Parlamentskorrespondenz Nr. 306 vom 26.04.2002

WÄCHST IN öSTERREICH ZU VIEL WALD ZU?

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Wien (PK) - Eine umfassende Diskussion über den Zustand des österreichischen Waldes fand heute im Landwirtschaftsausschuss des Nationalrates statt. Grundlage dafür bildeten der Waldbericht 2001 und der Wildschadensbericht 2000, aus denen hervorgeht, dass Waldfläche und Holzvorrat in Österreich weiter zugenommen haben, die Verbisssituation sich nach einem positiven Trend bis 1998 im Jahr 2000 jedoch wieder leicht verschlechtert hat. Rund zwei Drittel aller österreichischen Wälder sind durch Wildverbiss so stark beeinträchtigt, dass eine Verjüngung mit den waldbaulich erforderlichen Baumarten nicht oder nur mit Hilfe von Schutzmaßnahmen möglich ist. Österreich ist nach Slowenien im Übrigen das dichtest bewaldete Land Mitteleuropas.

Ein Schwerpunkt der Diskussion im Ausschuss war denn auch die Frage, ob angesichts des Waldzuwachses Aufforstungen weiter gefördert werden sollen oder ob der Waldzuwachs in manchen Regionen nicht bereits zu Problemen führe. So meinte etwa der Forstsprecher der FPÖ, Abgeordneter Franz Hornegger (F), es sei zum Teil schon beängstigend, wie etwa in der Obersteiermark der Wald weiter ins Tal herunterrücke. Der Agrarsprecher der Grünen, Abgeordneter Wolfgang Pirklhuber, verwies auf den Umweltkontrollbericht der EU, der im Prinzip sage, es sei "Unsinn" in einem Land wie Österreich Aufforstungsprämien zu gewähren.

Umweltminister Wilhelm Molterer betonte dem gegenüber, man müsse in der Frage des Waldzuwachses nach Regionen differenzieren. Es gebe nach wie vor Regionen, wo man über jeden Quadratmeter Waldzuwachs froh sein müsse. Aufforstungsprämien im Rahmen der ländlichen Entwicklung gibt es dem Minister zufolge ohnehin nur in unterbewaldeten Gebieten und nur dann, wenn diese im Einklang mit dem Naturschutz stünden. Ein großes Problem für den Wald könnte laut Molterer heuer die Niederschlagsarmut im Süden werden, die Niederschläge der letzten Wochen seien nicht ausreichend gewesen.

Eingeleitet wurde die Diskussion im Ausschuss durch Abgeordneten Franz Hornegger (F), der auf den starken Zuwachs von Waldflächen in Österreich hinwies und meinte, es sei zum Teil schon beängstigend, wie der Wald etwa in der Obersteiermark immer weiter ins Tal herunterrücke. Zwar habe man auf diese Entwicklung bereits mit dem neuen Forstgesetz reagiert, erklärte er, der Abgeordnete kann sich aber noch weitergehende Schritte vorstellen. So sollte man ihm zufolge beispielsweise erlauben, aufgeforstete Flächen innerhalb eines bestimmten Zeitraumes wieder in Grünland bzw. landwirtschaftliche Flächen zurückzuverwandeln, wenn ein entsprechender Bedarf bestehe.

Abgeordneter Rainer Wimmer (S) führte aus, es habe tatsächlich wieder einen Zuwachs an Waldflächen gegeben, leider wachse dieser aber nicht immer dort, wo man ihn haben wolle. Vor allem im Schutzwaldbereich gebe es regional große Probleme, was unter anderem auf die Luftverschmutzung zurückzuführen sei. Wenn der Politik nicht wirklich etwas Effektives einfalle, werde es bald riesige Probleme geben, fürchtet er.

Abgeordneter Wolfgang Pirklhuber (G) mahnte, die im Waldbericht aufgezeigten Alarmsignale sollten nicht unterschätzt werden. So gehe aus dem Bericht hervor, dass es flächendeckend zu hohe Ozonwerte gebe und die Stickstoffeinträge vielfach über den europäischen Grenzwerten liegen. 30 % der Böden seien, so Pirklhuber, versauert, auch die Kronenverlichtung nehme zum Teil zu. Er forderte daher unter anderem, von der Monokultur abzukommen und mehr in Richtung standorttypischer als in Richtung standorttauglicher Bäume zu gehen. Weiters sprach er sich für ein gezieltes Programm zur Förderung der Tanne aus und trat dafür ein, die Förderung von Forststraßen an strenge ökologische und waldbauliche Kriterien zu knüpfen.

Darüber hinaus wies der Agrarsprecher der Grünen darauf hin, dass es dem Umweltkontrollbericht der EU zufolge "Unsinn" sei, in einem Land wie Österreich Aufforstungsprämien zu gewähren. Seiner Ansicht nach müsste vielmehr Grünlandwirtschaft in Berggebieten aufgewertet werden.

Seitens der ÖVP betonte Abgeordneter Hermann Gahr (V) die Notwendigkeit, für die Schutzwaldsanierung ausreichende finanzielle Mittel zur Verfügung zu stellen. Sein Fraktionskollege und Ausschussvorsitzender Georg Schwarzenberger (V) gab zu bedenken, dass der Export von Holz und Holzprodukten nach dem Tourismus der größte Devisenbringer für Österreich sei. Es wäre möglich, den Wald noch stärker zu nutzen, sagte er, dadurch könnten auch zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen werden.

Abgeordneter Peter Keppelmüller (S) erklärte, der Waldzuwachs sei erfreulich, wenn man an die Klimaschutzproblematik denke. Die Frage sei aber, zu welchen Lasten dieser Zuwachs erfolge. Er habe den Verdacht, sagte Keppelmüller, dass vor allem immer mehr landwirtschaftliche Flächen aufgegeben würden.

Viel mehr berücksichtigt werden in der Diskussion müsste dem Abgeordneten zufolge, dass Holz nicht nur ein Brennstoff und ein Baustoff sei, sondern auch ein Hightech-Werkstoff. So werde etwa der gesamte österreichische Industrieessig aus Holz hergestellt. Überprüfen sollte man zudem, ob es tatsächlich umweltfreundlicher sei, Altpapier wiederzuverwerten, statt das vorhandene Holz zu nutzen. Schließlich komme es, so Keppelmüller, auch durch die Reinigung von Altpapier zu Belastungen.

Abgeordneter Josef Blassisker (F) sieht Handlungsbedarf bei der Schutzwaldsanierung. Nur ein gesunder Schutzwald könne seine Funktion bei der Sicherung der Siedlungsgebiete wahrnehmen, unterstrich er.

Abgeordneter Karl Freund (V) äußerte großes Lob für die Forstpolitik und betonte, auch die Forstwirtschaft würde im Großen und Ganzen sehr sorgfältig mit dem Wald umgehen. In diesem Sinne glaubt er, dass es in den nächsten Jahren wieder zu einer Zunahme von Laub- und Mischwäldern kommen wird.

Abgeordneter Heinz Gradwohl (S) fürchtet, dass das neue Forstrecht Verschlechterungen bei der Naturverjüngung von Wald bringen wird. Zudem kritisierte er, dass die positive Arbeit der Bundesforste im Waldbericht zu wenig Anerkennung findet.

Abgeordneter Werner Kummerer (S) erklärte, prinzipiell sei es gut, wenn Waldflächen sich ausdehnen. Mischwälder nehmen ihm zufolge aber nur regional zu, im Wesentlichen gelinge es nicht, aus Monokulturen Mischwälder zu machen.

Abgeordneter Hermann Schultes (V) zeigte sich erfreut darüber, dass 50 % des österreichischen Waldes naturverjüngt werden. Das weise darauf hin, dass im Wald sehr schonend gearbeitet werde. Generell forderte er eine stärkere Förderung von Waldgemeinschaften.

Breiten Raum in der Diskussion nahm auch das Thema Wildschäden ein, wobei über die Ursachen und die notwendigen Gegenmaßnahmen zum Teil unterschiedliche Auffassungen unter den Abgeordneten herrschten. Während etwa SPÖ und Grüne - neben der Monokultur - vor allem die Jägerschaft für die neuerliche Zunahme der Verbiss- und Schälschäden durch Wild verantwortlich machten und Abgeordnete Evelyn Freigaßner (F) forderte, die Jägerschaft zur Verantwortung zu ziehen, wenn sie Abschusspläne nicht einhalte, meinte etwa FPÖ-Abgeordneter Franz Hornegger, man dürfe die Fehler nicht allein bei den Jägern suchen, die Ursachen lägen auch im Tourismus- und Freizeitbereich sowie in der Zunahme des Verkehrs auf Forststraßen.

Sowohl Abgeordneter Hermann Schultes (V) als auch sein Fraktionskollege Johannes Zweytick verteidigten die Jägerschaft. Schultes wandte ein, eine zu hohe Wilddichte liege nicht im Interesse der Jäger, Zweytick unterstrich, die Jägerschaft gehe seinen Erfahrungen nach verantwortungsvoll vor.

Abgeordnete Gabriele Moser (G) kritisierte hingegen, die Bezirkshauptmannschaften seien oft nicht in der Lage, die Einhaltung der Abschusspläne wirklich durchzusetzen. Dabei müsste ihrer Ansicht nach gerade die Republik Österreich als großer Waldbesitzer dagegen auftreten, dass Schutzwälder durch Wildverbiss stark in Mitleidenschaft gezogen würden. Sie habe im Übrigen die Erfahrung, so Moser, dass gerade dort, wo der oberösterreichische Landesjägermeister zu Hause ist, die Verbissschäden besonders hoch seien. Das sollte zu denken geben.

Auch Abgeordneter Heinz Gradwohl (S) bezweifelt, ob die zuständigen Behörden ausreichende Einflussmöglichkeiten auf die Zahl der Wildabschüsse haben. Die Schutzmechanismen für den Wald scheinen nicht zu greifen, erklärte er, weil es keine Sanktionsmöglichkeiten gebe, bzw. diese nicht zum Tragen kämen. Skeptisch äußerte sich auch Abgeordneter Robert Wenitsch (F), der meinte, das Problem Wildschäden werde schon seit Jahren diskutiert, es sei offenbar schwer in den Griff zu bekommen.

Abgeordneter Karl Freund (V) betonte die Notwendigkeit, mit Fingerspitzengefühl an das Thema heranzugehen und gemeinsame Lösungen seitens der Forstwirtschaft und der Jagdwirtschaft zu suchen. Abgeordneter Wolfgang Pirklhuber (G) gab zu bedenken, dass Monokulturen ohne Äsungsmöglichkeiten für Wild das Problem verschärfen würden. 

Landwirtschaftsminister Wilhelm Molterer räumte ein, dass es im Bereich der Verbisssituation eine unerfreuliche Entwicklung gibt und in den Schutzwäldern auch die Schälschäden zunehmen. Durch Tourismus und Verkehr würde das Wild immer stärker in Ruhezonen wie die Schutzwälder zurückgedrängt, vermutet er. Der Minister hält in diesem Sinn ein gänzliche Öffnung der Forststraßen für Mountainbiker als nicht mit der öffentlichen Schutzwaldstrategie vereinbar, was ihm kritische Reaktionen seitens der SPÖ-Abgeordneten Werner Kummerer und Emmerich Schwemlein einbrachte. Schwemlein meinte etwa, er könne sich nicht vorstellen, dass die Wildverbiss- und Schälschäden zurückgehen würden, wenn man Mountainbiker aus dem Wald ausschließe.

Generell betonte Molterer, dass das Thema Wildverbiss nur gemeinsam mit der Jägerschaft und anderen Stellen gelöst werden könne. Das Ministerium habe in diesem Sinn eine Schutzwaldplattform gegründet, an der sich alle Nutzer und Betroffenen beteiligen sollten – nicht nur die Forstwirtschaft, sondern auch die Jagdwirtschaft, die Gemeinden und der Tourismus.

Grundsätzlich gehe die Entwicklung der Landesjagdgesetze, so Molterer, in die richtige Richtung, auch wenn es oft heftige Diskussionen darüber gebe. So würden die Länder bei den Abschussplänen nunmehr stärker auf forstliche Interessen Rücksicht nehmen. Strikt dagegen wandte sich Molterer, den Eindruck zu erwecken, dass die zuständigen Bezirkshauptmannschaften ihre Arbeiten nicht ordentlich durchführten. Wenn es Vollziehungsprobleme gebe, müsse man dem nachgehen, sagte er, jedoch auf Basis von Fakten und nicht auf Basis von unbewiesenen Verdächtigungen. Im Übrigen bekräftigte Molterer, er teile die Einschätzung nicht, dass das Waldsterben in erster Linie Folge des Wildverbisses sei, das wäre eine Verharmlosung des Problems.

Allgemein betonte der Minister, der Waldbericht stelle den vielen Tausenden Waldbauern ein gutes Zeugnis aus. Die Tatsache, dass lediglich ca. 70 % des Holzzuwachses genutzt würden, zeige, dass man mit der Nutzung nicht an die Grenzen des Möglichen gehe.

Zum Zuwachs der Waldfläche merkte Molterer an, bei der Diskussion müsse unterschieden werden, wo und wie Wald zuwachse. Es gebe nach wie vor Regionen, wo man über jeden Quadratmeter Waldzuwachs froh sein müsse. Aufforstungsförderungen im Rahmen der ländlichen Entwicklung gebe es nur in unterbewaldeten Gebieten und im Einklang mit dem Naturschutz.

Zudem sei es, so Molterer, notwendig, zwischen Flächenzuwachs und Festmeterzuwachs zu unterscheiden. Die Regierung habe keinen Einfluss darauf, wie viel des Holzzuwachses genutzt werde, das sei in erster Linie eine Frage des erzielbaren Preises. In diesem Zusammenhang machte der Minister darauf aufmerksam, dass der Aufwand von Durchforstungen unter dem erzielbaren Ertrag liege, umso wichtiger sei es, für Durchforstungsholz Märkte zu schaffen.

Der Kronenzustand der Wälder hat sich nach Auskunft Molterers insgesamt stabilisiert, es könne aber keine Entwarnung gegeben werden. Die in den Achtziger Jahren feststellbare Tendenz zur Kronenverlichtung sei jedoch gebrochen.

Ein großes Problem ist laut Molterer der Zustand der Schutzwälder. Förderungen könnten zwar helfen, erklärte er, es sei aber notwendig, dass sich alle Verantwortlichen der Problematik bewusst seien. Eine Sonderfinanzierung für Wildbach- und Lawinenverbauung, wie im Jahr 2001, wird es heuer nicht geben.

Als Hauptursache für die Versauerung der Waldböden sieht der Landwirtschaftsminister nicht primär die Frage der Standortkultur, schuld seien vielmehr Schadstoffeinträge von außen. Dennoch würde seitens des Ressorts Mischwald gefördert. Eine wichtige Maßnahme gegen Luftschadstoffe ist laut Molterer die bevorstehende Umsetzung der Ozon-Richtlinie der EU.

Was die Frage der Holzwirtschaft betrifft, sieht Molterer im Rohstoff Holz mittelfristig ein enormes Entwicklungspotenzial. Er gehe eher von einem steigenden Holzbedarf in den nächsten Jahren und Jahrzehnten aus, bekräftigte er. Beispielsweise gebe es erstmals seit Jahren – nicht zuletzt wegen der steigenden Ölpreise - wieder einen positiven Trend bei der Ausstattung von Neubauten mit Anlagen zur Holzbefeuerung, auch der Hightech-Werkstoff Holz berge enormes Potenzial. Die Bauordnungen der Bundesländer seien besser geworden, was den Einsatz des Baustoffes Holz betrifft, skizzierte der Minister, allerdings wäre hier noch mehr möglich.

Besondere Bedeutung misst der Minister den Waldwirtschaftsgemeinschaften zu. Sie seien auch deshalb wichtig, weil immer mehr Wälder im Eigentum von Personen stünden, die mit Waldnutzung keine Erfahrungen hätten, erläuterte er.

Auf eine Frage von Abgeordneter Anna Elisabeth Achatz (F), inwieweit sich die EU-Erweiterung auf die Belastung des österreichischen Waldes mit Schadstoffen auswirken werde, hielt der Minister fest, man rechne bei allen Schadstoffen im Prinzip mit sinkenden oder gleichbleibenden Emissionen, da auch für die neuen EU-Mitglieder die Umweltvorschriften der EU gelten werden. Allerdings könnte es in Österreich aufgrund des zunehmenden Verkehrs zu einem Anstieg treibhausrelevanter Gase, insbesondere CO2, kommen.

Der Waldbericht 2001 (III-144 d.B.) wurde mit den Stimmen von SPÖ,  Freiheitlichen und ÖVP zur Kenntnis genommen und damit vom Ausschuss enderledigt. Er unterscheidet sich wesentlich von den Waldberichten der Jahre zuvor und nimmt insbesondere eine zusammenfassende periodische Bewertung der Waldsituation vor. Alle wesentlichen Daten über wirtschaftliche, ökologische und gesellschaftlich relevante Aspekte der Waldentwicklung finden sich nunmehr im Internet unter www.lebensministerium.at und werden dort laufend aktualisiert.

Nach den Ergebnissen der Österreichischen Waldinventur 1992/96 steht in Österreich einer jährlichen Holznutzung von 19,5 Mio. Vorratsfestmeter (Vfm) ein Holzzuwachs von 27,3 Mio. Vfm gegenüber. Der gesamte Holzvorrat in den Wäldern ist auf 988 Mio. Vfm angestiegen. Weiterhin zunehmend ist auch die Waldfläche, die seit der letzten Inventurperiode jährlich um 7.700 Hektar auf insgesamt 3,92 Mio. Hektar (46,8 % des Bundesgebietes) angewachsen ist. Österreich ist somit das nach Slowenien dichtest bewaldete Land Mitteleuropas. Die waldreichsten Bundesländer sind Kärnten und Steiermark; den geringsten Waldanteil, wenn man von Wien absieht, hat mit 32 % das Burgenland.

Der Handel mit Holz und Holzprodukten ist für Österreich von großer wirtschaftlicher Bedeutung. Mit fast 47 % Waldanteil an der Staatsfläche und 171.000 Forstbetrieben nimmt der Wald eine wichtige Stelle im Hinblick auf das bäuerliche Einkommen und die Wertschöpfung im ländlichen Raum ein.

Der Beitrag der Forstwirtschaft zum Brutto-Inlandsprodukt beträgt zwar nur 0,3 % bis 0,4 %, die heimische Holzproduktion ist aber ein wichtiger Standortfaktor für die sehr leistungsfähige und exportorientierte Holz verarbeitende Industrie. Der Gesamtwert der Holzexporte lag im Jahr 2000 bei 2,49 Mrd. €; 12 % mehr als 1999 und 30 % mehr als 1998. Zieht man den Exportwert aller Forst- und Holzprodukte inklusive Papier und Pappe heran (2000: 6,01 Mrd. €), dann ist die Holzwirtschaft neben dem Tourismus der größte Devisenbringer des Landes.

Ebenfalls mit SP-FP-VP-Mehrheit wurde der Wildschadensbericht 2000 (III-145 d.B.) zur Kenntnis genommen, der eine detaillierte Übersicht über die Situation in den einzelnen Bundesländern gibt. Demnach zeigen die Gesamtergebnisse der Wildschadensmeldungen 2000 der Bezirksforstinspektionen abermals eine leichte Verschlechterung der Verbisssituation. Der bis 1998 beobachtete positive Trend - sehr langsamer, aber steter Rückgang der Verbiss- und Schälschäden - ist damit offenbar unterbrochen. Rund zwei Drittel aller österreichischen Wälder sind durch Verbiss so stark beeinträchtigt, dass die Verjüngung mit den waldbaulich erforderlichen Baumarten nicht oder nur mit Hilfe von Schutzmaßnahmen möglich ist, lautet das Resümee der Autoren. Fast ein Viertel aller Stangenholzflächen weist Schälschäden auf.

Sowohl SPÖ als auch Grüne kritisierten, dass der Waldbericht und der Wildschadensbericht nicht im Plenum des Nationalrates diskutiert werden, entsprechende Anträge der SPÖ wurden jedoch von den Koalitionsparteien abgelehnt. (Fortsetzung)