finanziellen
Beitrag in einen Fonds einzahlen. Dieses Geld soll jenen Betrieben zugute
kommen, die Lehrlinge ausbilden. Der Lehrlingsfonds soll auch die Motivation
der Betriebe steigern, Lehrlinge auszubilden.
5) Einrichtung von regionalen Jugendbeschäftigungsgipfeln
Die
jährliche Situation am Lehrstellenmarkt ist aus regionaler Perspektive am
besten abschätzbar, da Probleme vor Ort besser erkannt werden und Lösungen
somit rascher erfolgen können. Jugendbeschäftigung
soll daher regional gefördert werden. Im Rahmen von regionalen
Jugendbeschäftigungsgipfeln mit VertreterInnen der Wirtschaft, der Schulen und
der Politik soll jährlich bis zur Jahresmitte die Lage am Arbeitsmarkt erhoben
werden. Angebot und Nachfrage müssen geprüft werden um frühzeitig etwaige
Auffangmaßnahmen zu beschließen
6) Flexiblere Lehrlingsausbildung
Fundierte
Grundkenntnisse und Spezialisierung dürfen in der Lehrlingsausbildung keinen
Gegensatz darstellen.
Dafür
ist notwendig:
Modularisierung der Ausbildung: Bei einem Modulsystem könnten die
Lehrlinge neben einem Basismodul mehrere Zusatzmodule ohne Verlängerung der
Lehrzeit absolvieren. Diese Zusatzmodule können auch in Partnerbetrieben
abgelegt werden, die Verantwortung für den Lehrabschluss bleibt jedoch beim
ersten Lehrbetrieb.
Verbund von Ausbildungsbetrieben: Wenn ein Betrieb nicht alle im
Berufsbild festgelegten Fertigkeiten und Kenntnisse vermitteln kann, wird
Lehrlingen damit die Möglichkeit geboten, einen Teil ihrer Ausbildung in einem
Partnerbetrieb oder einer überbetrieblichen Einrichtung (BFI, WIFI usw.) zu
erwerben. Die bisher schon mögliche Zusammenarbeit zwischen den Lehrbetrieben
soll weiter ausgebaut werden.
Einrichtung von Gruppenlehrberufen: Um Schmalspurlehrberufe mit
geringen Zukunftschancen zu vermeiden, sollen mehrere Lehrberufe zu einem
Gruppenlehrberuf zusammengefasst werden. Eine breite Basisausbildung mit
anschließender Spezialisierung ist hier das angestrebte Ziel.
7) Schaffung neuer Lehrberufe mit
Zukunftsperspektive
Neue
Lehrberufe müssen der Vielfältigkeit der neuen Berufsfelder entsprechen und
Fachkräfte hervorbringen, die sowohl über Theorie- als auch Praxiskompetenz
verfügen.
8) Aufwertung der Berufsschulen –
Schlüsselqualifikationen für alle BerufsschülerInnen
Berufsschulen
dürfen nicht nur als theoretisches Beiwerk zur praktischen Lehre verstanden
werden. Zu den Schlüsselqualifikationen müssen auch rhetorische Kompetenz,
Bewerbungstraining, Teamarbeit, Mitarbeiterführung, Zeitmanagement, Konfliktlösung
usw. zählen. Diese Fähigkeiten können sowohl im Berufsschulunterricht
integriert als auch in speziellen Kurseinheiten erworben werden.
9) Beste Qualifizierung der AusbildnerInnen
AusbildnerInnen
brauchen über ihre fachliche Qualifikation hinaus vor allem pädagogische
Fähigkeiten, um auch ein Vertrauensverhältnis mit den Lehrlingen aufbauen zu
können. Bei der Lehrlingsausbildnerprüfung müssen soziale Kompetenzen zukünftig
eine größere Rolle spielen. Zusätzlich müssen Weiterbildungsmaßnahmen für
AusbildnerInnen in Zusammenarbeit mit den Berufsverbänden forciert werden,
damit LehrerInnen über aktualisierte Anforderungen und Veränderungen in der
Arbeitswelt rasch informiert sind.