Parlamentskorrespondenz Nr. 348 vom 14.05.2004

GROSSE ERFOLGE FÜR ÖSTERREICHS SPORT

Sportbericht 2001/02 liegt dem Parlament vor

Wien (PK) - "Sport ist für die Gesellschaft von eminenter Bedeutung. Der Sport bietet als gesellschaftlicher Mikrokosmos für junge Menschen das ideale Übungsfeld, Regeln und Normen spielerisch zu erlernen und im respektvollen Miteinander unterschiedliche Standpunkte auszuhandeln. Die gegenseitige Akzeptanz gemeinsamer Regeln und das Fair Play beim Spiel ist die Basis dafür, dass Sport überhaupt funktionieren kann. Die gemeinsame Erfahrung im sportlichen Spiel hilft Vorurteile abzubauen und neue Freunde zu finden. Der Sport bietet damit ein ideales gesellschaftspolitisches Instrument zur Integration. Barrieren, die in sozioökonomischen Unterschieden oder ethnischen Besonderheiten gründen, können in der direkten Begegnung abgebaut werden." Mit diesen Worten leitet Bundeskanzler Wolfgang Schüssel den Sportbericht 2001/02 (III-80 d.B.) ein, der dieser Tage dem Hohen Haus zugeleitet wurde. Die Angelegenheiten des Sports ressortieren seit Anfang 2003 wieder beim Bundeskanzleramt, doch betrifft der Berichtszeitraum die Tätigkeit der damaligen Sportministerin, die sich, so Schüssel, "engagiert für die Anliegen des Sports eingesetzt hat. Dafür gebührt ihr auch mein ausdrücklicher Dank".

Der seit 28. Februar 2003 mit der Funktion des Sportstaatssekretärs betraute Karl Schweitzer ergänzt die Ausführungen des Bundeskanzlers dahingehend, dass 2001 und 2002 "eine Reihe von wichtigen Initiativen für den österreichischen Sport gesetzt" worden seien, so namentlich die Vergabe der Fußball-EM 2008 an Österreich und die Schweiz, die Fördermaßnahmen unter dem Titel "Challenge Athen 2004", die zu mehr Olympiamedaillen bei Sommerspielen führen sollen, und die weitere Förderung des Behindertensports.

RES GESTAE DER SPORTPOLITIK

In der Folge bietet der Bericht eine detailreiche Auflistung der verschiedenen Aktivitäten, die seitens der zuständigen politischen Organe im Berichtszeitraum gesetzt wurden. Ausgehend vom Jahresplan 2001 und 2002 wird die Sportförderung auf den verschiedensten Gebieten dargelegt. Sportliche Großveranstaltungen wie die Carambol-WM in Vorarlberg, die Softball-EM in Wien und die Junioren-EM im Eisstockschießen sowie die in Klosterneuburg abgehaltene U-16 EM im Gewichtheben wurden ebenso gefördert wie etwa das Trainingspersonal diverser Fachverbände. Für haupt- und ehrenamtliche Fachverbandstrainer - die Palette reicht hier von den Kickboxern bis zu den Sportkeglern - wurden im Berichtszeitraum knapp 1,2 Mill. Euro zur Verfügung gestellt. Über 2 Mill. Euro erhielten die Verbände für ihre Vorhaben in den Jahren 2001 und 2002 als Unterstützung für die Durchführung österreichischer Meisterschaften oder für die Entsendung österreichischer Sportler zu Welt- und Europameisterschaften. Kräftig erhöht wurden die Mittel für die großen Dachverbände BSO, ÖFB, ASKÖ, ASVÖ, Union und ÖOC, die im Berichtszeitraum rund 71 Mill. Euro als Fördermittel erhielten.

Die Regierung beschränkte sich auf diese Aktivitäten nicht und investierte auch in konkrete sportliche Projekte wie das Bernsteiner Grasski-Zentrum, die Eisenerzer Sporthalle oder die Ramsauer Skirollerstrecke. Die entsprechenden Finanzmittel sind im Bericht detailliert aufgelistet und so transparent und nachvollziehbar.

CITIUS, ALTIUS, FORTIUS

Dass die Förderung Erfolge zeitigte, belegen die vielfältigen und mannigfachen Siege, die Österreichs Sportler im Berichtszeitraum erringen konnten. Die Liste der heimischen Welt- und Europameister erstreckt sich über viele Seiten des Berichts und reicht von Tischtennis-As Werner Schlager (Weltmeister) über Ringerin Nikola Hartmann (Welt- und Europameisterin), die Damenhandball-Nationalmannschaft (WM-Dritte), Wasserski-Europameisterin Britta Llewellyn bis zu den Olympiasiegern Christoph Sieber (Segeln), Christian Hoffmann (Langlauf), Fritz Strobl und Stefan Eberharter (beide Ski-Alpin).

Doch der sportliche Erfolg blieb nicht immer die einzige Würdigung von Österreichs Aktiven. 2001 erhielten nicht weniger als 79 Sportler und 57 Funktionäre Orden und Ehrenzeichen, darunter der ehemalige Fußballinternationale Franz Wohlfahrt, der ehemalige Olympiamedaillengewinner Othmar Schneider und ÖFB-Generalsekretär Alfred Ludwig. 2002 wurden 74 Orden und Ehrenzeichen vergeben, darunter solche an die Fußballstars Andreas Herzog und Michael Konsel, an den 10fachen GP-Sieger Gerhard Berger und an den Platzsprecher des Hahnenkamm-Rennens.

In der Folge legt der Bericht auf ähnliche Weise die Leistungsbilanz der Sportpolitik auf den Gebieten des Leistungssports, der Nachwuchsförderung, der Frauen im Sport und im Breiten- und Gesundheitssport dar. Ein eigener Abschnitt umfasst die allgemeinen Sportanliegen und Projekte, wo u.a. ein Berufssportgesetz, Maßnahmen gegen Gewalt im Sport oder der Tag des Sports thematisiert werden.

Nach einem Überblick sportpolitischer Aktivitäten anderer Ressorts - namentlich der Bundesministerien für Bildung, Wissenschaft und Kultur, für Landesverteidigung, für Finanzen und für Inneres - rundet ein umfangreicher Anhang mit diversen gesetzlichen Regelungen, internationalen Dokumenten, einer Mitgliederstatistik der Sportorganisationen und ein detailliertes Adressverzeichnis den knapp 300 Seiten umfassenden Bericht ab. (Schluss)