Parlamentskorrespondenz Nr. 144 vom 21.03.2003

FACHHOCHSCHULEN SETZEN ERFOLGSKURS FORT

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Wien (PK) - Der österreichische Fachhochschulbereich boomte auch im Jahr 2001 ungebrochen. Nach der erfolgreichen Einrichtung von 27 weiteren Studiengängen erhöhte sich das Gesamtangebot der Fachhochschulen zu Beginn des Wintersemesters 2001/02 auf nunmehr 94 FH-Studiengänge mit insgesamt 5.445 StudienanfängerInnen. Dieser Erfolg ist umso beeindruckender, als dieses Angebot durch den Bedarf der Wirtschaft abgedeckt ist. Die Nachfrage nach hochqualifizierten jungen MitarbeiterInnen kann durch den in der Regel nahtlosen Übergang der AbsolventInnen in die Wirtschaft bestätigt werden. Diese ermutigenden Erkenntnisse sind dem "Jahresbericht 2001 des Fachhochschulrates" zu entnehmen, der dieser Tage dem Nationalrat zugeleitet wurde. (III-9 d.B.)

ERFOLGREICHE BILANZ

Von den gegenwärtig 94 durchgeführten Studiengängen sind, so heißt es in dem Bericht weiter, 64 in Vollzeit zu absolvierende, 14 sind berufsbegleitend, vier sind zielgruppenspezifisch organisiert. Ausgerichtet werden diese Lehrgänge von 19 Erhaltern, wobei lediglich in einem Fall der Bund als Betreiber in Erscheinung tritt, während ein weiterer Anbieter die AK Salzburg ist. In allen anderen Fällen handelt es sich um juristische Personen des privaten Rechts. Im November 2001 studierten an diesen Einrichtungen insgesamt 14.444 Studierende, wovon 4.788 weiblich und 9.656 männlich waren. Damit ist der Anteil der Studentinnen weiter ansteigend und beträgt nun erstmals ein Drittel, während diese Zahl 1999/2000 noch bei unter 30 Prozent lag (siehe PK, Nr. 470 vom 24.8.2000).

In den Jahren 1997 bis 2001 haben insgesamt 4.972 Studierende ihr Studium abgeschlossen, wobei allein im Jahr 2001 1.952 Studierende ihren Studiengang erfolgreich beendeten. Die VerfasserInnen des Berichts schließen daraus, dass eine steigende Wirksamkeit des FH-Sektors in der österreichischen Wirtschaft und Gesellschaft konstatiert werden kann.

GELD FÜR LEISTUNG

Eine für die Studierenden angenehme Adaption der Regierungspolitik erfolgte in finanzieller Hinsicht. Zwar gibt es ab Beginn des Studienjahres 2001/02 auch an den Fachhochschulen Studiengebühren in der Höhe von 5.000 ATS (360 Euro 36 Cent), doch sind davon nur jene Personen betroffen, die zu diesem Zeitpunkt ihr Studium an einer Fachhochschule begannen, während die anderen Studierenden gemäß dem Rechtsgrundsatz "pacta sunt servanda" keine Studienbeiträge leisten müssen.

AUSWEITUNG DES ANGEBOTS

Waren die FH-Studiengänge vorerst auf den technischen, wirtschaftlichen und touristischen Bereich beschränkt, so nahmen 2001 Studiengänge im Bereich der Sozialarbeit sowie der nichtärztlichen Gesundheitsberufe ihren Studienbetrieb auf. Der Sicherstellung der hohen Qualität der einzelnen Studiengänge dient überdies eine regelmäßige Evaluierung im Vorfeld der Verlängerung der Anerkennung dieser Lehrangebote. Überlegt wird seitens des FHR nun auch die Publizierung der diesbezüglichen Ergebnisse im Interesse der Information der Öffentlichkeit.

DIE TÄTIGKEIT DES FACHHOCHSCHULRATES

Detailliert listet der Bericht sodann die Tätigkeit des FHR im Jahr 2001 auf. Zwischen Januar und November 2001 fanden sieben Vollversammlungen statt, in denen 27 Anträge auf Errichtung eines FH-Studiengangs positiv beschieden wurden. Je drei davon betreffen die Standorte St. Pölten, Graz und Salzburg, vier Wien, je zwei Wels, Krems und Wr. Neustadt, je ein Studiengang wurde für Linz, Steyr, Bad Gleichenberg, Feldkirchen, Pinkafeld, Kufstein, Hagenberg und Dornbirn bewilligt. Diese Anträge haben ein Gesamtvolumen von 1.358 Anfängerstudienplätzen.

Der Tätigkeitsbericht listet weiters die einzelnen Projekte des FHR auf und geht auf dessen Öffentlichkeitsarbeit ein. Ein eigener Abschnitt befasst sich mit den Auslandsaktivitäten des FHR sowie mit den internationalen Austauschprogrammen, an denen sich die FH beteiligen. Eine vollständige Liste der Mitglieder des FHR im Berichtszeitraum rundet diesen Abschnitt des Dokuments ab.

DER STAND DER DINGE AM FH-SEKTOR

Auch im Berichtsjahr setzte sich der Trend fort, dass die überwältigende Mehrheit der StudienanfängerInnen an einer FH über AHS- oder BHS-Matura verfügen. Diese stellen 90 Prozent der neuen Studierenden. Acht Prozent verfügen über einen Lehrabschluss oder eine Studienberechtigungsprüfung. Nahmen 2001/02 insgesamt 5.323 StudentInnen ihr Studium an einer FH auf, so stellte Wien mit 21,7 Prozent den größten Anteil, gefolgt von Niederösterreich (21 Prozent), Steiermark (15,3%) und Oberösterreich (13,1 Prozent).

Bemerkenswert ist auch die regionale Verteilung der einzelnen FH. Mittlerweile gibt es in jedem Bundesland mehrere Studiengänge, wobei Wien, die Steiermark (je 17 Studiengänge) und Oberösterreich (15) sowie Niederösterreich (14) die Spitzenreiter darstellen. Diese gezielte Planung wird auch in puncto längerfristiger Bedarf konsequent betrieben, so entwickelte der FHR ein Szenario bis zum Studienjahr 2006/07. Demnach ist für jenes Jahr mit einem Angebot von 9.000 AnfängerInnenstudienplätzen zu rechnen. Insgesamt wird die Zahl der Studierenden dann über 32.000 betragen.

Ein umfangreiches Beilagenkonvolut ermöglicht es, die im Bericht genannten Zahlen, Daten und Fakten en detail nachzuvollziehen und gleichsam ein Tiefenstudium am konkreten Beispiel zu betreiben. Wem diese Fülle an Informationen in dem Bericht noch nicht genügt, dem bietet die Homepage des FHR (http://www.fhr.ac.at) eine weitere Möglichkeit, sein diesbezügliches Wissen zu vertiefen. (Schluss)