Nationalrat, XXII.GPStenographisches Protokoll163. Sitzung / Seite 151

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„Können Sie“ – nämlich der Finanzminister – „ausschließen, dass Gelder vom ... Öster­reichischen Gewerkschaftsbund an die Fraktion Sozialdemokratischer Gewerkschafter (...) geflossen sind?“

Das kann ich mit Sicherheit nicht ausschließen. Das heißt, es ist mit Sicherheit so, dass Gelder vom ÖGB an die Fraktion Sozialistischer Gewerkschafter geflossen sind! (Abg. Silhavy: Aber an alle Fraktionen!) – Ja, wieso denn nicht?! Das ist ja der interne Finanzausgleich im ÖGB, dass die Mitglieder einzahlen, und im Wege irgendeines Transfermechanismus – fragen Sie mich nicht genau, wie (Abg. Mag. Molterer: Tun Sie wieder pflichtverteidigen?) – dann an die Roten und die Schwarzen geht, und wahr­scheinlich fällt irgendwo am Wege auch irgendein Häppchen, so ein ganz winzig klei­nes Häppchen, für die AUGE ab, für die grünen Gewerkschafter. Das ist der normale Finanzausgleich innerhalb des ÖGB! Da ist ja mit keinem Wort die Rede von der BAWAG! (Abg. Mag. Molterer: Tun Sie wieder pflichtverteidigen?)

Der Finanzminister hat in seiner Antwort die Kurve elegant gekratzt, indem er die Frage nicht beantwortet hat (Abg. Mag. Wurm: Schmeck’s!), nämlich hinsichtlich der FSG, sondern statt „FSG“ immer „SPÖ“ gelesen hat. – Ja das ist natürlich etwas ganz ande­res!

Dann hätten Sie aber, bitte schön, auch die Frage so stellen können! Warum haben Sie diese Frage eigentlich gar nicht gestellt? (Abg. Mag. Molterer: ... Pflichtverteidi­ger!) Ist es Ihnen unangenehm, dass man dann dort natürlich auf der Stelle bei der Parteienfinanzierung ist, bei der Offenlegung der Parteienfinanzierung in Österreich – was ich mir wünsche, von der SPÖ nicht weniger als von der ÖVP (Abg. Mag. Molte­rer: SPÖ-Pflichtverteidiger Van der Bellen! – Der Cap braucht heute wirklich einen Un­terstützer!), weil wir in Österreich ein Gesetz haben, das Transaktionen legal macht, die in Deutschland zum Beispiel strafrechtlich verfolgt werden? Zum Beispiel die von der Industriellenvereinigung an die ÖVP, möglicherweise an die FPÖ, möglicherweise an das BZÖ – an die Grünen jedenfalls nicht – überwiesenen Spenden von Einzelfir­men: Das ist in Deutschland ein krimineller Akt! – In Österreich ist das vollkommen legal. (Abg. Mag. Molterer: Der Josef Cap braucht heute wirklich einen Unterstützer! Herr Van der Bellen, helfen Sie ihm!)

Aber diese Frage, die will auch die ÖVP nicht anrühren, genauso wenig wie die SPÖ! – Danke schön. (Beifall bei den Grünen. – Abg. Mag. Molterer – zu dem auf seinen Platz zurückkehrenden Abg. Dr. Van der Bellen –: ... dem Josef Cap natürlich helfen! Heute war er nicht gut! Heute hat er Sie gebraucht!)

16.18


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als Nächster gelangt Herr Abgeordneter Gril­litsch zu Wort. Wunschredezeit: 6 Minuten. – Bitte.

 


16.18.21

Abgeordneter Fritz Grillitsch (ÖVP): Frau Präsidentin! Meine Herren Minister! Herr Vizekanzler! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Herr Klubobmann Van der Bellen, zwei Drittel Ihrer Rede waren jetzt Pflichtverteidigung für die SPÖ! (Abg. Dr. Van der Bel­len: Machen Sie eine gescheite Anfrage!) Man könnte fast den Eindruck bekommen, die Regierungsgespräche zwischen der SPÖ und den Grünen sind schon weit gedie­hen, wenn man Ihnen so zuhört. (Beifall bei der ÖVP.)

Aber das wollen die Menschen in Österreich nicht, dieses Rot-Grün, weil sie wissen: Rot-Grün bedeutet Belastung, Belastung und wieder nichts anderes als Belastung! (Zwischenruf des Abg. Parnigoni.)

Und das war schon interessant, Herr Dr. Cap: Sie reden davon, dass die SPÖ nichts schlechtredet. – Seit ich hier in diesem Haus bin, mittlerweile fast vier Jahre, haben Sie


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