Bundesrat Stenographisches Protokoll 704. Sitzung / Seite 115

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Beamte nur! Lassen Sie ordentliche Polizeiarbeit wieder zu – und fordern Sie mehr Beamte, denn diese sind dringend notwendig! (Beifall bei der SPÖ und den Grünen.)

16.55

 


Vizepräsident Jürgen Weiss: Nächste Rednerin ist Frau Bundesrätin Roth-Halvax. Ich erteile ihr das Wort.

 


16.55

Bundesrätin Sissy Roth-Halvax (ÖVP, Niederösterreich): Sehr geehrter Herr Prä­sident! Sehr geehrter Herr Bundesminister! Ich werde mich bemühen, auf die großen Fragegruppen, in welche diese Dringliche zumindest einigermaßen gegliedert ist, einzugehen.

Um damit zu beginnen: Sie von der SPÖ bekritteln den Anstieg der Kriminalität und auch den Anstieg der Zahl ungeklärter Fälle.

Der Großteil des Anstiegs der Kriminalität ist auf die vermehrte Straffälligkeit von ausländischen Tätergruppen zurückzuführen (Bundesrat Manfred Gruber: Frau Kolle­gin! Das mag schon sein, aber das ist nicht alles!), die nach Österreich einreisen, um hier eben Straftaten zu begehen – und das Land dann sofort wieder verlassen. Da­durch erfährt natürlich die Aufklärung eine besondere Erschwernis – und ich meine, das ist doch logisch und nachvollziehbar. (Bundesrat Konecny: Das habe ich ge­sagt!) – Was haben Sie gesagt? (Bundesrat Konecny: Genau das, was Sie wiederholt haben! Das brauchen Sie uns nicht erklären!)

Wenn Sie mich weiterreden ließen, könnte ich darauf eingehen, welche Maßnahmen auf Grund dieser Vorkommnisse gesetzt werden. (Beifall bei der ÖVP. – Neuerliche Zwischenrufe bei der SPÖ.)

Gearbeitet wird mit Deutschland, Belgien und den Niederlanden an einem Projekt, das die Bekämpfung mobiler Strukturen osteuropäischer Tätergruppen zum Ziel hat. In diesem Zusammenhang sollte aber auch erwähnt werden, dass es notwendig sein wird, dass osteuropäische Länder ihren Standard in Bezug auf Verbrechens­bekämp­fung anheben und auch ihrerseits einen Teil dazu beitragen, dass Verbrecherbanden aus osteuropäischen Ländern nicht in jenem Maße zu uns kommen, wie das eben derzeit der Fall ist. (Beifall bei der ÖVP.)

Es gibt auch eine Reihe von internationalen Sicherheitspartnerschaften, um eben die Kriminalität auch international besser bekämpfen und rechtzeitig einschreiten zu können. Diesbezüglich hat Österreich auch so genannte Verbindungsbeamte in an­deren Staaten, überwiegend in östlichen Ländern – und umgekehrt ist es auch so, dass wir hier in Österreich einen Verbindungsbeamten aus Rumänien haben, der eben an der Aufklärung von Verbrechen mitwirkt, die von rumänischenTätern begangen wur­den. (Bundesrätin Schicker: Prävention ist angesagt!) – Ich bin davon überzeugt, dass das eine sinnvolle Maßnahme ist, denn dieser rumänische Verbindungsbeamte ist doch bitte kein Verbrecher, sondern er ist zur Aufklärung beziehungsweise zur Prä­vention von Straftaten hier! Nochmals: Das stellt auch eine präventive Maßnahme dar! (Bundesrätin Schicker: Sie haben mich falsch verstanden!) – Pardon, kann sein; ja. (Bundesrat Konecny: Sie wissen nicht, was „Prävention“ heißt!)

Unter Bundesminister Strasser eingeführt wurde auch der so genannte Sicher­heitsmonitor, eine sehr effiziente Einrichtung, auf die jeder Exekutivbeamte Zugriff hat, sodass er, wenn es in „seinem“ Gebiet zu bestimmten Straftaten kommt, online punkt­genau feststellen kann, wo diese noch passieren, dann kann er sich eben mit den hiefür Zuständigen in diesem Gebiet kurzschließen und so feststellen, ob das wieder eine bestimmte Tätergruppe ist, die da auf ihrer Kriminalitätstour unterwegs ist, um eben so gezielt die erforderlichen Maßnahmen setzen zu können. Mit der Neu-


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