Nationalrat, XXIV.GPStenographisches Protokoll132. Sitzung / Seite 190

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be­reitet. Ich kann Ihnen sehr wohl sagen, wo das Geld hingehen wird. Und zwar geht es bei den 8,5 Millionen € um eine Erhöhung von 1,5 Millionen €, die schon im Laufe des Jahres auf diese 8,5 Millionen € gegeben wurden, also eine Differenz von 7 Millionen €.

Von diesen 7 Millionen € kommen 2 Millionen aus dem Katastrophenfonds (Abg. Huber: Wer bekommt das?), 5 Millionen zusätzlich aus dem Finanzministerium. Und dieses Geld wird so verwendet, dass 5 Millionen im Wege der internationalen Orga­nisationen, die dort tätig sind, also UNHCR, IKRK – Internationales Komitee vom Roten Kreuz –, UNOCHA, UNICEF, kanalisiert werden und 2 Millionen im Wege unserer ADA, unserer Entwicklungszusammenarbeitsagentur im Wege von Ausschreibungen. (Beifall bei der ÖVP.)

17.44


Präsident Fritz Neugebauer: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Windbüchler-Souschill. – Bitte.

 


17.44.00

Abgeordnete Tanja Windbüchler-Souschill (Grüne): Herr Präsident! Meine sehr ver­ehr­ten Damen und Herren! Seit Jahren leisten junge Österreicher und Österreiche­rinnen eine Form eines Freiwilligendienstes im Ausland, dem keine Beachtung ge­schenkt wird. Das sind Friedendienste, das sind Gedenkdienste und das sind Sozialdienste. Zusätzlich gibt es jährlich rund hundert österreichische Zivildiener, die genauso in diesem Bereich tätig sind.

Die österreichischen Gedenkdiener und Gedenkdienerinnen pflegen in Altersheimen Holocaust-Überlebende. Sie arbeiten an ausländischen Holocaust-Gedenkstätten, arbeiten an ehemaligen Orten des Massenmordes im Inland und im Ausland – Auschwitz, Theresienstadt, Marzabotto. 

Die österreichischen Gedenkdiener und Gedenkdienerinnen sind ein großartiges Aushängeschild gegen das Vergessen der Gräuel des Nationalsozialismus Öster­reichs. Und es ist wichtiger denn je, genau dieses Niemals-Vergessen wirklich auch in die Tat umzusetzen. Für Österreich ist es notwendig, dieses Engagement zu unter­stützen – nach außen hin und auch nach innen hin. Es wäre eigentlich das Außen­ministerium dafür zuständig, die Gedenkdiener, die Friedensdiener, die Sozialdiener gerade im Ausland auf eine eigenständige Grundlage zu stellen. Und dafür ist das Außenministerium zuständig, meine sehr verehrten Damen und Herren, denn immerhin geht es darum, wie Österreich einerseits im Ausland repräsentiert wird und ande­rerseits wie auch Sozialdienste, Friedensdienste und vor allem Gedenkdienste wirklich unterstützt werden können.

Meine Generation gehört der sogenannten Täterenkel-Generation oder auch Opfer­enkel-Generation an. Das heißt, die Großeltern meiner Generation waren entweder Widerstandskämpfer – oder Teil des Regimes im Sinne der Opferenkel- und Täter­enkel-Generationstheorie. (Abg. Scheibner: Da gibt es schon noch andere!)

Es ist unsere Aufgabe, niemals zu vergessen. Die paar zehntausend Euro sollte eigentlich das Außenministerium zur Verfügung stellen, um den Gedenkdienst auf­rechtzuerhalten. (Neuerlicher Zwischenruf des Abg. Scheibner.) Es ist einfach falsch, das Ansehen in Österreich nicht verbessern zu wollen. Wir alle haben allen Opfern des Nationalsozialismus zu gedenken – egal, ob es in den Parteien passiert, egal, ob es draußen passiert, ob es in der Familie passiert, et cetera. „Niemals vergessen“ ist da die Devise.

Um auf die Diskussion von vorhin noch einmal einzugehen, meine sehr verehrten Damen und Herren: Jede Partei hat in ihre eigenen Reihen zu schauen. Wenn es


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