16.33
Abgeordneter Dietmar Keck (SPÖ): Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Als ich vor 22 Jahren in dieses Haus eingezogen bin, wurde ich gleich Mitglied des Petitionsausschusses, und bei jeder Rede, wenn Petitionen und Bürgerinitiativen hier im Plenum behandelt wurden, habe ich eine Forderung gehabt: Der Tagesordnungspunkt Petitionen und Bürgerinitiativen muss am ersten Sitzungstag als Punkt 1 auf der Tagesordnung stehen, weil es da um Bedürfnisse der Bürgerinnen und der Bürger geht. Das haben wir wirklich über Jahre gefordert, und wir haben es ein einziges Mal geschafft – unter Uschi Haubner –, als Punkt 2 auf einer Tagesordnung gereiht zu sein.
Jetzt muss ich all die letzten Jahre wieder feststellen: Petitionen und Bürgerinitiativen werden immer als letzter oder vorletzter Tagesordnungspunkt behandelt. Das war sonst immer so um die Mitternachtszeit, wo keiner mehr zugehört hat, wo wir einfach die Problematiken, die von den Bürgerinnen und Bürgern aufgezeigt werden, nicht mehr rübergebracht haben.
Ich habe – weil ich ja die letzte Periode hier in diesem Haus bin und endlich in Pension gehen darf – den Wunsch an die Abgeordneten, die hier herinnen bleiben, dass sie sich dafür einsetzen und wirklich dafür sorgen, dass die als Petitionen und Bürgerinitiativen eingebrachten Anliegen als Tagesordnungspunkt 1 am ersten Tag behandelt werden, damit die Bevölkerung wirklich mitkriegt, wie in diesem Haus gearbeitet wird und die Probleme der Bürgerinnen und Bürgern behandelt werden. Diesen Wunsch hätte ich, und ich richte das als Forderung an euch. (Beifall bei der SPÖ.)
Jetzt zur Petition, meine Damen und Herren: Ja, Herr Hechenberger, ich bin überrascht, dass du hier wirklich so einen intensiven Redebeitrag zum Gebrauchshundesport gebracht hast. Die Petition zum Thema Gebrauchshundesport ist ja die Petition 137, und diese Petition haben 43 000 Menschen unterschrieben, bevor sie in diesem Haus eingebracht wurde, und nachdem sie in diesem Haus eingebracht wurde, haben die Petition noch einmal über 6 000 Menschen unterstützt. Insgesamt 50 000 Menschen haben also die Petition unterstützt, dass der internationale Gebrauchshundesport in all seinen Facetten in Österreich erhalten bleiben soll.
Du hast am Beginn richtig gesagt, dass die Diskussion über dieses Thema nach einem tödlichen Beißunfall in Oberösterreich begonnen hat, wobei dann von einigen Medien behauptet wurde, dieser Hund, mit dem es zu diesem Beißvorfall gekommen ist, hätte die Gebrauchshunde- beziehungsweise Schutzhundeausbildung gehabt – was nicht stimmt. Es ist inzwischen bewiesen: Der Hund hat diese nicht gehabt. Da ist in den Medien eine Kampagne hochgezogen worden, die ihresgleichen sucht.
Ich bin bei diesem Thema mit viel Emotion dabei, weil ich selbst jahrzehntelanger Gebrauchshundesportler bin, der mit den Hunden auch bei Weltmeisterschaften gestartet ist. Ich weiß, dass gerade diese Hunde – du hast es gesagt, in den letzten zehn Jahren wurden 30 000 ausgebildet und kein einziger dieser Hunde war je in einen Beißvorfall verwickelt – wirklich bestens ausgebildete Hunde sind, auf die auch die Polizei – früher auch die Gendarmerie – und das Bundesheer schauen und sich genau aus diesen Zuchtlinien Hunde für den Exekutivdienst, für den Dienst in der Landesverteidigung, für den Dienst im Zoll herausholen. Das heißt, das ist eine wesentliche und gute Aufgabe, und es ist wichtig, dass dieser Sport erhalten bleibt.
Wir haben lange und viele Diskussionen gehabt, und ich bin erfreut, dass man sich jetzt über Parteigrenzen hinweg – auch die Freiheitliche Partei macht mit, denn Alois Kainz hat ja diese Petition eingebracht – darauf verständigt hat, dass man in der nächsten Periode – in der ich diesem Haus nicht mehr angehören werde, aber trotzdem – schaut, dass dieser Gebrauchshundesport wirklich erhalten bleibt, dass man nicht bei denen, die diesen Sport ehrlich ausüben, die Schuldigen sucht. Man muss vielmehr bei denjenigen nachschauen, die im Hinterhof eine Schutzhundeausbildung machen und die Hunde zu gefährlichen Waffen machen. Da muss man zugreifen, aber von den Gebrauchshundesportlern soll man – ich sage das hier wirklich so – die Finger lassen. Man soll vielmehr schauen, dass man diesen Sport unterstützt, weil das wirklich ein guter Sport ist, bei dem keine Tierquälerei passiert, und man sollte schauen, dass dieser Sport mit all seinen Facetten in Österreich erhalten bleibt. (Beifall bei der SPÖ.)
16.36
Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Abgeordnete Rössler. – Bitte.