11.52

Staatssekretärin im Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport Mag. Andrea Mayer: Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren Abgeord­nete! Und noch ein Abschied: Liebe Frau Abgeordnete Hammerschmid, liebe Sonja, ich danke dir sehr herzlich für die gute Zusammenarbeit. Deine Inputs waren immer inspirie­rend für meine Tätigkeit. (Beifall bei Grünen und SPÖ.)

Ich habe das vor fünf Jahren sehr bewundert, dass du aus deiner tollen Position in die Politik gegangen bist und ich kann dir versichern, dass du die politische Bühne in all deinen Funktionen sehr, sehr bereichert hast. Ich wünsche dir alles Gute für deine be­rufliche Zukunft, für deine persönliche Zukunft. Wir werden uns sicher in der einen oder anderen Form wieder begegnen und darauf freue ich mich. Alles Liebe dir! (Beifall bei Grünen und SPÖ.)

Zum Tagesordnungspunkt: Der Kunst- und Kulturbereich muss eine Arbeitswelt sein, in der angstfreies Arbeiten möglich ist. Nur so kann das volle innovative Potenzial der Künstlerinnen und Künstler in Österreich ausgeschöpft werden. Leider hat die Vergan­genheit gezeigt, dass die Realität oft eine andere ist. Ein wirksames Instrument gegen Missbrauch zu etablieren ist mir schon lange ein persönliches Anliegen. Die Kunst ist ein sehr schönes Aufgabengebiet, ein kreatives, ein inspirierendes Arbeitsfeld, und das soll sie auch für alle sein, die nicht ganz oben auf der Hierarchiestufe im Kulturbereich sind.

Im Kulturausschuss vergangene Woche ist der Bundesminister für Kunst, Kultur, öffentli­chen Dienst und Sport dazu aufgefordert worden, eine Vertrauensstelle für Betroffene von Machtmissbrauch zu initiieren. Dieser Aufforderung kommen wir – der Herr Bundes­minister und ich – sehr gerne nach. Der gesamte Fairnessprozess, den wir im Herbst begonnen haben, ist vom Gedanken hergeleitet, herauszuarbeiten, was es für ein faires Miteinander in der österreichischen Kunst- und Kulturlandschaft braucht. Wir wollen mit den relevanten Gebietskörperschaften und mit der Kulturbranche und der Kunstbranche selbst diskutieren und bereits während des Prozesses konkrete Maßnahmen umsetzen, die eine deutliche Verbesserung der Arbeitssituation im Bereich Kunst und Kultur be­deuten. Die Einrichtung einer Vertrauensstelle ist eine erste große Maßnahme, die aus diesem Fairnessprozess erwachsen wird.

Es wurde ja schon in den vorangegangenen Redebeiträgen diskutiert, was Kunst, Kultur und Sport gemeinsam haben. In all diesen Bereichen bestehen überdurchschnittlich enge, persönliche und oft auch sehr körpernahe Arbeitsverhältnisse. Beide Bereiche weisen eine große Häufigkeit steiler Hierarchien und direkter Abhängigkeiten auf. Be­sonders prekär ist die Situation in Ausbildungsbeziehungen. Die gemeinsame Themati­sierung missbräuchlicher Strukturen im Sport und in Kunst und Kultur kann den Fokus auf das Wesentliche lenken.

Wie vermeiden wir in Zukunft übergriffiges Verhalten? Wie können Sportlerinnen, Sport­ler, Künstlerinnen und Künstler ihr volles Potenzial besser ausschöpfen? Genau das wollen wir erreichen und ich hoffe, dass wir noch heuer damit starten können. – Vielen Dank. (Beifall bei Grünen und ÖVP sowie bei Abgeordneten der SPÖ.)

11.56

Präsident Mag. Wolfgang Sobotka: Ich habe das zuerst nicht mitbekommen, jetzt habe ich in der Rednerliste gesehen, dass das offensichtlich so ist: Wenn das die letzte Rede von Abgeordneter Hammerschmid war, dann darf ich es nicht verabsäumen, mich ganz, ganz herzlich bei Ihnen zu bedanken. Wir kennen uns schon viel länger, wir kannten uns schon vor Ihrer Zeit hier im Nationalrat, seit Ihrer Zeit als Ministerin.

Vielen herzlichen Dank für Ihr bildungspolitisches, Ihr kulturpolitisches Auftreten, das Sie – aus Überzeugung und aus innerer Haltung – immer wieder an den Tag gelegt ha­ben. Ein herzliches Dankeschön auch im Namen des ganzen Parlaments. (Beifall bei ÖVP, Grünen, SPÖ und NEOS.)

Zu Wort gemeldet ist Abgeordnete Brandstötter. – Bitte.