Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 29. Sitzung / Seite 198

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

che Einervorschläge an fünf österreichischen Universitäten, darunter der Universität Wien, akzeptiert. Das war nicht rechtswidrig, das war eine völlig korrekte Vorgangs­weise. (Bundesministerin Gehrer: Der Uni-Rat hat es akzeptiert, nicht ich!) – Sie sind Aufsichtsbehörde, Sie haben das akzeptiert. Da gibt es nichts daran zu deuteln.

Sie hatten kein Recht, anstelle des Gründungskonventes zu handeln. Sie haben das aber getan und dem Universitätsrat einen neuen Vorschlag vorgelegt. – Dazu hatten Sie kein Recht! (Abg. Großruck: Niederwieser, ein Misstrauensantrag wäre fällig!) Das ist eine Streitfrage. Ich bin völlig überzeugt, dass Sie in diesem Fall zu Unrecht in die Autonomie der Universität eingegriffen haben, und wir werden das mit Sicherheit vom Verfassungsgerichtshof noch bestätigt bekommen. (Beifall bei der SPÖ und den Grünen.)

Und dann eine letzte Frage, wenn wir von Rechtswidrigkeiten im Ministerium reden: Sie haben morgen mit Präsident Raidl eine Pressekonferenz über die Erfolgsstory Fach­hochschulen. Was da passiert, ist schlechthin skandalös: Das Ministerium setzt bei bestehenden Verträgen den Erhaltern unter der Drohung, ansonsten keine weiteren Studiengänge zu genehmigen, das Messer an – anders kann man es nicht bezeich­nen – und zwingt sie dazu, auf 20 Prozent der Zuweisung des Bundes zu verzichten. – Wenn wir in einem solchen Rechtsstaat leben, dann haben wir es weit gebracht! (Beifall bei der SPÖ und den Grünen. – Abg. Großruck: Ein Misstrauensantrag wäre wieder recht! – Abg. Dr. Niederwieser – das Rednerpult verlassend –: Weißt du das mit den Fachhochschulen?)

19.11

 


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Als nächste Rednerin zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Rossmann. – Bitte.

 


19.11

Abgeordnete Mares Rossmann (Freiheitliche): Herr Präsident! Frau Bundesminister! Kollege Niederwieser, ich glaube, als SPÖ-Abgeordneter haben Sie überhaupt kein Recht, die Qualität dieser Bundesregierung in Bezug auf Anfragen zu kritisieren. (Abg. Reheis: Das hätten Sie gerne, dass wir kein Recht haben! Uns das Recht abzu­sprechen, das ist typisch FPÖ! – Weitere Zwischenrufe bei der SPÖ.)

Meine Kollegen werden das bestätigen: In unserer langjährigen Erfahrung als Op­positionspartei haben wir so manche Anfragebeantwortung erlebt, auch von Bundes­kanzler Vranitzky, sogar bei Dringlichen Anfragen, wenn er überhaupt gekommen ist und nicht seinen Staatssekretär geschickt hat, aber auch unter Klima war es dasselbe! (Abg. Dr. Partik-Pablé: Ja, das ist wahr! Mit schmecks! – Gegenruf der Abg. Binder.) Ich kann mich an eine Anfrage von uns mit, glaube ich, 48 Fragen erinnern. Er hat die Frage 1 beantwortet – eher global –, und zu den Fragen 2 bis 48 hat er gesagt, er bezieht sich auf Punkt 1 der Anfragebeantwortung. (Abg. Reheis: Ihr müsst halt ge­nauer formulieren!) – Mit dieser Ignoranz wurden hier Anfragen beantwortet! Daher ha­ben Sie überhaupt kein Recht, das in dieser Form zu kritisieren. (Beifall bei den Frei­heitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP. – Abg. Brosz: Und Sie haben den Stil übernommen, oder wie?)

Aber jetzt zurück zum Inhalt dieser Anfragebesprechung: Es zeigt sich einmal mehr, dass Sie – die Oppositionsparteien – mit diesen Stundenkürzungen ausschließlich ein Politikum inszenieren, das jeglicher Grundlage entbehrt, nämlich insofern, als es selbst­verständlich Spielräume gibt, die durch die Stundenreduktion im Pflichtschul­bereich automatisch geschaffen wurden; dadurch entstehen Möglichkeiten für Freige­gen­stände beziehungsweise für Förderunterricht und für unverbindliche Übungen.

 


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite