Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 14. Sitzung / Seite 55

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Die Umstellung der Wohnbauförderung in der Steiermark hat einen Boom in Richtung Bio­masse-Heizungen ausgelöst, die vor allem in den ländlichen Gemeinden sehr gut genützt werden.

Frau Kollegin Sima, wo wir mit den Heizkraftwerken noch ein Problem haben, das sind die mittleren Gemeinden und in den städtischen Kontexten. Ich würde Sie gerne einmal in die Obersteiermark einladen. Fahren wir in die Städte von Mürzzuschlag bis Judenburg! Dort sind überall Bürgermeister, die Ihnen nicht fremd sein dürften. Reden wir mit ihnen! Vielleicht können wir sie davon überzeugen, nicht Gasanschlüsse zu fördern, sondern verstärkt in erneuerbare Energien zu investieren und unsere eigenen Ressourcen zu nützen.

Es gibt einen zweiten Aspekt, den ich noch einbringen möchte. Darüber kann ich Ihnen aus meinem beruflichen Kontext erzählen. In meinem Klientenbereich sind relativ viele Unter­nehmen, die sich mit Umwelttechnologie beschäftigen. Es gibt eine erstaunliche Dynamik in diesen Unternehmensentwicklungen. Es werden sehr viele Arbeitsplätze geschaffen, das möchte ich konkret betonen, und die Dynamik erinnert mich sehr an jene, die wir vor ein paar Jahren im IT-Bereich gehabt haben.

Im Gegensatz zur IT-Branche glaube ich aber, in diesem Bereich feststellen zu können, dass wir stärker an Produkten orientiert sind und dass auch die Universitäten stärker in die Ver­fahrensentwicklung und in die Produktentwicklung eingebunden sind.

Ein wesentlicher Partner, auch das muss man sagen, ist die Industrie selbst. Wenn wir uns heute in der Obersteiermark umsehen – Kollege Dobnigg weiß das noch viel besser als ich; er ist ja Betriebsrat in der VA-Stahl –, dann sehen wir, es sind dort große Investitionen im Um­weltschutzbereich getätigt worden. Ich denke etwa an die VA-Stahl, ich denke aber auch an Böhler-Uddeholm, und wir können durchaus mit Stolz vermelden, dass die saubersten und modernsten Stahlwerke der Welt heute in Österreich, in der Obersteiermark stehen! (Beifall bei der ÖVP.)

Ich komme zum Schluss. Ich glaube, wir sollten das nicht zerreden: Österreich ist das Um­welt­land Nummer eins, das muss man einmal sehr klar sagen. Das sollten wir nicht zerreden und nicht zu Tode kritisieren. Das Ziel ist ganz klar: Die Kyoto-Ziele sind zu erreichen. Die Maß­nahmen – nicht nur die geplanten, sondern auch jene, die schon in Umsetzung begriffen sind – sind weiter konsequent fortzuführen.

Ich bin zuversichtlich, dass das „Lebensministerium“ bei Bundesminister Sepp Pröll in guten Händen ist, und werde dieser Gesetzesvorlage zustimmen. (Beifall bei der ÖVP.)

12.00


Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Scharer. – Bitte.

12.00


Abgeordnete Erika Scharer (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Herren auf der Regierungsbank! Hohes Haus! Ich bin neu im Nationalrat und somit auch neu im Umwelt­aus­schuss. Ich komme aus einer touristischen Region, nämlich aus der Europa-Sportregion, aus dem Pinzgau. Erlauben Sie mir, etwas Persönliches zu sagen, etwas über mein Gefühl, über meinen Eindruck, den ich in der Sitzung des Umweltausschusses gewonnen habe. Es hat mich sehr erstaunt, dass sämtliche Anträge der Oppositionsparteien mehr oder weniger ignoriert wurden, dass man die Probleme, die auf uns zukommen werden, zum Beispiel mit den Ein­weggebinden und speziell in unseren touristischen Regionen, beiseite schiebt. Das erweckt für mich den Eindruck – und das sehe ich auch bei dem nun vorliegenden Gesetzentwurf so –, dass man zwar reagiert, weil es Vorgaben der EU gibt, aber nicht agiert. (Beifall bei der SPÖ und den Grünen.)

Umweltpolitik, das Thema Umwelt scheint derzeit eher ein politisches Randthema zu sein. Herr Finanzminister Grasser hat zwar dargestellt, dass mehr Mittel zur Verfügung gestellt werden, aber wir sind schon gespannt darauf, in welchen Bereichen wir diese finden werden. (Abg. Mag. Molterer: Klimaschutz!)

 


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