Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 5. Sitzung / Seite 132

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Entweder haben Sie hier am Rednerpult das Thema verfehlt – oder jene, die Ihnen diese Dringliche Anfrage geschrieben haben, denn ganz war das, was hier geschrieben steht und was Sie hier zum Besten gegeben haben, meine Damen und Herren, nicht kompatibel.

Wir können es aber relativ kurz machen, weil wir dieses Thema schon in verschiedenen Debatten hier behandelt haben. Sie haben Ihre Redezeit im Wesentlichen dafür verwendet, Krokodilstränen in Bezug auf die Regierungsverhandlungen zu vergießen. Ich war bass er­staunt, dass das nicht nur Kollege Cap und Kollege Gusenbauer getan haben, sondern auch Peter Pilz eigentlich nahtlos weiter geheult hat. Das war für mich eher überraschend.

Meine Damen und Herren! Der Beschaffungsvorgang – Bundesminister Herbert Scheibner ist darauf eingegangen – in Bezug auf die Abfangjäger fand in bestmöglicher Transparenz statt. Der Beschaffungsvorgang war klar und deutlich in allen Gremien des Parlaments nach­vollziehbar. Wir haben darüber debattiert. Die Bundesregierung hat geprüft. Verteidigungs­minister, Finanzminister, Wirtschaftsminister, die Bundesregierung haben Beschlüsse gefasst, und die Entscheidungen sind gefällt worden.

Auch die politische Entscheidung rundherum war eine klare und deutliche auf Grund der Dis­kus­sionen, die damals republikweit stattgefunden haben. Ich erinnere Sie nur an ein Volksbe­gehren, das sich mit diesem Thema befasst hat. Diese Bundesregierung hat im Wesent­lichen die öffentliche Debatte transparent und nach meinem Dafürhalten auch klar geführt.

Als es dann zu Unstimmigkeiten und zu den bekannten Ereignissen im Wahlkampf gekommen ist, wurde der Beschaffungsvorgang gestoppt. Die neue Bundesregierung wird all diese Vorgänge neu prüfen und wird überlegen, wie die Vorgangsweise in den nächsten Monaten in Bezug auf diese Frage sein wird. Bundesminister Scheibner ist darauf eingegangen.

Der Forderung des Herrn Kollegen Pilz nach einem Untersuchungsausschuss kann auch heute wieder mit dem klaren Argument begegnet werden, dass ja der Vergabevorgang von Seiten des Rechnungshofes bereits geprüft worden ist. Diese Prüfung liegt der Öffentlichkeit vor. Wir haben eine zweite Prüfung des Rechnungshofes in Bezug auf den Beschaffungsvorgang und die Entscheidungen, die dort gefällt worden sind, in Bearbeitung. Diesen Bericht werden wir in Bälde vorliegen haben, und wir werden dann darüber diskutieren. Herr Kollege Kogler! Sie werden das – darüber mache ich mir keine Sorgen – federführend tun.

Meine Damen und Herren! Sie haben heute wieder Ihre üblichen unglaubwürdigen Argumente gegen die Anschaffung von Abfangjägern vorgetragen. Sie haben nach wie vor der Öffentlich­keit nicht erklären können, warum Sie auf der einen Seite die Beibehaltung der Neutralität wollen und auf der anderen Seite diesen wichtigen Bereich der Souveränität, nämlich die Luftraumüberwachung, eigentlich preisgeben wollen.

Die Vorstellung des Herrn Kollegen Gusenbauer in Richtung einer europäischen Sicherheits- und Verteidigungsstruktur kann man im Lichte der gegenwärtigen Lage und auch im Lichte der jüngsten Ereignisse nur als naiv bezeichnen. Wir haben gerade von Seiten der Europäischen Union ein Musterbeispiel vorgeführt bekommen, wie eine Union in außen- und sicherheits­politischen Fragen hinkünftig nicht funktionieren kann. Das ist aber – und darüber müssen wir uns im Klaren sein – der Status, mit dem wir uns politisch in der Realität, in der Gegenwart europaweit auseinander zu setzen haben.

Meine Damen und Herren! Es ist deshalb klar, dass auch die Sicherstellung der Luftraumüber­wachung eine klare Priorität dieser Bundesregierung ist. Auch im Lichte der Lage, in der sich die Europäische Union und in der Union auch die Republik Österreich befindet, ist es gut, dass wir eine Bundesregierung haben, die auf eine eigenständige Landesverteidigung Wert legt. (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

17.00

Präsident Dr. Andreas Khol: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Mag. Kogler. Seine Redezeit ist auf 10 Minuten eingestellt. – Bitte.

 


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