Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 17. Sitzung / Seite 40

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EADS, ein renommiertes Unternehmen, hat 60 Prozent Marktanteil in der Luft- und Raum­fahrttechnik in Europa. Der Airbus wird im Bereich von EADS hergestellt, DaimlerChrysler ist einer der wesentlichen Eigentümer von EADS. Das ist ein großes, breit verzweigtes Hoch­technologie-Unternehmen. Viele österreichische Unternehmungen und viele Arbeitnehmer werden von diesen Gegengeschäften und von EADS profitieren. (Beifall bei der ÖVP.)

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Mir war es in diesem Zusammenhang besonders wichtig, nicht nur von 15 Jahren und von einer Abarbeitung von 4 Milliarden € zu sprechen, sondern schon zum Zeitpunkt des Abschlusses des Vertrages ein Startpaket mit einem Volu­men von 1 Milliarde € in Händen zu haben. Das sind nicht weniger als 150 Projekte, die dann, wenn der Vertrag unterschrieben wird, fixiert sein werden. Wir können heute bereits sagen, da ist vieles dabei, wovon Österreichs Wirtschaft schon heute und in den nächsten Monaten profitieren wird und nicht erst in einigen Jahren.

Das sind Projekte, die interessant sind, Projekte, die auch breite Zustimmung finden, nicht je­doch jene der sozialdemokratischen Opposition, nicht jedoch jene des Abgeordneten Kogler, wenn ich seine Anmerkungen recht verstehe.

Aber gerade Sie, meine sehr verehrten Damen und Herren der SPÖ, darf ich in diesem Zusam­menhang daran erinnern, dass gerade einer der Ihren, nämlich der frühere Vizekanzler und Finanzminister Androsch, einer derjenigen ist, die ganz deutlich hinter den Gegengeschäften, vor allem hinter jenen mit EADS, stehen. Er hat in einem Streitgespräch mit mir im Wahlkampf – ich danke Herrn Dr. Androsch für seine Offenheit – in einem Interview mit „NEWS“ Folgendes gesagt:

Ich habe eine klare Haltung: Sollte die politische Entscheidung dafür getroffen werden, so habe ich als Mitverantwortlicher einer der führenden Unternehmungen der Zulieferung für die Luftfahrtindustrie – Anmerkung: die FACC – Interesse daran, dass mein Unternehmen maximal an den Gegengeschäften teilnimmt. – Zitatende.

Sie, Herr Klubobmann Cap, haben den „Standard“ von vor einigen Tagen zitiert. Ich zitiere auch den „Standard“ und zitiere Herrn Dr. Androsch, der dort wiederum sagte, dass die Eurofighter sicher die beste Lösung seien, die Österreichs Firmen nun in wichtige europäische Tech­nologie-Plattformen brächte.

Herr Dr. Androsch sagte noch etwas, was gerade für die Sozialdemokraten im Sinne einer Ge­dächtnisauffrischung wirksam und wichtig sein könnte, nämlich dass die Grundsatz­ent­schei­dung für Luftraumüberwachungsflugzeuge seinerzeit eine rot-blaue Regierung mit den Saab-Draken getroffen habe.

Sie von der Sozialdemokratie vergessen das gelegentlich – auch anlässlich solcher Debatten –, Sie seien daran erinnert! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich habe, wie das Herr Kogler schon angedeutet hat, die Absicht, den Österreichern diese Gegengeschäfte mit maximaler Transparenz nahe zu bringen. Es soll ein virtuelles Konto eingerichtet werden. (Abg. Brosz: Sehr virtuell!) Es sollen diese Gegengeschäfte auf diesem virtuellen Konto, das über das Internet auf der Homepage des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit zu besuchen sein wird, abrufbar sein, aber unter einer Voraussetzung: unter der Voraussetzung, dass diejenigen Unternehmungen, die an Gegengeschäften teilnehmen, nicht willkürlich an den Pranger gestellt werden.

Herr Abgeordneter Niederwieser von den Sozialdemokraten ist jetzt nicht mehr da. Er hat es vor einigen Tagen für notwendig gehalten, eine Tiroler Unternehmung, nämlich die Westcam-Gruppe, eine Gruppe, die von den Gegengeschäften profitiert, mittels Presseaussendung an den Pranger zu stellen, ihr diese Gegengeschäfte vorzuwerfen, und hat an sie appelliert, sie möge darauf verzichten.

Meine sehr verehrten Damen und Herren von der sozialdemokratischen Opposition! Wenn Sie österreichische Firmen an den Pranger stellen, vielleicht auch das Unternehmen des


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