20.09
Abgeordneter Hans Stefan Hintner (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Vizekanzler! Herr Außenminister! Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen! Eines vorweg: Angesichts einer weltweiten Pandemie freut es mich, dass wir über so viele Themen sprechen könnten, nur nicht über Hunderttausende Coronainfizierte oder Tausende Tote in Österreich. Ich denke, da hat die Bundesregierung im Sinne der Gesundheit doch alles richtig gemacht. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)
Somit kommen wir jetzt zum Thema Kultur. Wir wissen bedauerlicherweise, dass leider unzählige Veranstaltungen aus den verschiedensten Gründen, aus den verschiedensten Motiven abgesagt werden mussten. Am Beispiel meiner Heimatstadt Mödling darf ich berichten, dass wir einen super funktionierenden Theatersommer haben werden. Leider Gottes mussten wir von vier Produktionen bislang zwei absagen, aber zwei sind aufgrund der neuen Möglichkeiten absolut durchführbar, und das sind zum einen das Stationenspiel Theater im Bunker von Professor Bruno Max und zum anderen im Teatro Norberto Bertassis „Tom Sawyer und Huckleberry Finn“. Und auch das Mödlinger Puppentheater wird ab 29. Mai den Betrieb wieder aufnehmen.
Der Deckungsgrad der Produktionen in der Stadt Mödling, auch des Theaters – und wir sind die einzige Stadt, die sich ein Stadttheater mit sieben Premieren leistet –, liegt zwischen 10 und 15 Prozent, was die Eintrittskarten anlangt, und das mit sieben Premieren im Jahr. Das heißt, dass die wirtschaftlichen Überlegungen, wie viele Eintrittskarten überhaupt verkauft werden, eher untergeordnet sind, obwohl wir erfreulicherweise auch Auslastungen zwischen 80 und 100 Prozent verzeichnen können. Worum es geht, ist das Spielen. Es geht darum, dass wir die Möglichkeiten ausreizen, alles zu tun, was möglich ist – ja, auch mit mehr finanziellem Aufwand, ja, auch mit mehr organisatorischem Aufwand.
In dieser besonderen Zeit brauchen wir Macher und mutige Menschen, die Kunst und Kultur im Rahmen der Vorgaben ermöglichen. Unter Ausreizung der Möglichkeiten kann einiges durchgeführt werden. Helfen wir aktiv mit, die Chancen zu nutzen! Es geht nicht nur um die finanziellen Abgeltungen, sondern um das Lebenselixier von Kunst und Kultur, um den Auftritt, den Applaus, die Auseinandersetzung mit dem Publikum. Wenn es heißt, der Zeit ihre Kunst, dann muss es jetzt auch heißen, der Kunst ihre Freiheit – und Menschen, die das Mögliche auch ermöglichen. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)
20.12
Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort ist dazu nun niemand mehr gemeldet. Die Beratungen zu diesem Themenbereich sind somit beendet.