Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 5. Sitzung / Seite 137

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Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Murauer. – Bitte. (Abg. Großruck – in Richtung des sich zum Rednerpult begebenden Abg. Murauer –: Herr Kollege, bitte bringen Sie wieder mehr Seriosität ein!)

17.17


Abgeordneter Walter Murauer (ÖVP): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Wieder etwas mehr Seriosität – das ist sicher passend nach der Rede von Frau Bures!

Meine Damen und Herren! Kollege Cap hat gemeint, es sei ihm einiges peinlich. Dazu darf ich bemerken: Herr Dr. Cap! Es ist peinlich, dass Sie seit dem 4. Februar 2000 aus partei­politi­schen Gründen, aus populistischen Überlegungen einfach sagen: Diese schlimmen Flugzeuge, diese Abfangjäger, dieses Kriegsmaterial brauchen wir nicht!

Frau Bures hat uns soeben erklärt, was alles sie um das Geld, das für die „schlimmen“ Ab­fangjäger ausgegeben werden soll, kaufen würde, und sprach von Kindergärten, von den Stu­diengebühren und von der Ausgleichszulage im Vergleich mit der Sicherheitspolitik. (Zwischen­ruf der Abg. Mag. Prammer.)

Frau Prammer! Haben Sie vergessen, was wir den Österreichischen Bundesbahnen zu­schießen? Dazu haben Sie nichts gesagt. Um den Betrag des Defizits der Österreichischen Bundesbahnen könnten wir jährlich zweimal die Flieger kaufen. (Zwischenruf des Abg. Parnigoni.) – Zu dir komme ich noch, Parnigoni.

Warum brauchen wir Abfangjäger? Warum brauchen wir die Luftraumkontrolle, meine Damen und Herren? (Neuerlicher Zwischenruf der Abg. Mag. Prammer.) – Frau Kollegin Prammer! Es wäre gut, wenn Sie aufpassen würden, denn dann könnten auch Sie zu der Überlegung kom­men, dass Sie vor dem 4. Februar Recht gehabt haben und jetzt Unrecht haben. Sie miss­brauchen die Sicherheitspolitik für Ihre parteipolitischen Interessen. Ich hätte Sie eigentlich für seriöser gehalten.

Nun noch einmal zur Frage: Wozu Abfangjäger? – Ich möchte Sie, meine Damen und Herren von der Opposition, daran erinnern, dass es nur in Österreich die Diskussion über die Frage gibt, wozu wir den Luftraum sichern sollen. Parnigoni, frag deinen Kollegen Gaál, warum! Er weiß es, er hat sich damit auseinander gesetzt, nur: Er darf das, was er weiß, im Moment nicht sagen. Früher hat er es schon sagen dürfen.

Parnigoni, dein Vorschlag, dass wir ohnedies die Radaranlagen, die „Goldhaube“, haben – aber keine Flugzeuge – und dass das genügt, das kommt mir so vor, wie wenn man eine Brandmeldeanlage, aber keine Feuerwehr hat. So geht das sicher nicht! Diese Vorschläge sollten wir, glaube ich, nicht umsetzen. (Beifall bei der ÖVP.)

Es kommen von Ihnen Vorschläge dahin gehend, dass, obwohl wir noch das Neutralitätsgesetz haben, ein anderes Land und andere Militärs in unserem Luftraum unsere Sicherheit garan­tieren sollten. Natürlich können die das, natürlich haben alle anderen Länder Über­wachungs­flugzeuge, Abfangjäger für ihre Sicherheit. Nur wir in Österreich diskutieren darüber, ob wir diese überhaupt brauchen!

Heute ist in der „Neuen Zürcher Zeitung“ zu lesen, dass die neutrale Schweiz auf Grund ihrer schwierigen finanziellen Situation Einsparungen bei ihrem Heer vornimmt, aber in der Luftraum­überwachung einen Schwerpunkt sieht und diesen auch durchsetzt, weil sie sagt, dass die zukünftigen Gefahren, die zukünftigen Probleme im Luftraum liegen. Die Schweiz setzt daher da einen Schwerpunkt. – Bei uns, meine Damen und Herren, wird diskutiert, ob wir diese brauchen!

Die österreichische Bundesregierung steht – wie die Österreichische Volkspartei – zur Sicher­heits­politik in diesem Lande und will auch entsprechende Luftraumüberwachungsflugzeuge beschaffen! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

 


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