Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 86. Sitzung / Seite 42

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verlasse, dann fordere ich es auch ein. Das heißt: Gehen Sie die Sache an, sie muss gelöst werden! – Danke. (Beifall bei den Grünen.)

11.07

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als nächste Rednerin zu Wort gelangt Frau Ab­geordnete Dr. Partik-Pablé. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 6 Minuten. – Bitte.

 


11.07

Abgeordnete Dr. Helene Partik-Pablé (Freiheitliche): Sehr geehrte Damen und Her­ren! Hohes Haus! Wir mussten uns heute mehrfach, insbesondere von Frau Abgeord­neter Silhavy, den schweren Vorwurf machen lassen, dass es uns egal sei, wie es den Menschen geht. Das heißt, der Regierung ist es egal, den Abgeordneten hier im Par­lament ist es egal, wie es den Menschen geht. – Das ist wirklich ein sehr, sehr schwe­rer Vorwurf, und ich kann mir nicht vorstellen, dass Frau Silhavy das wirklich ernst meint und in einer objektiven Diskussion bei diesem Vorwurf bliebe.

Wenn das so wäre, Frau Abgeordnete Silhavy, dann müsste ich Ihnen diesen schwe­ren Vorwurf zurückgeben, denn: Als Sie noch in der Regierung waren, haben Sie näm­lich gerade im Sozialbereich mit Ihren Sanierungspaketen, wie das schon damals ge­heißen hat, wirklich sehr, sehr schwerwiegende Maßnahmen getroffen. So haben Sie beispielsweise das Pflegegeld in der Stufe 1 von monatlich damals 2 635 S auf 2 000 S gekürzt; Sie haben das Pflegegeld bei Spitalsaufenthalt gestrichen; Sie haben die Krankenscheingebühr eingeführt; Sie haben das Taschengeld für Behinderte gekürzt, wenn sie in Heimen untergebracht waren (Abg. Mandak: Aber die SPÖ wird wenigs­tens gescheiter!); Sie haben die Kur- und Erholungsaufenthalte mit einem Selbstbehalt belegt – und eine ganze Liste solcher Dinge könnte ich Ihnen noch vorhalten.

Ich sage Ihnen das deshalb, weil Sie so leichtfertig mit diesen Vorwürfen umgehen, dass wir nichts übrig haben für die Menschen, dass hier soziale Kälte herrscht. Beden­ken Sie doch auch, was Sie getan haben, nur um eine Sparmaßnahme durchzuführen!

Nur haben Sie damals leider Gottes diese Kürzungen nicht vorgenommen, um das Budget zu konsolidieren – denn sonst würden wir ja die Auswirkungen spüren –, son­dern Sie haben irgendwelche Löcher damit gestopft oder andere Ausgaben getätigt und haben zur Budgetkonsolidierung damit überhaupt nicht beigetragen. Wir machen hier eine Politik der Reform, wir machen eine Politik der Budgetkonsolidierung (Rufe bei der SPÖ: Was? Was?), um Ihre Fehler – Ihre Fehler! – in der Vergangenheit aus­zumerzen! (Beifall bei den Freiheitlichen sowie des Abg. Dr. Stummvoll.)

Wir machen in Wirklichkeit die Politik, die Sie hätten machen sollen, meine sehr geehr­ten Damen und Herren! (Zwischenrufe bei der SPÖ.)

Ich sage es Ihnen immer wieder: Wir machen eine Politik, die darauf abzielt, die Pensi­onen langfristig zu sichern, das Gesundheitswesen langfristig zu sichern, den Familien langfristig Förderungsmöglichkeiten zu geben. All das sind unsere Intentionen! Und das alles haben Sie versäumt, langfristig zu machen, meine sehr geehrten Damen und Herren!

Kommen Sie doch endlich einmal herunter von dem hohen Ross, auf dem Sie sitzen mit Ihren Vorwürfen! Stellen Sie sich doch nicht ununterbrochen mit erhobenem Zeige­finger da her, sondern bekennen Sie doch einmal Ihre Schuld in der Vergangenheit ein, meine sehr geehrten Damen und Herren!

So auch beim Pflegegeld. – Im Übrigen darf ich daran erinnern: Das Pflegegeld ist auf Betreiben der Freiheitlichen eingeführt worden! (Beifall bei den Freiheitlichen. – Zwi­schenrufe bei der SPÖ. – Abg. Dr. Kräuter: So ein Unsinn!)

 


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