13.35

Abgeordneter Johann Höfinger (ÖVP): Herr Präsident! Frau Bundesminister! Ge­schätzte Kolleginnen und Kollegen! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Die Frau Bundesminister hat eben kurz skizziert, wie umfangreich dieses Paket in Wirklichkeit ist. – Ich darf dir und deinem gesamten Haus für die Vorbereitung dieses Paketes wirk­lich sehr herzlich danken.

Ich bin etwas verwundert, dass sich Oppositionspolitiker hierherstellen und von einem eingeschränkten Maßnahmenpaket sprechen. Ich denke mir dann: Haben Sie sich nicht einmal mit den Grundzügen dieses Vorschlags auseinandergesetzt oder haben Sie ihn nicht verstanden? Wir wären gerne bereit gewesen, Ihnen da Auskunft zu geben, denn es ist wirklich ein Paket, das zum Ersten sofort hilft, zum Zweiten auch mittelfristig die Bestände betreffend hilft, und zum Dritten betreffend Forschung und Entwicklung hilft, wenn es um diesen gesamten Bereich von Holz, Forst und Wald in seinem gesamten Zusammenhang geht.

Die Leistungen, die der Wald für uns erbringt – denken wir an unser gesamtes Bundes­gebiet! –, sind ja enorm. Er ist Holzlieferant, er hält unser Klima im Ausgleich und vieles, vieles mehr. Er ist Wasserspeicher, er dient als Erholungsraum, er hat Schutzfunktion in vielerlei Hinsicht, und er ist Heimat für die Wildarten in verschiedenster Art und Weise.

Es gilt jetzt in dieser dramatischen Situation, diesen Wald auch für uns und unser Land zu erhalten. Es wurde skizziert: Es sind nicht nur kurzfristige Ereignisse, die plötzlich und in den letzten Jahren gehäuft über den Wald hereingebrochen sind, wie Starkregener­eignisse, Sturmereignisse, die wir in immer kürzeren Abständen erleben, sondern diese werden durch schleichende, langfristige Einflüsse begleitet, die dem Wald und dem nachgelagert all jenen, die ihn bewirtschaften, sowie auch dem gesamten wirtschaftli­chen Bereich, der sich rund um diesen Wald rankt, enorm zu schaffen machen. Es ist ein großer Wirtschaftsbereich in Österreich, nämlich vorgelagert, in der Forstwirtschaft, aber auch nachgelagert. Es hängen Hunderttausende Arbeitsplätze daran, die den Le­bensunterhalt in all diesen Bereichen sichern.

Wenn wir jetzt schauen, welche Wälder denn betroffen sind, sehen wir: Da geht es ja nicht um Aufforstungsbereiche, die fünf oder zehn Jahre stehen, sondern es sind Wälder, die 60, 80, 100 Jahre alt sind. Das heißt, die Voraussetzungen, die damals geschaffen wurden, haben schon gepasst. Diese verstärkten Umwelteinflüsse der letzten Jahre zei­gen uns: Jetzt ist es an der Zeit, da radikal zu handeln.

Dieses Maßnahmenpaket in seinen umfangreichen Ausformungen steht wirklich dafür, einen Neustart zu schaffen. Wir müssen jetzt jenen, die über viele Generationen harte Arbeit leisten – damit ein Baum wirklich geerntet werden kann, gehen vier, fünf, sechs Generationen in den Wald, um diesen Baum zu pflegen –, helfen. Da ist enorme Vorar­beit geleistet worden, denn die Arbeit, die im Wald erledigt wird, ist harte Arbeit, ist ge­fährliche Arbeit.

Der Holzmarkt ist ohnehin – auch wenn wir die Umwelteinflüsse abziehen – in den letz­ten Jahren und Jahrzehnten aufgrund der verschiedensten Einflüsse, die global wirken, enorm unter Druck geraten. Deshalb ist es mehr als gut, dass wir dieses Paket jetzt verabschieden können. Ich lade euch ein, wirklich nochmals zu überdenken, ob ihr die­sem Paket nicht doch die Zustimmung gebt. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)

13.39

Präsident Ing. Norbert Hofer: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Erwin Angerer. – Bitte schön, Herr Abgeordneter.