18.38

Abgeordnete Eva-Maria Himmelbauer, BSc (ÖVP): Frau Präsidentin! Frau Bundesmi­nisterin! Werte Kolleginnen und Kollegen! Ein Grundkonsens, den die österreichische Bevölkerung in ihren Herzen trägt, ist das Nein zur Atomkraft. Wir sehen dieses Nein nicht nur als Auftrag für die innerösterreichische Energieversorgung, sondern auch als Auftrag, uns in Europa dafür einzusetzen, denn wir wissen, wenn es zu Problemen kommt, dann ist das kein rein nationalstaatliches Problem, sondern es ist eines, das ganze Regionen und Kontinente betrifft.

Ausgangslage für die heutige Diskussion ist der Antrag zum Atomkraftwerk Temelín. Danke schön für diesen Hinweis und dieses Aufzeigen!

Es ist nicht das einzige Atomkraftwerk, das nahe an Österreich liegt: Es sind 13, die weniger als 200 Kilometer von uns entfernt sind. In meiner Heimatregion, im Weinviertel, sind es drei, die an unseren Grenzen liegen, und das am nächsten gelegene ist nur 30 Kilometer von uns entfernt.

Es sind immer wieder diese Störfälle, die die Bevölkerung beunruhigen, beängstigen. Man muss auch bedenken, wir reden von Generationen, die durch Tschernobyl geprägt sind; einer Situation, die damals durch wenig Informationen, gerade in der Anfangs­phase, von sehr viel Unsicherheit geprägt war. Ich bin selbst Teil der 86er-Generation, und wenn ich mit meinen Eltern darüber rede, wie es ihnen damals gegangen ist, dann war das wirklich eine Phase, eine Zeit der Sorge, in der sie nicht wussten, ob sie vor die Tür gehen dürfen, was sie essen dürfen, was sie tun dürfen.

Das spiegelt sich auch heute in all dem, was wir mitbekommen, immer wider. Haben wir die richtigen Informationen? Was ist vor Ort tatsächlich der Fall? Müssen wir uns Sorgen machen?

Es geht aber nicht nur um die Störfälle, sondern auch um die ewigen Diskussionen über das Atommüllendlager an der tschechischen Grenze. Es ist problematisch, und es ist in der Situation unbefriedigend. Als Nachbar haben wir trotz einer möglichen Betroffenheit nicht die Chance, automatisch Zugang zu Informationen zu bekommen oder mitzuent­scheiden, wenn es um die Standortwahl geht.

Den Grundkonsens bekräftigen wir heute noch einmal – unser Nein zur Atomkraft. Wir unterstützen Sie, Frau Bundesministerin, auf dem Weg. Sie haben recht, es wird noch ein langer Weg sein, aber es ist es wert, diesen Weg zu gehen. Sie haben dabei unsere Unterstützung. – Danke schön. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen sowie der Abg. Herr.)

18.41

Präsidentin Doris Bures: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Nikolaus Berlako­vich. – Bitte.