18.58
Abgeordnete Mag. Eva Blimlinger (Grüne): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrter Herr Bundesminister! Hohes Haus! Ich hoffe sehr, dass die Übung gelingt, weil wir wissen, dass wir uns in den letzten 20 Jahren auf allen Ebenen abgemüht haben, und das, was für die Medizin-Unis gut ist, ist vielleicht für die Sozialwissenschaft oder die WU schlecht. Es ist ein Gfrett, ich sage es ganz offen.
Natürlich ist das Gespräch mit den sogenannten Stakeholdern, insbesondere der Gewerkschaft notwendig, nur sind sich die Lehrergewerkschaft, die Universitätslehrergewerkschaft und andere Teilgewerkschaften leider nicht darüber einig, was sie wollen, und damit wird es ganz schwierig. Wir stehen also in dem Bereich wirklich vor großen Herausforderungen.
Meine Liste an Anmerkungen, was wir vielleicht noch diskutieren müssen, ist schon sehr lange, und ich hoffe, uns gelingt es wirklich, mit dieser Novelle zumindest ein Stück weiterzukommen und auch ein Stück in Richtung einer Perspektive mit mehr Tenure-Track-Stellen zu kommen, wo wir von Anfang an auch eine Situation haben, dass es Stellen gibt, die ein klareres Definitionsprofil haben.
Jetzt, zum Schluss, muss ich schon noch etwas sagen: Herr Abgeordneter Graf, ich weiß, Sie können es bis heute nicht ertragen, dass ich Rektorin geworden bin.
Kaum war ich es nämlich, mussten Sie gleich eine parlamentarische Anfrage an den Minister stellen – in Unwissenheit, dass die Unis das selber entscheiden –, wie der Minister es zulassen konnte, das so eine – Sie haben es in der Anfrage natürlich nicht so ausgedrückt – linke Zecke wie ich Rektorin einer österreichischen Universität werden kann. (Präsident Hofer übernimmt den Vorsitz.)
Ja, es ist unvorstellbar, ich war es acht Jahre bei meiner ersten Wahl, ich bin sowohl vom Unirat wie vom Senat einstimmig wiedergewählt worden. Sie werden es nicht glauben! (Zwischenruf des Abg. Martin Graf.)
Ich bin froh darüber, dass es nicht mehr solche Wissenschaftsmanager wie Sie gibt, Herr Graf, denn unter den Nachwirkungen Ihres Wirkens in Seibersdorf und den Schulden, die dort gemacht worden sind, leiden wir heute noch. (Beifall bei den Grünen. – Abg. Stögmüller: Hört, hört! Hört, hört!) Ich wäre also an Ihrer Stelle ganz ruhig, was das betrifft. Da sind Sie sozusagen an vielen gerichtlichen Dingen knapp vorbeigeschrammt. Also ganz ruhig sein!
Ich bin stolz darauf, dass ich in einer Trafik gearbeitet habe. Es war die Trafik meines Vaters, der gestorben ist, mein Bruder und ich haben das gemeinsam gemacht. Und es ist keine Schande, als sogenannte Tabakverschleißerin – das ist man nämlich dann – später Rektorin zu werden.
In diesem Sinne und ganz besonders in diesem Sinne bin ich der Meinung, dass die Windisch-Kaserne in Richard-Wadani-Kaserne umbenannt werden soll. (Anhaltender lebhafter Beifall und Bravorufe bei den Grünen sowie Beifall bei der ÖVP und der Abg. Hammerschmid.)
19.01
Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort ist dazu niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen.
Wünscht der Herr Berichterstatter ein Schlusswort? – Das ist nicht der Fall.
Wie vereinbart verlege ich die Abstimmung an den Schluss der Abstimmungen über die Vorlagen des Wissenschaftsausschusses.