Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll27. Sitzung / Seite 248

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dass darin auch Chancen liegen, aber die Risiken sind meiner Meinung nach allemal deutlich größer. Es wurde ja von Abgeordnetem Mayer zum Beispiel das Dahinschmel­zen der Gletscher erwähnt, aber die Risiken gehen zweifellos noch weit darüber hin­aus.

Andererseits ist ja ein Klimawandel zumindest mittleren Ausmaßes zu befürchten. Das ist so gut wie sicher, und deswegen müssen wir uns insgesamt mit den Auswirkungen in den nächsten Jahrzehnten auseinandersetzen. – Da bleibt uns gar nichts anderes übrig.

Meine sehr verehrten Damen und Herren! Österreichs Tourismuswirtschaft – viele von Ihnen waren ja dabei – hat auf meine Einladung hin am 4. Mai dieses Jahres im Salz­burger Tourismusort Werfenweng einen Tourismustag abgehalten. Es hat dort unter anderem Professor Smeral seine tourismusstrategische Ausrichtung bis 2015 vorge­stellt. Ich begrüße es, dass wir jetzt auf dieser Basis eingeladen werden, mit den Län­dern eine strategische Ausrichtung zu entwickeln, die natürlich auch die Länder einbe­ziehen soll.

Es war nicht der Bund, es war nicht die Österreich Werbung oder gar ich, die vor eini­gen Jahren daran gearbeitet hätten, dass sich Österreichs Bundesländer aus der Fi­nanzierung der Österreich Werbung zurückziehen. Es war das der Wunsch der ös­terreichischen Bundesländer, und so haben wir heute einen Status quo, dass die Österreich Werbung eben vom Bund und der Wirtschaftskammer Österreich finanziert wird.

Andererseits geht es gar nicht so schlecht. Es ist die Zusammenarbeit in den Ländern insgesamt auch eine gute, und es stimmt auch nicht, dass das Budget in der Öster­reich Werbung in den letzten Jahren unverändert geblieben wäre. Es ist richtig, dass der Beitrag des Bundes – im Übrigen auch der Kammer – nominell unverändert geblie­ben ist, aber es hat unter Oberascher und sicherlich auch jetzt unter Stolba eine Ten­denz eingesetzt, die da lautet: Drittmittel. So gesehen kann sich die Österreich Wer­bung heute eines Budgets von deutlich über 50 Millionen € für ihre gute und richtige Tätigkeit erfreuen.

Wir wollen und sollen uns im Rahmen dieser von Smeral beschriebenen Strategie insbesondere um neue Quellmärkte kümmern. Deutschland wird auch in Zukunft
der wichtigste Herkunftsmarkt sein, aber neue Märkte sind zu erschließen, weil das Wachstumspotential bestehender beschränkt ist.

Ganzjahres-Tourismus lautet ein weiteres Schlagwort, und auch eine noch besser ko­ordinierte Zusammenarbeit von Bund und Ländern ist wichtig.

Herr Abgeordneter Bucher, ich bin nicht sicher, ob es ein Szenario gegeben hätte, in­nerhalb dessen die Bundesländer und die Austragungsstädte der EURO 2008 mitge­zahlt hätten.

Aus meiner Sicht wäre es allemal sinnvoller gewesen, zu den 6 Millionen € an Bundes­mitteln noch Ländermittel dazuzutun – nicht kleckern, sondern klotzen! Wir wollen und müssen da massiv auftreten.

Da geht es jetzt nicht so sehr um Vertrauen, sondern darum, dass wir gemeinsam das Beste für die EURO 2008 machen, jedenfalls, was die Tourismusausrichtung anbe­langt. – Fürs Fußballspielen sind wir ja nicht direkt zuständig.

Meine sehr verehrten Damen und Herren! Wenn die Frau Abgeordnete Moser meint, die Schweiz wäre tourismusmäßig so sehr ein Vorbild, dann lasse ich das beim Fußball gelten, beim Schifahren aber schon einmal gar nicht.

 


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