Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 10. Sitzung / Seite 121

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

Herr Mag. Stadler! Was Sie heute hier heraußen gesagt haben (Abg. Mag. Stadler: Na was denn?) , die Wortwahl, die Sie heute gewählt haben, und das, was Sie in Ihren Pressekonferenzen an Wortwahl verwenden (Abg. Mag. Stadler: Wollen Sie klagen?) – ich habe es nicht notwendig (Abg. Mag. Stadler: Also Sie klagen nicht?); ich habe die Chance, mich mit Ihnen hier auseinanderzusetzen –, ist, im Vergleich zum dem, was Sie hier gemacht haben, wirklich Heuchelei. Sie sind der Heuchler, und Sie werden zum Heuchler angestiftet. Machen Sie es freiwillig, oder machen Sie es im Auftrag?

Wenn Sie, Herr Mag. Stadler, heute Herrn Dr. Haider verglichen haben mit den Dissidenten, mit denjenigen, von denen wir alle hier bis vor kurzem wußten, wie es ihnen geht (Abg. Mag. Stadler: Opfer des Sozialismus! Des real existierenden Sozialismus! Ein Vertreter des real existierenden Sozialismus!) , so habe ich mir vorgenommen, meine Rede damit zu beenden, daß ich Ihnen, Herr Mag. Stadler, sage: Diese Menschen, die wirklich Dissidenten waren, sind in Schutz zu nehmen, denn sie alle würden sich schämen, mit dem "Dissidenten" Haider in Österreich in Verbindung gebracht zu werden. (Beifall bei der SPÖ und des Abg. Mag. Barmüller .)

23.15

Präsident Dr. Heinrich Neisser: Es liegt eine Wortmeldung des Herrn Abgeordneten Dr. Haider zu einer tatsächlichen Berichtigung vor. – Bitte, Herr Abgeordneter, Sie haben das Wort. 3 Minuten Redezeitbeschränkung.

23.15

Abgeordneter Dr. Jörg Haider (Freiheitliche): Hohes Haus! Meine Damen und Herren! Herr Abgeordneter Gradwohl hat hier die Behauptung aufgestellt, ich sei ständig Gegenstand der Tagesordnung dieses Hohen Hauses in Immunitätssachen. (Abg. Mag. Stadler – zur SPÖ gewendet –: Das ist ein Jurist, der etwas versteht – im Gegensatz zu Ihren Rednern! – Präsident Dr. Neisser gibt das Glockenzeichen.)

Ich stelle richtig: Das ist unrichtig. Ich bin nicht ständig Gegenstand der Tagesordnung, sondern nur fallweise. (Beifall bei den Freiheitlichen. – Ironische Heiterkeit bei der SPÖ.)

23.16

Präsident Dr. Heinrich Neisser: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Dr. Ofner. – Bitte, Herr Abgeordneter, Sie haben das Wort.

23.16

Abgeordneter Dr. Harald Ofner (Freiheitliche): Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Was wir erleben und was Sie mit Heiterkeit quittieren, ist fürwahr keine Sternstunde des Parlamentarismus. (Beifall bei den Freiheitlichen.) Es ist tatsächlich so, daß der Haß, der von den Lippen des einen oder anderen Redners trieft, einen frösteln macht, und die Scheinheiligkeit, die hier heraußen vorgetragen wird, ist wahrlich nicht zu überbieten, meine Damen und Herren. (Neuerlicher Beifall bei den Freiheitlichen.)

Und dann geht ein Ausschußvorsitzender her und liest aus einer APA-Meldung etwas vor, was schon vom Übernächsten bei der Berichtigung widerlegt wird. Ich warte darauf, daß er herausgeht und wieder richtigstellt – und es geschieht nicht. Ich muß daher davon ausgehen, daß das, was du als Vorsitzender hier gebracht hast, nicht stimmt.

Haß trieft von den Lippen des einen oder anderen Redners, scheinheilig seid ihr alle miteinander, und dann kommen noch Dinge heraus, die in der nächsten Sekunde widerlegt sind! (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Ihr schlagt auf den Haider los – in Wirklichkeit aber trefft ihr die Opposition, und das wollt ihr, davon bin ich fest überzeugt! Und mit der Opposition trefft ihr auch gleich den Parlamentarismus und die Demokratie. (Beifall bei den Freiheitlichen. – Abg. Koppler: Ihr seid Demokraten!) Da kannst du, Koppler, dazwischenkeppeln, was du willst. (Abg. Dr. Nowotny: Er redet!) Ich bin ein höflicher Mensch: Ich sage "keppeln", ich sage nicht "dazwischenplärren", wie Ihr Klubobmann Kostelka das zur Opposition gesagt hat. Ich sage nicht "dazwischenplärren". Das war der Aus


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite