BundesratStenographisches Protokoll804. Sitzung / Seite 123

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Neben dieser Aufgabe der Nahrungsmittelversorgung ist es aber auch die gesell­schaftliche Leistung, die wir Bauern oder die Landwirtschaft erbringen, sei es die Landschaftsgestaltung, die Landschaftserhaltung, der Umweltschutz, die Versorgungs­sicher­heit und wie angesprochen qualitativ hochwertige Nahrungsmittel für unsere Bürger.

Ich glaube, die Landwirtschaft in Österreich hat Zukunft, und die sollten wir auch entsprechend mitgestalten. Das hoffe ich auch für die nächsten Maßnahmen, die im Maßnahmenbericht auch angeführt sind. – Danke. (Beifall bei der ÖVP.)

15.45


Vizepräsidentin Mag. Susanne Neuwirth: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau Bundesrätin Ebner. – Bitte.

 


15.45.39

Bundesrätin Adelheid Ebner (SPÖ, Niederösterreich): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Herr Bundesminister! Geschätzte Damen und Herren! Der vorliegende Grüne Bericht ist gleichzeitig auch ein Nachschlagewerk und zeigt, wie sich die Land- und Forst­wirtschaft in der letzten Zeit entwickelt hat, beziehungsweise ist er auch eine Grundlage, die darüber Aufschluss gibt, wie sich die Land- und Forstwirtschaft wird entwickeln können. Wie in jedem Wirtschaftszweig gibt es ein Auf und ein Ab, und die Land- und Forstwirtschaft ist ein Teil davon. Geschätzte Damen und Herren, eines sollen wir aber nicht tun: Wir sollen uns die Land- und Forstwirtschaft auch nicht kaputtreden.

Aus dem vorliegenden Bericht geht auch hervor, wie sich die Einkommenssituation der österreichischen Bauern darstellt und dass es im vergangenen Jahr eine Verbesserung gegeben hat – wir haben es schon gehört –, ein Plus von zirka 20 Prozent. Dem steht natürlich ein Einkommensverlust von 28 Prozent in den Jahren davor gegenüber.

Das erhöhte Einkommen ist vor allem auf die höheren Preise bei der Getreide- und Öl- beziehungsweise Eiweißfruchternte sowie bei den Hackfrüchten zurückzuführen, die erzielt wurden, auf die höheren Milchpreise, und auch bei den tierischen Produkten konnte der Ertrag gesteigert werden.

In Niederösterreich, dem flächenmäßig größten Bundesland, konnte mit 30 Prozent der deutlich höchste Einkommenszuwachs erzielt werden. Die öffentlichen Gelder in meinem Bundesland betrugen 21 153 €, das ist ein Plus von 2 Prozent, je Betrieb, und das sind im Durchschnitt um zirka 15 Prozent mehr als bei allen anderen Betrieben.

Das Jahr 2011 war auch das Jahr des Waldes. Damit wurde weltweit auf die außer­gewöhnliche Bedeutung des Ökosystems Wald hingewiesen. Besonders in Zeiten des Klimaschutzes ist es von ungemeiner Wichtigkeit, den äußerst wertvollen Lebensraum Wald zu thematisieren und den Menschen die Wichtigkeit dieser Funk­tionen nahezubringen.

Der Wald als Naturschutz, der Wald als Lawinenschutz und Hochwasserschutz reinigt und speichert wertvolles und gutes Trinkwasser. Er produziert den notwendigen Sauerstoff und entzieht dabei auch der Atmosphäre das Treibhausgas CO2. Darüber hinaus schafft der Wald Arbeitsplätze, und er bietet vielen Wald- und Forstbesitzern Einkommen. Nicht zuletzt produziert der Wald den wohl umweltfreundlichsten Rohstoff Holz, der nahezu in allen Lebensbereichen der Menschen in Verwendung steht.

Ich habe mir auch die Situation der Frauen in der Landwirtschaft im Bericht ein bisschen angeschaut. Ihm ist zu entnehmen, dass eine Genderkompetenz nur in einem geringen Ausmaß zu verzeichnen ist (Zwischenruf bei der FPÖ) und dass es keine spezifischen Schwerpunkte, Zuständigkeiten oder Ressourcen in Bezug auf die Gleichstellung zwischen Männern und Frauen gibt.

 


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