19.31
Abgeordnete Dipl.-Ing. Olga Voglauer (Grüne): Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Minister! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Spoštovana Visoka Hiša! Drage gospe in gospodje doma pri ekranih! Ja, das vorgelegte Gesetz beziehungsweise die Anpassungen sind dringend notwendig und wir begrüßen sie auch, weil sie letztendlich eine Durchlässigkeit und eine Personalentwicklung möglich machen, die bisher nicht möglich war.
Wir sehen ja auch im internationalen Vergleich, dass gerade unsere landwirtschaftlichen Schulen, seien es die Bundesschulen oder die Landesschulen, eine sehr gute Basis für die Schülerinnen und Schüler dort bieten. Die Schulen werden sehr gut angenommen, auch von Kindern und Jugendlichen, die nicht aus der Landwirtschaft kommen, weil sie sehr viel Praxis bieten, und dieser Praxisbezug bietet der Jugend viele Entwicklungsmöglichkeiten.
Wir alle haben in der letzten Woche die Diskussion und den Aufruf verfolgt, Christian Bachler und seinen Bergbauernhof aus der Krise zu retten. Wir alle haben verfolgt, wie solidarisch Österreich auf einmal gehandelt hat, und in kürzester Zeit, schon am nächsten Tag, genug Geld aufgestellt war, um die Schulden quasi in bar zu tilgen.
Wie entstehen solche Situationen? Sie sind nämlich nicht einzigartig. Christian Bachler ist nicht der Einzige, dem so etwas passiert ist, nein, wir haben in Österreich die Situation, dass ganz viele bäuerliche Betriebe aufgrund fehlender Liquidität und einer Verschuldung mit dem Rücken zur Wand stehen. Das ist kein Schlechtreden der österreichischen Landwirtschaft, das ist leider Gottes die jetzige Situation. Nächste Woche werden die Agrarförderungen überwiesen, und letztendlich werden auch diese Förderungen nicht dazu führen, dass die Betriebe gut dastehen werden.
Was braucht es, damit sich die Zukunft ändert; wo beginnt die Zukunft? – Zukunft beginnt immer mit Bildung, mit guter Bildung. Ich wünsche allen Lehrerinnen und Lehrern, die nach dem neuen Dienstrecht an diesen Schulen unterrichten werden, eine Weitsicht, die sie ihren Schülerinnen und Schülern mitgeben können, nämlich: anders zu investieren, sich zu überlegen, was ihr Betrieb nachhaltig schultern kann, was ihren Betrieb so sichert, dass auch ihre Kinder und Enkelkinder dort ein Zuhause und ein gutes Leben, ein gelingendes Leben, vorfinden. Das geht nicht, indem man Investitionen danach plant, wo es gerade die höchste Förderung gibt, sondern das geht dadurch, indem man in der Schule lernt, wie man gut rechnet, wie man seine Buchhaltung macht und wie man wirtschaftet. (Beifall bei den Grünen.)
Ohne Mathematik an diesen Schulen wird das schwierig, deshalb möchte ich hier noch eine Bitte deponieren: Überlegen wir uns, ob die Lehrpläne, wie wir sie derzeit vorfinden, genug Mathematik, genug Rechnungswesen und genug Betriebswirtschaftslehre beinhalten, damit den Schülerinnen und Schülern ermöglicht wird, sich eine Zukunft aufzubauen, in der sie erfolgreich wirtschaften. Es geht nicht nur um Preispolitik, es geht um Investieren mit Weitsicht, es geht um eine logische Landwirtschaft, die auch für Konsumentinnen und Konsumenten nachvollziehbar ist; und es geht nicht nur darum, gute Pakete zu schnüren. Ich bin zuversichtlich, dass das an ein paar Schulen gelingen wird; die Grundlage für eine gute Zukunft gelingt in den Schulen.
Euch allen wünsche ich noch eine schöne, besinnliche Adventzeit, frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr! Srečno in zdravo novo leto ter lepe praznike. – Hvala lepa. (Beifall bei den Grünen.)
19.35
Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu einer Stellungnahme hat sich Frau Bundesministerin Elisabeth Köstinger zu Wort gemeldet. – Bitte, Frau Bundesministerin.