0.32

Abgeordneter Mag. Dr. Rudolf Taschner (ÖVP): Sehr geehrte Frau Präsi­dentin! Hohes Haus! Der Rechnungshof ist als Rechen-Cammer ja 1761 gegründet worden. Die Akademie der Wissenschaften war von der Idee her schon von Leibniz gegründet worden, aber das ist in Österreich unter Karl VI. nicht gelungen, obwohl Prinz Eugen dafür war, sondern erst 1847. Da hat man schon gewusst, dass es so einen Rechnungshof gibt, die Aka­demie der Wissenschaften war aber immer eine Gelehrtengesellschaft, bei der sozusagen die genaue Rechnung, was das Groschenzählen anbelangt, nicht so im Vordergrund gestanden ist.

Insofern muss man das auch in der Jetztzeit sehen, wobei sich die Aka­demie der Wissenschaften von der Gelehrtengesellschaf hin zu einer großen wissenschaftlichen Institution, wo auch große wissenschaftliche Projek­te bearbeitet werden, ja sehr geändert hat. Die Gelehrtengesellschaftsidee ist aber natürlich bei Präsident Zeilinger viel stärker im Kopf gewesen als beim jetzigen Präsidenten Faßmann. Insofern kann man auch sagen, dass es bei Präsident Zeilinger natürlich eine freiere Denkweise gegeben hat, bei der man nicht daran gedacht hat, dass es dann ja doch die strenge Prüfung einer Rechenkammer geben wird.

Der Campus, also das Postsparkassengebäude, wurde ja bezogen, und da hat man vergessen, davor beim Akademierat anzufragen. Das ist in gewisser Hin­sicht also großzügig bearbeitet worden. Ebenso sind die Drittmittel verge­ben worden, ohne das Controlling genau zu beachten. Das alles ist von Ihnen be­obachtet und beanstandet worden.

Ich weiß, dass der jetzige Präsident Faßmann ziemlich genau weiß, wie ein Rechnungshof funktioniert, es wird also viel besser gehen. Man muss das einsehen: Eine Akademie der Wissenschaften ist eine Art Republik sui generis, eine Gelehrtenrepublik. Insofern sind wir dem Rechnungshof dankbar, dass man so genau kontrolliert, aber auch dankbar, dass man Ver­ständnis dafür hat, dass es diese Gelehrtenrepublik in dieser Weise eben gibt. – Vielen Dank. (Beifall bei der ÖVP.)

0.34

Präsidentin Doris Bures: Nun gelangt Frau Abgeordnete Ruth Becher zu Wort. – Bitte.