Nationalrat, XXI.GP Stenographisches Protokoll 37. Sitzung / Seite 64

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

diskutiert hat. Das hat es vorher noch nie gegeben! (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP. – Abg. Dr. Kostelka: Gehen tut es um das Abkassieren und nicht um das Kaffeetrinken!)

Ich bin die erste Sozialministerin, die alle Sozialversicherungsträger im ganzen Land besucht und sich mit ihnen stundenlang zusammensetzt, um ihre Probleme zu diskutieren. (Beifall und Bravorufe bei den Freiheitlichen und der ÖVP. – Abg. Dr. Kostelka: Aber die Versicherten cashen Sie ab!) Mir ist nämlich die Sozialversicherung ein echtes Anliegen. Das ist die Wahrheit!

Herrn Kollegen Gusenbauer, der hier über die "Treffsicherheit auf dem Golfplatz" philosophiert hat (Abg. Dr. Stummvoll: Da trifft man die Frau Vranitzky! Am Golfplatz treffen wir die Vranitzkys, die Nadelstreifsozialisten!), möchte ich dafür danken, dass er mir dadurch ein Hölzel geworfen hat, denn auf Grund seiner Äußerungen habe ich jetzt die legitime Möglichkeit, endlich den Unsinn klarzustellen, der über mich ständig, immer wieder in Umlauf gebracht wird. (Abg. Dr. Mertel: Sie haben ja einen Golfschläger in der Hand gehabt!)

Erstens: mein Schloss. – Ich bin keine millionenschwere Schlossbesitzerin, keine Besitzerin eines Schlosses mit Türmen und Himmelbetten, sondern das ist ein barockes Gutsgebäude. Es heißt Schloss, was aus der Geschichte erklärbar ist. Es handelt sich um ein barockes Gutsgebäude in der Größe von 10 mal 25 Metern mit einem Stockwerk. (Abg. Ing. Westenthaler: Das ist für euch schon ein Schloss! Da wohnt der Verzetnitsch besser!) Es steht unter Denkmalschutz, ist eine schöne, gute alte Bausubstanz, und ich habe dieses Gebäude mit meiner eigenen Hände Arbeit vor dem Verfall gerettet. Das ist die Wahrheit! (Beifall und Bravorufe bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

Zeigen Sie mir bitte einen Sozialminister, der so wie ich alle Arbeiten schon gemacht hat: Bodenschleifen und -versiegeln, Ausmalen, Leitungen verlegen, Fliesenlegen, ich kenne diese Arbeiten sehr genau. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP. – Abg. Dr. Kostelka: Hat das mit der Debatte heute etwas zu tun? – Abg. Riepl: Schwarzarbeit ist das!) Mir macht keiner etwas vor!

Arbeit adelt – jede Arbeit, und wenn es "Häuslputzen" ist, ist eine edle Arbeit! (Abg. Dr. Mertel: Wurmitzer hat gesagt, Sie haben mit Schwarzarbeitern gearbeitet! – Weitere Zwischenrufe bei der SPÖ.) Deswegen sage ich ja: Das, was Sie immer wieder gegen mich sagen, ist wirklich ein Theaterdonner, denn Sie wissen ganz genau, dass ich überaus sozial denke und dass mir gerade der "kleine" Mensch ein Anliegen ist, weil ich in meiner Biographie immer wieder auch mit den "Kleinen" und mit den Armen zu tun gehabt habe. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP. – Abg. Dr. Kostelka  – in Richtung ÖVP und Freiheitliche –: Ihr hättet sie doch austauschen sollen! – Abg. Dr. Mertel: Landesrat Wurmitzer sagt, mit Schwarzarbeitern haben Sie gearbeitet!)

Ich kenne mich auch mit Frauenproblemen aus, denn ich habe nämlich als Alleinerzieherin drei Kinder aufziehen müssen, ganz allein! (Abg. Dr. Mertel: Wurmitzer sagt, Sie haben mit Schwarzarbeitern gearbeitet!) Und ich war daneben berufstätig, und ich habe zusätzlich dazu einen kleinen Gewerbebetrieb mit drei Mitarbeitern aufgebaut – aber ganz allein mit meiner eigenen Hände Arbeit und auf mein Risiko. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP. – Abg. Nürnberger: Frau Minister! Sie waren noch nie so schwach – weil Ihnen der Bartenstein fehlt! – Heiterkeit bei der SPÖ. – Abg. Nürnberger: Das ist ein Schauspiel, das Sie da liefern! – Gegenrufe bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

Nein, Herr Nürnberger! Herr Gusenbauer hat mir dieses Hölzel geworfen, und ich muss dazu einmal Stellung nehmen, denn ich lasse mich von Ihnen nicht immer in der Öffentlichkeit anschütten. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

Abschließend möchte ich sagen: Ich bin stolz auf meine Kinder. Meine zwei Buben studieren zwar, aber sie sind als LKW-Fahrer tätig, sie sind auf der Straße unterwegs, um auch die Anliegen der Fernfahrer kennenzulernen. Und das ist wichtig für ihr ganzes Leben. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite