Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 38. Sitzung / Seite 84

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und nicht beschließen, wie klug Sie sind. – Ich danke Ihnen schön. (Beifall beim Liberalen Forum.)

14.22

Präsident Dr. Heinrich Neisser: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Öllinger. – Bitte, Sie haben das Wort, Herr Abgeordneter.

14.22

Abgeordneter Karl Öllinger (Grüne): Meine sehr geehrten Damen und Herren! Herr Präsident! Herr Abgeordneter Peter, ich sehe es natürlich etwas anders als Sie, vor allem etwas weniger aufgeregt, weil ich glaube, daß sich in vielen, in sehr vielen Fällen die Fragen, die Sie hier sehr grundsätzlich stellen wollen, ganz anders stellen und ganz anders beantwortet werden können.

Sie fragen, warum soll ein Jugendlicher, wenn er länger arbeiten will, nicht länger arbeiten dürfen, wenn er dafür später aufstehen kann und will. – Wenn er das will, wird das auch kein Problem sein, sogar wenn die gesetzliche Regelung (lebhafte Zwischenrufe bei der ÖVP und den Freiheitlichen) – aber lassen Sie mich doch ausreden! –, sogar wenn die gesetzliche Regelung anders wäre. Es gibt ein Sprichwort: Wo kein Kläger, da kein Richter. Ich denke, in vielen Fällen wird sich das auch so regeln lassen. (Weitere lebhafte Zwischenrufe bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Das zweite: Ich denke, Sie müssen schon auch sehen – ich habe sehr viel mit jungen Menschen gearbeitet –, daß es Rechte von Jugendlichen gibt, die auch wahrgenommen werden müssen, und ich würde meinen, der Wunsch des Jugendlichen, im Sommer am Abend bis 23 oder 24 Uhr arbeiten zu wollen, wird sich in der Regel in Grenzen halten. (Ruf: Geh, da kennst du andere als ich!) Das ist keine Hypothese, soweit kenne ich Jugendliche auch.

Aber worum geht es? – Es geht um einen Antrag, in dem versucht wird, wegen der Sommerzeit die Nachtruhe, die Ruhezeit um eine Stunde zu verschieben. Ich muß Ihnen sagen, diese Aufregung und dieses Problem sind es eigentlich nicht wert, darüber eine Debatte abzuführen. (Ruf: Warum haben Sie sich dann zu Wort gemeldet?)

Kollege Wabl hat mich darauf aufmerksam gemacht, daß es ohnehin ein Problem mit der Sommerzeit gibt, und zwar nicht nur bei den Menschen, sondern auch bei den Viechern, weil sich die nicht an die Umstellung gewöhnen. Und natürlich gibt es auch bei den Menschen das Problem der biologischen Umstellung. Bevor Sie daher aufgrund dieser einen Stunde lange ideologische Debatten abführen, die sozusagen den Lehrlings- und den Jugendschutz prinzipiell über Bord werfen wollen oder auch nicht, würde ich Ihnen empfehlen: Schaffen wir doch lieber die Sommerzeit ab, dann sparen wir uns das Problem! Sie bringt uns ohnehin nicht viel. (Beifall bei den Grünen.)

14.25

Präsident Dr. Heinrich Neisser: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Haller. – Frau Abgeordnete, ich wurde informiert, daß Sie eine freiwillige Redezeitbeschränkung von 8 Minuten wünschen. Ich stelle daher die Uhr so ein.

14.25

Abgeordnete Edith Haller (Freiheitliche): Sehr geehrter Herr Präsident! Hohes Haus! An Herrn Kollegen Öllinger gerichtet: Wir Freiheitlichen sind schon der Meinung, daß Gesetze dazu da sind, daß man sie einhält und daß sie auch einhaltbar sind, daß sie so gemacht werden, daß sie praktikabel sind. Das unterscheidet uns natürlich gewaltig von der grünen Einstellung. (Beifall bei den Freiheitlichen. – Abg. Haigermoser: Zum Beispiel bei den Werkverträgen!) Ich bemühe mich aber, bei diesem Problem sachlich zu bleiben.

Wir haben heute tatsächlich – das ist schon angesprochen worden – den Tag des Kindes, und es hat in der letzten Zeit in der Medienberichterstattung insgesamt zwei Themen gegeben, die Kinder besonders betroffen haben.


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