Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 106. Sitzung / Seite 125

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Ich möchte kurz aus einer heutigen Zeitschrift zitieren. "Die Welt der Wirtschaft" schreibt unter dem Titel: "Biotechbranche boomt" – ich zitiere –: "Die Zahl der Unternehmen hat sich vervierfacht."

Oder hier (die Rednerin hält eine Graphik mit der Überschrift "Unternehmen in Deutschland" in die Höhe) : Das ist eine deutsche Statistik. Sie zeigt den Anstieg der Zahl der Unternehmen in dieser Branche von 75 Unternehmen im Jahr 1995 auf 150 im Jahr 1996 und 300 im Jahr 1997. Das entspricht einer prognostizierten Zunahme der Zahl der Arbeitsplätze von 40 000 im Jahr 1996 auf 110 000 im Jahr 2000. (Abg. Ing. Langthaler: Die Arbeitsplätze, die vernichtet werden, stehen leider nicht drinnen!)

Ähnlich könnte – ich betone "könnte" – die Entwicklung auch in Österreich sein, es sei denn, die Grünen verhindern das, aber dafür reicht wohl die Stärke Ihrer Fraktion in diesem Hause nicht. Aber es kann, wenn Sie die Sozialdemokraten überzeugen, möglicherweise zu einem wirtschaftsfeindlicheren Kurs kommen. Ich bin Ihnen ja sehr dankbar dafür, daß Sie hier immer wieder betonen, daß die Österreichische Volkspartei der Garant für die österreichische Wirtschaft und damit der Garant für die österreichischen Arbeitsplätze ist! (Beifall bei der ÖVP. – Ironische Heiterkeit bei den Grünen.)

Oder eine andere Überschrift: Biotechnologiemarkt in Europa in Milliarden D-Mark, Annahme mittleres Szenario: 14 Prozent Wachstum pro Jahr, also gar nicht unwesentlich. (Abg. Ing. Langthaler: Biotechnologie und Gentechnologie – wissen Sie, daß es da einen Unterschied gibt?!) Ich werde Ihnen gerne darauf antworten.

Um nicht in Verdacht zu geraten, daß das eine ÖVP-Meinung ist, Frau Abgeordnete Langthaler, zitiere ich aus dem "Standard" von gestern: "Es geht nicht um den Mais. Die echten Probleme von Gentechnik und Bauern wollen viele nicht ansprechen." Und weiter heißt es – ich zitiere –: "Da wird lieber der Anschein erweckt, als ließe sich die Entwicklung mit ein paar Demonstrationen und ein paar Postkarten an die Konsumentenschutzministerin ernsthaft aufhalten. Das funktioniert natürlich nicht. Anderswo geht die gentechnische Entwicklung weiter, ob das den Österreichern nun paßt oder nicht." (Abg. Ing. Langthaler: Der Zug fährt zwar in die falsche Richtung, aber es ist Wurscht!) "Sicher ist nur, daß Österreich an dem Geschäft nicht beteiligt sein wird, wenn sich das Image einer technikfeindlichen Alpenrepublik mit vorurteilsbeladener Bürokratie verfestigt." – Ende des Zitats aus dem "Standard" von gestern, und der "Standard" ist ja wirklich keine bürgerliche Zeitung, sondern eher grün orientiert.

Frau Abgeordnete Langthaler! Nehmen Sie zur Kenntnis, daß die Österreichische Volkspartei nicht zulassen wird, daß die grüne Fraktion dieses Hauses Arbeitsplätze in Österreich vernichtet! (Beifall bei der ÖVP.)

Nehmen Sie weiters zur Kenntnis, daß wir nicht zulassen werden, daß Sie Arbeitsplätze in der Landwirtschaft vernichten, daß Sie Arbeitsplätze in der Forschung und Technologie vernichten, daß Sie Arbeitsplätze in der Wirtschaft vernichten (Abg. Ing. Langthaler: Gott sei Dank!) und nicht zuletzt letztendlich auch Arbeitsplätze in der Medizin vernichten werden, weil auch alle Pharmafirmen diesen Standort Österreich dann nicht mehr als den ihren ansehen würden.

Es würde mich ja sehr interessieren, Frau Abgeordnete, was Ihr neuer Bundesparteiobmann Kollege Van der Bellen zu dieser wissenschafts- und technologiefeindlichen Haltung sagt. Das wäre sicher sehr interessant!

Auch Frau Abgeordnete Petrovic will offensichtlich nicht wahrhaben, daß Arbeitsplätze nicht von der grünen Fraktion oder von Berufsdemonstranten oder selbsternannten Tierbefreiern geschaffen werden, sondern von österreichischen Betrieben, von innovativen Kleinbetrieben und mittleren Unternehmen. (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Ing. Langthaler: Die Initiatoren des Volksbegehrens vernichten Arbeitsplätze?)

Lassen Sie mich ganz kurz ein paar Worte zum Tierschutz-Volksbegehren sagen; Frau Abgeordnete Rosemarie Bauer wird dann noch zum Frauen-Volksbegehren Stellung nehmen. – Der Herr Bundeskanzler ist uns leider eine Antwort schuldig geblieben. Er ist jetzt auch nicht da. Es


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