17.36
Abgeordnete Irene Neumann-Hartberger (ÖVP): Frau Präsidentin! Geschätzte Frau Bundesministerin! Herr Bundesminister! Allein die Tatsache, dass ich als 34. Rednerin zum Tagesordnungspunkt Landwirtschaft, Regionen und Tourismus spreche, zeigt uns, wie komplex dieser Bereich ist. (Zwischenruf bei der SPÖ.) Trotzdem sind es nur mehr 3 bis 4 Prozent der Bevölkerung, die in der Landwirtschaft tätig sind. Von ihren Leistungen profitieren aber alle Österreicherinnen und Österreicher, denn die Landwirtschaft schafft viele Arbeitsplätze im vor- und nachgelagerten Bereich.
Ich weiß, dass jedem in diesem Saal bewusst ist, dass alle kulinarischen Genüsse, die wir tagtäglich zu uns nehmen, in der ureigensten Form Produkte unserer Landwirtschaft sind und es eine Selbstverständlichkeit ist, dass die Regale heutzutage rund um die Uhr gefüllt sind. Die Landwirtschaft war und ist jetzt auch wieder durch den fehlenden Absatz im Tourismus mit massiven Preiseinbußen in vielen Bereichen konfrontiert, aber einige haben die Krise als Chance gesehen, sich spezialisiert und gehen neue Wege in der Vermarktung.
In die gleiche Kerbe schlägt das von unserer Ministerin geführte Netzwerk Kulinarik mit dem weiterentwickelten AMA-Genuss-Region-Siegel. Weil Qualität auch Kontrolle braucht, haben sich bereits rund 1 600 Gastronomiebetriebe, Direktvermarkter und Manufakturen zertifizieren lassen und damit zum Ausdruck gebracht, dass ihnen regionale Produkte, qualitäts- und herkunftsgesichert, ein Anliegen sind.
Diese Initiative unterstützt nämlich Gastronomie und bäuerliche Familienbetriebe, mit dem Zusatzeffekt, dass Arbeitsplätze in der Region bleiben und kürzere Transportwege die Umwelt schonen. Unsere Bäuerinnen und Bauern finden mit ihrer Offenheit und Kreativität immer wieder neue Wege und damit Zukunftschancen und sichern so ihr Einkommen mit zusätzlichen Standbeinen zur Urproduktion. Urlaub am Bauernhof, private Beherbergungsbetriebe sowie Buschenschanken und Heurige leiden genauso unter dem Lockdown, und deshalb auch an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an unsere Frau Minister, die für diese Betriebe den Umsatzersatz im selben Ausmaß wie für Gastronomie und Tourismus sicherstellt.
In der Landwirtschaft wissen wir, dass wir nicht alles kontrollieren und steuern können, wie zum Beispiel das Wetter oder Weltmarktpreise, aber wir sind es gewohnt, Dinge, die man nicht ändern kann, zu akzeptieren und dennoch mit Zuversicht und Fleiß das Beste daraus zu machen. Rahmenbedingungen zu schaffen liegt in der Verantwortung der Politik. Das erhöhte Budget 2021 bildet eine solide und verlässliche Grundlage für die Absicherung der produzierenden Land- und Forstwirtschaft und des ländlichen Raums.
Weil gestern hier das Dankesagen so belächelt wurde: Bitte und Danke sind Grundwerte, die man Kindern als Erstes beibringt. Danke drückt Wertschätzung aus, und Danke zu sagen tut nicht weh. Ein großes Dankeschön an dieser Stelle an unsere Bäuerinnen und Bauern und an unsere Frau Ministerin, die Tag für Tag für die österreichische Land- und Forstwirtschaft kämpft. – Vielen Dank. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Grünen.)
17.39
Präsidentin Doris Bures: Zur Untergliederung Landwirtschaft, Regionen und Tourismus liegt mir nun keine Wortmeldung mehr vor. Daher erkläre ich diesen Themenbereich für beendet.