Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 5. Sitzung / Seite 138

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Meine Damen und Herren! Zur Wiederholung aus der Diskussion von heute Vormittag: Sollen wir unsere Sicherheit nicht mehr zu unserer eigenen, nationalen Angelegenheit machen? Der Vorwurf der „Sicherheitsexperten“ Pilz und Cap lautet, dass wir unseren Luftraum nicht mehr kontrollieren können, die Zahl derjenigen nicht kennen, die unseren Luftraum frequentieren, und auch nicht wissen, wer das ist. Aber dann zu der Antwort darauf, dass wir dazu entsprechende Geräte brauchen, nein zu sagen, meine Damen und Herren, das grenzt meines Erachtens an Bewusstseinsspaltung!

Wenn wir tatsächlich keine Flieger brauchten, dann könnten wir auch die „Draken“ sofort zurückgeben und den Betrieb einstellen.

Wir wollen das auf keinen Fall! Wir wollen den Luftraum unseres Landes gerade in einer Zeit, die instabiler wird, in einer Zeit, in der mehr Risken zu erkennen sind, mit entsprechenden Flugzeugen absichern.

Letzter Satz: Meine Damen und Herren von den Oppositionsparteien, von der Sozialdemokratie und den Grünen! Es wäre angebracht, dass Sie in Sachen Sicherheitspolitik ab nun Ihre parteipolitischen Interessen zurückstellen und die Sicherheit unseres Landes in den Vorder­grund rücken. Das wäre dringend notwendig! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

17.23


Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Dipl.-Ing. Scheuch. – Bitte.

17.23


Abgeordneter Dipl.-Ing. Uwe Scheuch (Freiheitliche): Meine geschätzten Damen und Herren! Herr Präsident! Herr Minister! Herr Bundeskanzler! Die Thematik Abfangjäger ist sicher eine sehr interessante und eine vor allem in den letzten Monaten sehr intensiv geführte. Erlauben Sie mir aber zu Beginn, auf eine Frage der SPÖ zurückzukommen, die heute schon öfters gestellt worden ist: Warum wurde gewählt? Darauf möchte ich als jemand, der neu hier steht, folgende Antwort geben: Warum haben Sie zugestimmt? – Sie selbst haben doch diese Neu­wahlen beschlossen und ihnen zugestimmt! Folglich sollten Sie diese Frage in Ihren eigenen Gremien stellen, und anschließend werden auch wir uns damit beschäftigen. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Es ist immer wieder schade für mich: Ich bereite mich vor und denke daran, was ich alles von mir geben möchte, aber meine Vorredner liefern eine derartige Fülle an Thematik, dass ich selten dazu komme, das zu sagen, was ich sagen wollte.

Wenn Frau Kollegin Prammer ein Plakat mitbringt, auf dem Jörg Haider abgebildet ist, dann freut es mich zwar, dass die SPÖ immer noch Plakate von Jörg Haider sammelt, aber ich möchte doch, meine lieben Freunde, Folgendes zu bedenken geben: Wenn wir alle SPÖ-Wahlplakate aufhängen würden, auf denen von Wahlversprechen die Rede ist, welche nicht gehalten wurden, dann müssten wir wahrscheinlich den Plenarsaal in die Messehalle übersiedeln, damit Platz dafür wäre. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Aber nun zum Thema Verteidigungspolitik – ich sehe diese Anfrage über die Beschaffung von Abfangjägern als eine Frage der Verteidigungspolitik. Ich selbst werde heute Abend im Verteidi­gungsausschuss angelobt werden und diesem Ausschuss angehören, daher kann ich heute hier stehen und sagen: Ich werde sicherlich angelobt werden, um dafür zu sorgen, dass eine umfassende Landesverteidigung in Österreich gewährleistet ist. Und die Landesverteidigung hat nach den momentanen Voraussetzungen zu Lande und in der Luft zu erfolgen. Das ist wichtig, und ich bin davon überzeugt, dass das Verständnis der Menschen dafür vorhanden ist, sofern die Voraussetzungen dafür gegeben sind.

Ich muss sagen: Ich zweifle in keiner Weise und nicht im Geringsten an der Rechtmäßigkeit der entsprechenden Beschaffungsprozesse; sie werden von so vielen Gremien geprüft, dass es fast schon kindisch ist, hier auch noch die Einsetzung eines Untersuchungsausschusses zu fordern.


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