue mich auf einen Volkskanzler Herbert Kickl (Abg. Lukas Hammer: Wo ist der eigentlich?), dass wir auch das dann entschädigen können. – Danke. (Beifall bei der FPÖ. – Abg. Deimek: Der Kollege Linder freut sich schon auf den Bundeskanzler!)

18.03

Präsidentin Doris Bures: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Klaus Lindinger. – Bitte.