Parlamentskorrespondenz Nr. 490 vom 19.06.2007

Vorlagen: Gesundheit, Umwelt

Grüne: Risiko- und Sicherheitsforschung in der Agro-Gentechnik

In zwei Entschließungsanträgen (249/A[E] und 250/A[E) ] weisen die Grünen darauf hin, dass es an Österreichs Universitäten derzeit kaum eine Risikoforschung gibt, die sich mit den langfristigen Auswirkungen beschäftigt, die gentechnisch veränderte Pflanzen auf das Agrarökosystem, auf Nahrungsketten, die Artenvielfalt und Lebensgemeinschaften von Pflanzen sowie allgemein auf den Naturhaushalt haben bzw. haben können. Weltweit stelle sich die Situation so dar, dass die wenigen RisikoforscherInnen, die experimentell arbeiten, entweder entlassen oder ihre Verträge nicht verlängert werden. Insbesondere im Lebensmittelbereich gebe es jedoch einen großen Forschungsbedarf über die mögliche Zunahme von Lebensmittelallergien, die Ausbreitung von antibiotikaresistenten Bakterien in der menschlichen Darmflora sowie eine mögliche, unerkannt toxische Wirkung von gentechnisch veränderten Lebensmitteln.

Die Bundesregierung wird daher ersucht, eine ökologische Sicherheits- und Risikoforschung, die sich primär dem Vorsorgeprinzip verpflichtet weiß, auf dem Gebiet der Anwendungen der "Grünen Gentechnik" verstärkt zu fördern und an der Universität für Bodenkultur (Institut für den Ökologischen Landbau) eine Gastprofessur für interdisziplinäre Risiko- und Sicherheitsforschung einzurichten. Die Anträge sollen jeweils im Gesundheitsausschuss und im Ausschuss für Land- und Forstwirtschaft behandelt werden. (Schluss)