Parlamentskorrespondenz Nr. 630 vom 01.07.2008

EU-Vorhaben im Bereich der Forschung

Legislativ- und Arbeitsprogramm der Kommission

Wien (PK) - Das Legislativ- und Arbeitsprogramm der Kommission 2008 (III-122 d.B.) nimmt sich als vorrangige Initiative die Schaffung einer neuen gesamteuropäischen Forschungsinfrastruktur vor. Darüber hinaus plant die Kommission, sich mit dem Thema der gemeinsamen Planung von nationalen Forschungsinvestitionen zu befassen. Eine gemeinsame Forschungsplanung soll durch Bündelung der Kräfte in Europa im globalen Kontext verstärkt werden.

Ein weiterer Schwerpunkt ist die Schaffung eines Europäischen Innovations- und Technologieinstituts, die ersten Forschungsnetzwerke sollen 2009 ausgewählt werden.

Der europäische Forschungsraum nehme damit Gestalt an. Zu seinen sichtbarsten Ausprägungen gehörten die EU-Forschungsrahmenprogramme, an denen sich Österreich überaus erfolgreich beteilige. Seit dem EU-Beitritt hätten sich die EU-Förderungen für die Forschung kontinuierlich erhöht, Österreich ist seit einigen Jahren Nettoempfänger, was die europäischen Fördergelder für Forschung betrifft.

Österreich erweise sich als attraktiver, flexibler, offener und erfolgreicher Kooperationspartner in Europa. Vor diesem Hintergrund wird die Mitteilung der Kommission über die gemeinsame Planung von nationalen Forschungsinvestitionen mit Interesse erwartet. Nach dem Vorliegen der Mitteilung wird zu prüfen sein, in welchen Bereichen eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen Österreich und der EU für die heimische Forschungsszene von Nutzen sein wird. Österreich unterstützt die Bemühungen um eine koordinierte Vorgehensweise beim Aus- und Aufbau von europäischen Forschungsinfrastrukturen. Zudem hat sich Österreich um den Sitz des Europäischen Innovations- und Technologieinstituts beworben.

Österreich wird sich bezüglich des forschungspolitischen Beitrags zur "Lissabon-Agenda" im Sinne seiner bisher bereits vertretenen Linie einbringen, wonach das 3 %-Ziel für Forschung aufrecht bleibt.

Hinsichtlich der Hochschulbildung wird der Kurs, Wissenschaft auf ökonomische Verwertbarkeit zu orientieren, fortgesetzt, denn, so der Bericht, "die Partnerschaft zwischen Hochschulinstitutionen und Unternehmen ist von strategischer Bedeutung", da so den Studierenden die erforderlichen Fertigkeiten vermittelt werden können, die für die wissensbasierte Wirtschaft erforderlich sind. Der Dialog zwischen Hochschulen und Wirtschaft soll daher intensiviert werden, heißt es in dem Bericht.

Ebenfalls im Fokus der Kommission sind das Jahr des interkulturellen Dialogs und das Programm zur Förderung des interkulturellen Verständnisses durch die Zusammenarbeit mit Drittländern. (Schluss)