Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 109. Sitzung / Seite 183

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sichtlich nicht so initiativ sind oder die Konfrontation scheuen, wenn es ein wirklich bedrohliches Projekt wie das bei unserem Nachbarn Tschechien gibt! Wir sind jedenfalls bis heute nicht draufgekommen, welche Initiativen Sie in diesem Zusammenhang tatsächlich setzen. Daher bitten wir Sie, diese Debatte zu nutzen und nicht nur zum Thayatal und zum Nationalpark zu sprechen, sondern uns auch mitzuteilen, was Sie bisher im Hinblick auf dieses Zwischenlager Dukovany unternommen haben und was Sie in den noch verbleibenden 15 Tagen, in denen es eine entsprechende Einspruchsmöglichkeit gibt, zu tun gedenken. – Danke. (Beifall bei den Grünen.)

21.48

Präsident MMag. Dr. Willi Brauneder: Zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Rosemarie Bauer. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 5 Minuten. – Bitte.

21.48

Abgeordnete Rosemarie Bauer (ÖVP): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Sie werden verstehen, daß es für mich als Abgeordnete, die in jenem Bezirk, der vom Projekt Nationalpark Thayatal betroffen ist, lebt, ein sehr freudiges Ereignis ist, daß diese beiden Gesetzesbeschlüsse heute über die Bühne gebracht werden. Und auch schon der Abschluß der Artikel-15a-Verträge am 26. Oktober des Vorjahres, also am Nationalfeiertag, war eine beeindruckende Situation und Feier!

Herr Kollege Wenitsch! Es wundert mich nicht, daß Sie hier wieder probiert haben, den Wahlkampf losbrechen zu lassen! Machen Sie nur so weiter! Denn jedes Mal, wenn ihr von den Freiheitlichen aufbrüllt und wieder Unterstellungen macht, zeigt sich an den Umfrageergebnissen, daß wir von der ÖVP enorm punkten. Es hätte mich aber auch gewundert, wenn Ihnen als Weinviertler ein bißchen mehr zu diesem Nationalpark eingefallen wäre! – Aber nur soviel zur Sache.

Ich bedanke mich bei Herrn Kollegen Peter, der erkannt hat, worum es uns hier geht. Auch ich hoffe, daß sich die Zahl von 50 000 Besuchern erhöhen wird beziehungsweise unsere diesbezüglichen Erwartungen übertroffen werden! (Beifall bei der ÖVP.)

Zum ersten war dieses wunderschöne Fleckchen Natur im Thayatal schon immer bekannt – allerdings leider nur Insidern – und ist auch sehr oft genutzt worden. Wir freuen uns über dieses Stückchen Natur und darüber, daß wir diesen Pakt und diese Partnerschaft mit der Natur schließen konnten. Denn dort geht es nicht nur um Flora und Fauna, sondern auch um eine wirklich herrliche Landschaft, die sehr viel an Erholung bieten könnte.

In diesem Bezirk und in dieser Region – sie ist wirtschaftlich nicht besonders entwickelt und befindet sich in gewisser Weise in einer Sandwich-Funktion zwischen anderen Bezirken; sie hat selbstverständlich auch die tote Grenze und den Eisernen Vorhang zu spüren bekommen und daher ihre wirtschaftliche Schwäche nach wie vor nicht überwunden – verbinden wir von der ÖVP damit die Hoffnung auf einen weiteren wirtschaftlichen Aufschwung, Arbeitsplätze und sanften Tourismus.

Es wird dort viel an Landschaft, an Sehenswürdigkeiten und an Kultur geboten. Die Landesausstellung vor sechs Jahren im Thayatal – sie fand auf der Riegersburg statt – hat bis heute Wirkung gezeitigt. Der ganze Bezirk und auch die Nachbarbezirke haben an dieser Landesausstellung partizipiert. Wer dieses Fleckchen Natur einmal gesehen hat, den treibt es wieder dorthin. Es gibt dort viele ausgebaute Wanderwege, Radwege und Buschenschanken. Auch unsere heimischen Bauern verbinden mit diesem Nationalparkbeschluß die Hoffnung auf wirtschaftlichen Aufschwung.

Daß sich dieser Nationalpark vom Nationalpark Donauauen wesentlich unterscheidet, wurde von meinen Vorrednern schon angesprochen. Es wurde auch sehr viel Öl ins Feuer gegossen, speziell von der freiheitlichen Fraktion, das muß man hier wirklich sagen. Die Vorgangsweise beim Nationalpark Thayatal war eher eine vorsichtige, schrittweise, alle Gruppierungen einbeziehend und über alle Parteigrenzen hinweg. Bürgermeister Norbert Kellner hat sich in besonderem Maße darum bemüht, zusammen mit den betroffenen Landwirten und Gutsbesitzern – auch um


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