Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 135. Sitzung / Seite 129

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Die Wahrheit, meine Damen und Herren, ist ganz anders: Die Voest ist heute ein so erfolgreiches Unternehmen wie nie zuvor, schreibt jedes Quartal Gewinne, hat mehr Mitarbeiter als vor dem Börsegang, bildet dankenswerterweise tausend Lehrlinge aus. Die Aktien sind gestiegen, und in Oberösterreich, meinem Heimatbundesland, wird investiert. Die Führung und die Mitarbeiter des Unternehmens wissen, es war richtig. Wir sind auf der richtigen Seite gestanden, Sie auf der falschen, meine Damen und Herren von der SPÖ. (Beifall bei der ÖVP sowie des Abg. Scheibner.)

Apropos falsche Seite: Wenn ich mir anschaue, was Sie von der SPÖ im Banken­bereich zu verantworten haben, so muss ich sagen, dass das die geradezu klassische falsche Seite ist. Bank Burgenland: Zuerst wird ein Schaden herbeigeführt: 416 Mil­lionen €, die der Steuerzahler zu berappen hat – und dann wird privatisiert! Abgeord­neter Moser würde es wahrscheinlich „Ausverkauf“ nennen! Das ist Ihre Politik, meine Damen und Herren von der SPÖ?!

Weiters: Der Wert der Bank Austria an der HVB, als damals dieser Aktientausch eingegangen wurde, war 1,7 Milliarden €. (Präsident Dr. Khol gibt das Glocken­zeichen.) – Jetzt sind das nur mehr 500 Millionen €! Vermögensvernichtung nennt man das, meine Damen und Herren! Das ist Ihre wirtschaftspolitische Konzeption, die wir nicht teilen! (Präsident Dr. Khol gibt neuerlich das Glockenzeichen.)

Wir, meine Damen und Herren, wollen mit diesem Börsegang den Wirtschaftsstandort stärken, die Arbeitsplätze sichern und dem Unternehmen Post eine Perspektive bieten. Die Post bleibt rot-weiß-rot! (Lang anhaltender Beifall bei der ÖVP und den Frei­heitlichen sowie Bravorufe bei der ÖVP.)

15.21


Präsident Dr. Andreas Khol: Zur Abgabe einer Stellungnahme hat sich der Herr Bundesminister für Finanzen Mag. Grasser zu Wort gemeldet. Seine Redezeit soll 20 Minuten nicht übersteigen. – Herr Bundesminister, Sie sind am Wort.

 


15.21.22

Bundesminister für Finanzen Mag. Karl-Heinz Grasser: Herr Präsident! Werte Regierungskollegen! Meine sehr geehrten Damen und Herren Abgeordneten! Ich meine, dass nach dieser Rede von Herrn Klubobmann Molterer wahrscheinlich alle von der Richtigkeit dieses Börsenganges überzeugt sein werden. (Beifall bei der ÖVP. – Ironische Heiterkeit und Zwischenrufe bei der SPÖ.)

Ich kann daher nur versuchen – und will diese Gelegenheit gerne nützen –, auch aus meiner Sicht darzustellen, warum ich davon überzeugt bin und warum in allen Ge­sprächen mit Experten, mit den Vorständen der Post, der ÖIAG mir bestätigt wurde, dass dieser Börsengang richtig und notwendig ist.

Meine Damen und Herren, hinterfragen wir zuerst, warum wir überhaupt einen Börsen­gang machen! Warum macht es Sinn, dass die Post an die Börse geht? (Abg. Dipl.-Ing. Kummerer: Weil wir kein Geld haben!) – Weil wir mit den 51 Prozent, die im Eigentum der Republik Österreich verbleiben, die Sicherheit und Stabilität für dieses Unternehmen gewährleisten – die Post bleibt rot-weiß-rot, wie es Klubobmann Molterer gesagt hat – und weil wir 51 Prozent staatliches Eigentum mit 49 Prozent privaten Aktionären und damit 49 Prozent privatem Denken und unternehmerischem Handeln verbinden.

Meine Damen und Herren, was gibt es Besseres für ein zukunftsträchtiges Unter­nehmen, als zu sagen: Sicherheit und Stabilität einerseits, privater unternehmerischer Zugang für eine erfolgreiche Zukunftsentwicklung der Post andererseits? – Erstes Argument für die Richtigkeit dieses Weges!

 


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