20.28
Abgeordneter Hans Stefan Hintner (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Staatssekretärin! Wir haben gehört, 30 Millionen Euro mehr Budget, wir haben von den Bemühungen aufgrund der Coronakrise, von den 220 Millionen Euro gehört – aber man findet ja in jeder Suppe ein Haar.
Mit welchen Menschen, Persönlichkeiten haben wir es zu tun? – Wenn man weiß, dass Frau Staatssekretärin Andrea Mayer ganz eng mit dem damaligen Kulturminister Josef Ostermayer zusammengearbeitet hat, der seinerseits – und ich weiß das von Josef – ein hervorragendes persönliches Verhältnis zum Bundeskanzler und zum Finanzminister hat, schlussendlich ist er auch Vorstand des Leopold-Museums; und wenn man weiß, dass Jürgen Meindl damals von Thomas Drozda als Sektionschef eingesetzt worden ist, dann sieht man auch, dass da ein gewisses Vertrauen in Persönlichkeiten, die in der Kultur immer Verantwortung gehabt haben, vorhanden ist. Also ich frage mich: Was hätte Josef Ostermayer oder Thomas Drozda, damals auch mit ihren Beziehungen, in der Kommunikation anders gemacht als heute? – Ich denke, sehr, sehr wenig. Mir kann niemand erzählen, dass diese Kommunikation nicht auch heute stattfindet.
Das Nachschärfen von Maßnahmen muss legitim sein, denn wir alle wissen, der Teufel liegt manchmal im Detail, so wie bei den gemeinnützigen Kulturbetrieben, wobei nicht nur die Wiener Sängerknaben gemeint sind, sondern auch das Stadttheater Mödling.
Bemerkenswert finde ich allerdings auch die Zurufe bestimmter Persönlichkeiten außerhalb des Parlaments. Während sich jene zurückhalten, die in Wien Freundschaft sagen und in Niederösterreich Grüß Gott, fühlen sich doch einige bemüßigt, ihre Tiraden gegen die Bundesregierung in einer gewissen politischen Geborgenheit loszulassen. Solche Aussagen erinnern mich dann eher an das Berliner Ensemble als zum Beispiel an die Josefstadt, wo immerhin ein Max Reinhardt Direktor war, ein Otto Preminger, ein Haeusserman oder auch ein Otto Schenk, aber dafür wird ja das Haus dann mit 1,8 Millionen Euro an zusätzlichen Förderungen der Stadt Wien belohnt.
Wir haben die Frau Staatssekretärin gehört; es ist eine eindrucksvolle Bilanz, und deshalb darf ich auch im Kulturbereich Sachlichkeit zurückfordern. Machen wir das Mögliche machbar! Und wie schon Karl Valentin einmal gesagt hat: „Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit“ – auch in der Politik, besonders in herausfordernden Zeiten! (Beifall bei der ÖVP sowie der Abg. Blimlinger.)
20.31
Präsident Ing. Norbert Hofer: Vorerst letzte Rednerin zu diesem Themenbereich ist Frau MMag. Dr. Agnes Totter. – Bitte, Frau Abgeordnete.