20.05

Abgeordnete Martina Kaufmann, MMSc BA (ÖVP): Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Vor allem aber: Liebe Frau Bundesministerin! Es ist dank all der Bemü­hungen in den letzten zwei Jahren wirklich gelungen, die Lehre aufzuwerten, nämlich so aufzuwerten, dass wir heute sogar im Rahmen eines Dringlichen Antrags sehr lange über dieses wichtige, vor allem auch aktuell gerade sehr, sehr wichtige Thema reden.

Kollege Zorba und ich haben vor einigen Wochen diesen Antrag eingebracht, weil uns zum damaligen Zeitpunkt schon klar war, dass wir etwas tun müssen. Wir müssen den Unternehmerinnen und Unternehmern Mut machen, dass sie trotz der schwierigen und herausfordernden Zeiten, die hinter uns und in manchen Bereichen wahrscheinlich auch noch vor uns liegen, Lehrplätze zur Verfügung stellen, damit junge Menschen in Öster­reich die Möglichkeit bekommen, eine gute, qualitative Ausbildung in unseren Betrieben zu genießen.

Warum ist das wichtig? – Das ist wichtig, weil wir in drei beziehungsweise vier Jahren diese gut ausgebildeten Fachkräfte brauchen werden. Wir brauchen sie, damit die jewei­ligen Unternehmen den Kundinnen und Kunden weiterhin gute Qualität anbieten können.

Ja, es wird in einzelnen Bereichen notwendig sein, Jugendlichen auch außerhalb der Betriebe eine Ausbildung zur Verfügung zu stellen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, das zu tun. Die Taskforce der Arbeitsministerin und der Wirtschaftsministerin wird dafür Sorge tragen, dass punktuell genau dort, wo es diesen Bedarf gibt, die richtige Maß­nahme gesetzt wird. Das kann zum einen eine Arbeitsstiftung sein, durch die man direkt im Betrieb eine Ausbildung macht, aber durch zusätzliche Schulungen außerhalb Unter­stützung bekommt. Das kann eine schulische Ausbildung sein, und ja, liebe Kolleginnen und Kollegen – auch von der SPÖ –, das kann punktuell auch eine überbetriebliche Lehre sein. Allerdings – und das muss unser Ziel sein – muss die Lehre im Betrieb abge­schlossen werden. Warum ist das wichtig? – Weil es unbedingt notwendig ist, dass die Jugendlichen genau diese fachlich-praktischen Qualifikationen, die sie im Rahmen der dualen Berufsausbildung lernen, schon im Betrieb lernen, damit sie nachher gut über­nommen werden können und somit eine gute Perspektive für die Zukunft haben.

Es ist außerdem wichtig, dass wir die Jugendlichen schnell in die Betriebe bringen, weil sie dort schon ganz andere Arbeitsweisen kennenlernen. Für all diese Maßnahmen, die es gibt, ist Sorge getragen, weil wir – schon bevor Kollege Zorba und ich unseren Ent­schließungsantrag eingebracht haben – mit Unternehmerinnen und Unternehmern gesprochen haben, weil das auch die Frau Wirtschaftsministerin und unsere Arbeits­minis­terin gemacht haben und wir versucht haben, daran zu arbeiten und an allen Stell­schrauben zu drehen, damit die notwendigen Rahmenbedingungen geschaffen werden.

Ich freue mich, dass diese Bemühungen im Wirtschaftsausschuss erkannt wurden und deswegen auch die Zustimmung gegeben wurde. Ich hoffe, dass wir alle uns einig sind und es von allen Fraktionen Zustimmung dazu gibt, dass wir mit genau diesen Maß­nahmen, die heute schon einige Male thematisiert wurden, den richtigen Weg beschrei­ten.

Erlauben Sie mir als Grazerin bitte noch eines zum Abschluss: Wir werden die toll ausgebildeten und gut qualifizierten Lehrlinge vor den Vorhang holen, und das inter­national. Zwar können die Euroskills in Graz nicht im September stattfinden, dafür aber im Jänner, und umso mehr wird hoffentlich der Fokus dann auf Graz, auf Österreich und auf unserer dualen Berufsausbildung liegen, auf die wir – auch international – wirklich sehr, sehr stolz sein können. (Beifall bei ÖVP und Grünen.)

20.09

Präsident Ing. Norbert Hofer: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Pia Philippa Strache. – Bitte, Frau Abgeordnete.