Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 17. Sitzung / Seite 52

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Meine Damen und Herren! Der Zusammenbruch ist im Jahre 1989 erfolgt. Nun frage ich Sie als eine ehemals staatstragende Partei: Warum haben Sie – zum Wohle der Bürger und Steuer­zahler, wie Sie meinen – Ihre Verantwortung nicht wahrgenommen und die derzeit in der Luft be­findlichen Ab­fangjäger, die Draken, nicht außer Betrieb gestellt, um wenigstens die Betriebs­kosten dafür einzusparen? (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Weiters frage ich Sie: Warum betreiben wir in Österreich das System „Goldhaube“, ein sehr effizientes, aber sicherlich auch kostspieliges Instrument zur Luftraumüberwachung? Warum gibt es diesbezüglich von Ihnen keine entsprechenden Anträge während jener Zeit, als Sie Re­gierungspartei waren, zumal Sie doch auch hier eine staatspolitische Verantwortung, eine Verantwortung gegenüber dem Steuerzahler hätten wahrnehmen müssen? – Nun: weil es offensichtlich Ihrem Populismus, Ihrer Art, Politik zu machen, entspricht, in derartigen Fragen die Meinung zu ändern! – Oder brauchen wir das System „Goldhaube“, um zuzusehen, wie nicht genehmigte Überflüge stattfinden, oder um uns fußfrei in der ersten Reihe eine Bedrohung unseres Staates, unseres Luftraumes zu Gemüte führen zu können, eine Einschränkung der Souveränität in Kauf zu nehmen? Wieso ist die Sozialistische Partei nicht während ihrer Regierungszeit aktiv geworden?

Sehr geehrte Damen und Herren! Einen Vorschlag kenne ich; er stammt vom ehemaligen Klubobmann Kostelka: Er hat doch tatsächlich vorgeschlagen, man möge anstelle der Abfangjäger Boden-Luft-Raketen einsetzen!

Wenn ich Ihnen dazu sage, dass jährlich zirka 20 bis 30 Verletzungen der österreichischen Souveränität, Verletzungen des österreichischen Luftraumes stattfinden, und wenn ich Ihnen sage, dass im heurigen Jahr bis jetzt bereits 31 derartige Verletzungen stattgefunden haben, dann können Sie sich ausrechnen, wie „wirksam und effizient“ Sie diese Boden-Luft-Raketen hätten einsetzen können! – Sie hätten sich im Wesentlichen wohl darauf beschränken müssen, diesen Verletzungen zuzusehen.

Ich darf auch noch eine kleine Anmerkung machen, weil der Klubobmann der SPÖ doch eine sehr kabarettistische Darstellung geboten hat: Wenn er dies etwas melodischer gemacht hätte – ich weiß nicht, ob das einen Ordnungsruf nach sich gezogen hätte; diese Frage richte ich hier an den Präsidenten –, dann gehe ich davon aus, dass er möglicherweise statt Alf Poier zum Song-Contest nach Riga gereist wäre.

Sehr geehrte Damen und Herren! Ein Wort noch zu den Kompensationsgeschäften: Sie – damit meine ich Kollegen Gusenbauer und auch Abgeordneten Cap – sprechen immer von Kom­pensationsgeschäften und der dabei fehlenden Transparenz. Ich nehme an, dass Sie bei dieser Ihrer Ansicht davon ausgehen, dass frühere Kompensationsgeschäfte – zu jener Zeit, als Sie noch in der Regierung waren – das Maß aller Dinge sind. – Ich kann Ihnen sagen: Das sind sie mit Sicherheit nicht! Sie waren sicherlich kritikwürdig, aber ich erspare mir hier die Kritik. We­sentlich erscheint mir, dass Fehler, die bei Kompensationsgeschäften in der Vergangenheit sicher­lich gemacht wurden, heute nicht wiederholt werden. Ich halte das für sehr entscheidend. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Dafür ist eine transparente Darstellung dieser Gegengeschäfte erforderlich. Sie wurden schon genannt, und es wurde auch bereits gesagt, in welchem Umfang sie stattfinden. Und ich darf Ihnen eines sagen: Es geht davon ein entsprechender Impuls für die heimische Wirtschaft aus. Die Gegengeschäfte haben eine positive Auswirkung auf den Arbeitsmarkt.

Ich kenne ein sehr innovatives oberösterreichisches Unternehmen, sehr geehrte Damen und Herren, das es nach der Typen-Entscheidung geschafft hat, dass ein bereits vergebener Auf­trag in der Höhe von mehreren hundert Millionen Schilling wieder nach Österreich zu diesem Unternehmen zurückgekommen ist. Es ist dies ein Unternehmen mit 700 Beschäftigten, ein Unternehmen, das innovativ ist, ein High-Tech-Betrieb, ein Unternehmen, das im Personal­be­reich eine Wachstumsrate von jährlich 10 Prozent und eine Umsatzsteigerung von etwa 20 Pro­zent aufweist.

 


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