15.30

Abgeordnete Mag. Ruth Becher (SPÖ): Herr Präsident! Frau Staatssekretärin! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Viele österreichische Künstlerinnen sind weltberühmt und kunstschaffende Frauen, egal in welchem Zweig – bildende Kunst, Filmschaffen, Kino, Theater, Musik –, werden in der Öffentlichkeit wahrgenommen.

Es liegt natürlich nicht an der Leistung, aber Kunst hat auch eine finanzielle Dimension. Kunst ist ein Teil der Wirtschaft und da sieht die Sache – wie in den meisten Wirtschafts­betrieben – natürlich anders aus. Bleiben wir beim Bereich Film – meine Kollegin hat das vorhin dargelegt, und es ist auch im Antrag sehr genau ausgearbeitet ‑: Nur einer von fünf Filmen bekommt eine Herstellungsförderung zugunsten von Frauen, vier von fünf Förderungen gehen an Männer. Das gleiche Verhältnis findet sich natürlich auch in den Entscheidungsgremien des Österreichischen Filminstituts: nur auf jedem fünften Sessel sitzt eine Frau, auf den vier anderen Sesseln sitzen Männer. Dass diese Umstände ans Licht kommen, ist natürlich diesem Report, dem Film Gender Report, zu verdanken. Ob das jetzt beim österreichischen Film besser oder schlechter ist als in anderen Bereichen, das wissen wir nicht, wir wissen nur, dass es da Transparenz gibt.

Für uns als SPÖ ist es wichtig, dass wir einen Einblick in die Positionen haben. Frauen sollen in allen Kunst- und Kulturbereichen gleichberechtigt sein und vor allem auch frei von Diskriminierung und Benachteiligung ihrem Beruf nachgehen können. Daher ist die­ser Genderreport wichtig, egal, ob er alle zwei Jahre oder alle fünf Jahre gemacht wird, wie in dem Antrag gefordert. Der Bericht ist eine gute Grundlage für zukünftige Maß­nahmen, aber, das möchte ich ausdrücklich sagen, mit dem Bericht alleine ist noch nichts geschehen.

Im Bereich Umwelt ist es an sich so, dass es da konkret um den Verbrauch von Flächen, um das Zubetonieren, um Verbauungen mit Häusern geht, und um das zu lenken, gibt es den Österreichischen Baukulturreport speziell als Hilfestellung für die Regierung. Im Arbeitsübereinkommen ist das auch vermerkt, aber konkret geschehen ist bis jetzt nichts. Es werden täglich 13 Hektar oder, wenn man es anders ausdrückt, 20 Fußballfel­der zubetoniert.

Daher: Ja zu diesem Genderreport, verbunden mit der Hoffnung, dass die Bundesregie­rung diesbezüglich mehr macht als beim Umwelt- und beim Klimaschutz. – Vielen Dank. (Beifall bei der SPÖ.)

15.33

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Zu Wort gemeldet ist Abgeordnete Totter. – Bitte.