12.16
Abgeordnete Mag. Elisabeth Scheucher-Pichler (ÖVP): Frau Präsidentin! Herr Bundesminister! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Meine sehr geehrten Damen und Herren zu Hause! Durch die Pandemie verstärkt sich die Notwendigkeit, im psychosozialen Bereich weitere Maßnahmen zu setzen. Ich bin sehr froh, dass es im Budgethearing eine ganz klare Ansage gegeben hat, Psychotherapie und psychosoziale Arbeit auszubauen – danke, Herr Bundesminister, danke auch unserer Gesundheitssprecherin Gaby Schwarz und allen, die dazu positiv stehen!
Das ist mir ein ganz wichtiger Bereich. Ich habe als Psychotherapeutin viele Jahre mit schwer traumatisierten Menschen gearbeitet, auch in der Jugendhilfe, mit Essstörungspatienten. Ich weiß, dass das gerade in der Familienarbeit, aber auch in der Seniorenarbeit, da die Altersdepression stark im Steigen ist, ein ganz wichtiger Aspekt ist – vielen Dank dafür! Ich hoffe, dass wir gemeinsam gute Lösungen schaffen werden. (Beifall bei der ÖVP.)
Forcieren wir aber auch, meine Damen und Herren, digitale Möglichkeiten! Es gibt im digitalen Bereich viele Reaktionen auf diese Pandemie. Ich war da selbst immer sehr skeptisch. Wir konnten nun aber beispielsweise auch in der Psychotherapie telefonisch und digital arbeiten. Das ist natürlich nicht immer der Idealfall, aber es gibt viele tolle Projekte, die sehr oft von Pilotprojekten nie zu Regelprojekten werden. Ich nenne nur, weil es gerade Mittag ist, den digitalen Mittagstisch, bei dem man dann gemeinsam isst. Das ist bei älteren Menschen, die viel alleine sind, oft ein großes Thema.
Wir haben in Klagenfurt ein tolles Projekt initiiert – da ist die Fachhochschule dabei, das Hilfswerk durfte auch mit dabei sein –, und zwar Smart Vitaality, bei dem verschiedene technische Komponenten Senioren im Alltag unterstützen. Ich verkürze ein bisschen: Das ist eine wichtige Maßnahme in Richtung Lebensqualität, aber auch Gesundheitsvorsorge, bei der man eben mit Technologiepaketen wie Smartwatch, Tablet, Sensoren und Messgeräten für Vitalparameter arbeitet. Die wurden sehr, sehr gut angenommen. Das ist eine wichtige prophylaktische Arbeit, aber auch eine Entlastung des Gesundheitssystems, wenn jemand nicht stürzt, wenn jemand nicht vereinsamt und so weiter.
Ich nenne noch eine weitere Initiative: die Einrichtung digitaler Ambulanzen, Spitalsambulanzen, beispielsweise der Vinzenz-Gruppe hier in Wien. Da ist es auch nicht so, dass das ein Ersatz für eine medizinische Untersuchung ist, aber es gibt da viele wertvolle Möglichkeiten der Nachbehandlung, der Betreuung chronisch kranker Menschen, der Beratung beispielsweise in Ernährungstherapie und so weiter.
Entwickeln wir solche Rahmenbedingungen weiter, versuchen wir, das Gesundheitssystem und auch die Pflege dadurch zu entlasten! Stellen wir aber, meine sehr geehrten Damen und Herren, immer den Menschen in den Mittelpunkt! Bleiben Sie gesund! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)
12.18
Präsidentin Doris Bures: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Fiona Fiedler. – Bitte.