12.53
Abgeordneter Mag. Dr. Rudolf Taschner (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Hohes Haus! Frau Kollegin Ribo hat gesagt, dass es im Bereich der Pflege auch weiterhin noch sehr viel zu tun gibt, Herr Kollege Gödl hat in das gleiche Horn gestoßen, und das darf ich zum Anlass nehmen, ein Anliegen hier vorzutragen, das mich schon seit einigen Jahren bewegt, eigentlich schon seit sieben Jahren, seit ich im sogenannten Wiener Wirtschaftskreis, das ist eine Denkfabrik der Wirtschaftskammer Wien, Herrn Kollegen Rainer Hasenauer kennengelernt habe, der sich sehr dafür einsetzt – und in Oberösterreich an Beispielen auch gezeigt hat, dass es klappt –, dass die Digitalisierung in der Pflege Platz greift.
Digitalisierung in der Pflege bedeutet, dass es assistive Systeme gibt, die bei Pflegearbeiten helfen; assistive Systeme, die ganz einfach sind – das können Sturzmelder sein –, die aber auch bis zu hochintelligenten Systemen hinaufgehen können. Es kann ein intelligentes Bett geben, eine intelligente Matratze, die all diese unangenehmen Arbeiten der Hygiene übernimmt. Es wäre möglich, all das mithilfe der Digitalisierung durchzuführen.
Ich weiß, dass diese Systeme manchmal mit Pflegerobotern gleichgesetzt werden – das ist nicht das gute Wort. Man glaubt, dass man damit die Pflegekräfte ersetzen kann, aber nein, man kann sie damit nicht ersetzen, man kann sie dadurch aufwerten.
Man kann dadurch den Pflegeberuf als solchen aufwerten, weil dadurch im Pflegeberuf die Kommunikation weit mehr in den Vordergrund gestellt wird als die mühselige Arbeit. Insofern ist dieser Beruf viel attraktiver geworden, und viel mehr Menschen würden sich dann für diesen Beruf interessieren.
Man kann den Pflegeberuf auch dadurch aufwerten, dass man sagt: Da sind Fachkräfte am Werk, die sich mit Digitalisierung beschäftigen. Man erleichtert tatsächlich die Arbeit.
Der große Vorteil, der damit noch verbunden wäre, ist: Man würde damit ein Wirtschaftsfeld, ein Industriefeld schaffen, das sich rentiert, denn Pflege gibt es ja nicht nur hier in Österreich, sondern die gibt es auch in der weiten Welt draußen.
Assistive Systeme wirklich einzusetzen, und zwar im großen Stil, sind Vorstellungen, die ich jetzt in den Raum stelle und natürlich nicht für diese Legislaturperiode, aber vielleicht für die Zukunft als mögliches Ziel formulieren möchte.
Meine sehr verehrten Damen und Herren! Es besteht in Österreich immer die große Gefahr, „Auf halben Wegen und zu halber Tat / Mit halben Mitteln zauderhaft zu streben.“ Und wenn wir das nur in kleinem Rahmen machen, dann wird das nichts Großes werden. Wir müssen hier wirklich groß denken, auch in der Pflege. Die Pflege verdient es, dass ihr mithilfe der Digitalisierung ein wirklich neues Bild gegeben wird, dass man ihr, dass man diesem Beruf, in dem die Kommunikation mit den Menschen wichtig ist, mit der mechanischen Hilfe, mit der elektronischen Hilfe durch die Systeme ein neues Image verleiht und dadurch auch viel mehr Leute findet, die als Pflegekräfte zur Verfügung stehen, um denen, die viel, viel mehr werden und gepflegt werden müssen, helfen zu können. – Vielen herzlichen Dank. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen. – Abg. Leichtfried: Das war etwas besser als gestern! Etwas!)
12.57
Präsidentin Doris Bures: Frau Abgeordnete Elisabeth Scheucher-Pichler, Sie gelangen zu Wort. Bitte.