Nationalrat, XXIII.GPStenographisches Protokoll56. Sitzung / Seite 135

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

werden, und dass Burschen durch ein anderes strategisches Verhalten ja die Nutz­nießer sind. (Abg. Mag. Brigid Weinzinger: Da reicht Ihnen diese Erklärung aus!) – Das ist ein Teil der Erklärung.

Ich bin für solides Bearbeiten und vertieftes Analysieren, welche schulischen Voraus­setzungen getroffen werden können, damit etwa das Unterrichtsprinzip „Vorbereitung auf Berufs- und Studienwelt“, wie es im Lehrplan für alle heißt, ernster genommen werden kann. (Abg. Sburny: Ich frage mich nur, warum die Situation in Österreich immer schlechter wird!) Wir wissen aus der empirischen und aus der feministischen Wissenschaft auch, dass allein Frauen, mehrheitlich Lehrerinnen seiend, schon diese Dimension nicht mitdenken, weil sie auch im Vollzug ihrer Geschlechterklischees dann eher geneigter sind, damit Ruhe in der Klasse ist, die braven Mädels wieder zu belohnen – sage ich jetzt einmal, indirekt – und es mit einfließen lassen, wenn es ums Notenschreiben geht. Es ist wichtig, dass wir da auch stärker in der Lehrerinnen- und Lehrerausbildung reflektieren. (Abg. Sburny: Ja, bitte, wie lange wissen Sie denn das?) Und da bin ich bei Kollegen Broukal. Das wissen wir grundsätzlich, und das weiß auch die Medizinische Universität Wien mit ihrer Analyse aus der klinischen Studie. (Abg. Sburny: Das wissen Sie seit 30 Jahren, und Sie tun nichts! Das ist doch unfassbar!) – Sie müssen sich nicht so aufregen, Frau Sburny! (Abg. Sburny: Das regt mich schon auf!)

Es ist aber interessant, warum der Mediziner Grünewald nicht schon früher aktiv geworden ist, um überhaupt die Inhalte, die Curricula für die Medizinerausbildung sind, zu reklamieren! Da hat er fein geschwiegen! Also gar so gut vorbereitet war Ihr Kollege Wissenschaftssprecher nicht auf die Situation! (Abg. Sburny: Ich rede mit Ihnen!) – Und mit mir können Sie reden, wenn es um die Weiterentwicklung der wissenschaft­lichen Arbeiten geht.

Dass Mädchen natürlich schon früh vorbereitet werden müssen, auch strategisch und auch klug und auch wohlüberlegt an solche Prüfungssituationen heranzugehen, und dass die ersten Vorbereitungen, die ersten Hypothesen mit der Maßnahme Vorberei­tungskurse greifen, freut mich. Und es freut mich auch, dass sich Mädchen nicht abschrecken lassen, wie die jüngsten Zahlen sagen, dort hinzugehen, und dass Mädchen sagen, das ist eine Art Probelauf. Dass wir das auch aus den anderen Studien wissen, das freut mich auch. Das heißt: Mut machen, hingehen, weiter­arbeiten, verbessern, Studien machen!

Wer schnell hilft, hilft in diesem Fall nicht doppelt, weil er ignorant und einäugig hilft. Solide Studien, solide Antworten! Das ist unser Weg, der Weg des Herrn Ministers, des Kollegen Broukal; und es mögen sich viele anschließen! (Beifall bei ÖVP und SPÖ. – Abg. Mag. Brigid Weinzinger: Wie wäre es, den Eignungstest endlich ...?)

15.29


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nun gelangt Herr Abgeordneter Dr. Grünewald zu Wort. 5 Minuten Redezeit. – Bitte.

 


15.30.22

Abgeordneter Dr. Kurt Grünewald (Grüne): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Ge­schätzter Herr Bundesminister! Ich möchte jetzt nicht auf dem Niveau diskutieren, dass Männer das größere Gehirn und Frauen das größere Herz haben; das greift jedenfalls zu kurz. (Beifall bei den Grünen. – Abg. Dr. Brinek: Wer hat das gesagt?)

Konsequenzen hat solch ein Test schon: Wer diesen Test nicht besteht, verliert schlimmstenfalls oder höchstwahrscheinlich, muss ich sagen, ein Jahr Studienzeit. Trotzdem sollten wir neben der Frage, was die Ursachen sind – das ist komplex, und


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite