Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 23. Sitzung / Seite 218

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die durch das Wild verursacht werden, ist tatsächlich beachtlich, und man muß darüber reden und versuchen, auch gegen dieses Problem Abhilfe zu schaffen.

Kollege Brix hat sich in seiner Wortmeldung mit dem Wasser, insbesondere mit der Grundwasserproblematik beschäftigt. Dieser Problemkreis wird uns auch sehr beschäftigen, etwa die Nitratproblematik im Bereich der Landwirtschaft. Ich möchte hier ganz deutlich sagen, daß ich die Meinung meiner Frau Gesundheitsministerin zur kommenden Nitratverordnung nicht teile, diesbezüglich eine andere Auffassung habe und versuchen werde, sie von meiner Auffassung, die auch die Auffassung vieler Kollegen in der Umweltfraktion ist, zu überzeugen. (Beifall bei der SPÖ und den Grünen.)

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Wir diskutieren jetzt den Waldbericht 1994. Tatsächlich gibt es bereits auch sehr konkrete Daten zum Jahr 1995. In Ergänzung ist jedem die Lektüre der "Ökobilanz Wald 1995" vom Statistischen Zentralamt zu empfehlen. In den "Salzburger Nachrichten" vom 21. März 1996 befindet sich ein sehr grundlegender Artikel zum Zustand des Waldes nach 1995, der zeigt, daß es Tendenzen zu positiven Veränderungen gibt.

Tatsache ist – das muß man sich auch vor Augen halten –, daß Österreich bei den Baumschäden, etwa mit 8 Prozent bei den Kronenverlichtungen, europaweit zu den besseren Ländern zählt. Das bedeutet aber nicht, daß unser Wald pumperlgesund ist. Es ist selbstverständlich etwas zu tun.

Ein Problemkreis betrifft die Belastung im Zusammenhang mit bodennahem Ozon. Wir konnten heute gemeinsam mit dem Herrn Bundesminister für Umwelt ein Maßnahmenpaket von 25 Punkten vorstellen, deren Umsetzung sich sicher positiv auf den Wald auswirken wird.

Abschließend möchte ich noch eine Bemerkung machen, die mir sehr am Herzen liegt: Wieder muß ich feststellen, daß wir eine solch wichtige Debatte zu sehr später Stunde führen. Ausschlaggebend dafür ist eine Taktik der Freiheitlichen Partei. Und was mich dabei besonders wurmt, ist die Tatsache – und das ist mir jetzt auch schon zu wiederholten Malen aufgefallen –, daß bei der Diskussion der Dringlichen und auch jetzt der Führer der Freiheitlichen Partei schon lange nicht mehr anwesend ist. Das zeigt, daß er durchaus nur taktisches und nicht sachliches Interesse daran hat. (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Dr. Ofner: Wo ist denn euer Führer?)

Positiv möchte ich vermerken, daß sich die Abwesenheit des Kollegen Stadler heute sehr positiv auf das Klima hier ausgewirkt hat. (Beifall bei der SPÖ.)

0.56

Präsident Dr. Heinrich Neisser: Zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Ing. Reichhold. – Bitte, Sie haben das Wort.

0.56

Abgeordneter Ing. Mathias Reichhold (Freiheitliche): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Bundesminister! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich habe nur noch ein paar Minuten Redezeit zur Verfügung. Das hängt aber nicht damit zusammen, Herr Abgeordneter Keppelmüller, daß wir diese Debatte hier zu mitternächtlicher Stunde führen, sondern damit, daß der Agrarpolitik insgesamt im Hohen Haus keine zu große Bedeutung zugemessen wird; die Oppositionspolitiker können sich daher zuwenig artikulieren. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Die heutige Agrardebatte wurde teilweise sehr humorvoll geführt, mit einer Art von Komik, die es in diesem Haus noch nie gegeben hat und die ungewohnt ist. Auf der anderen Seite war diese Debatte – wenn ich etwa an die Wortmeldung des Kollegen Schwarzböck denke – auch geprägt von der Sorge um die Zukunft der Landwirtschaft in Österreich insgesamt.

Wir sind jetzt gut ein Jahr in der Europäischen Union. Wir Freiheitlichen haben nie ein Hehl daraus gemacht, daß dieser Beitritt zu rasch gekommen ist, vor allem für die Landwirtschaft. In einigen Bereichen war die Vorbereitung zu gering, in anderen ist sie überhaupt nicht erfolgt. Aufgrund dessen haben wir heute natürlich große Sorgen und Probleme.


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